Realität oder Täuschung?
Heutzutage können Fotos und Videos mit ein paar Handgriffen manipuliert werden. Was aber ist Realität, was Täuschung? In Zeiten von ungefilterten Internetwelten wird diese Frage zu einer entscheidenden in unserem Zusammenleben. Der Frage nach Schein und Sein geht auch eine Ausstellung nach, die am 25. Januar 2018 im vhs-Haus in Lich eröffnet wird. Die Schau heißt „Zauberhafte Irritation – Täuschungskunst und Wahrnehmung“.
Alte Werbeplakate für Zauberer
Das Thema der Ausstellung bewegt gerade in Zeiten von Fake-News und ist von gesellschaftlicher Relevanz, sagt Anita Schneider (SPD), Landrätin des Kreises Gießen. Die Ausstellung besteht aus 36 ausgewählten Plakaten aus der Sammlung von Klaus Herrmann aus Pohlheim. Diese umfasst etwa 800 Plakate und wurde bundesweit präsentiert. „Die Ausstellung zeigt Veranstaltungsankündigungen verschiedener Zauberkünstler aus verschiedenen Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten“, erläutert Ralf Weber, Ideengeber und Mitorganisator in der Pressemitteilung des Kreises Gießen. Es handelt sich um Lithografien und Werbeplakate; frühe Exemplare stammen aus den 1870er Jahren. Dr. Klaus Dürichen, selbst Zauberer und einer der Mitorganisatoren, ergänzt: „Spannend ist, wie sich die Plakatgestaltung in den Jahrzehnten verändert hat. Vor 100 Jahren spielte Mystifizierung eine wichtige Rolle. Heute gehe es stärker um Unterhaltung.“
Torsten Denker, Leiter der Kreisvolkshochschule, freut sich auf die Vernissage: „,Zauberhafte Irritation‘ hat viele spannende Anknüpfungspunkte. Im Rahmen der Eröffnung wird zum Beispiel Dr. Rainer Wolf erklären, was Zauberer und Neurowissenschaftler voneinander lernen können.“ Wolf ist im Wissenschaftsrat der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften aktiv. Außerdem wird der mittelhessische Zauberer Ralf Weber seine Zauberkunst zeigen.
Die Ausstellung „Zauberhafte Irritation – Täuschungskunst und Wahrnehmung“ ist seit dem 15.1.2018 im vhs-Haus, Kreuzweg 33 in 35423 Lich zu sehen. Die offizielle Eröffnung ist am Donnerstag, 25. Januar, um 18.30 Uhr.