Windpark am Winterstein

Bündnis für mehr Rotoren

Drei Windmasten sind auf dem rund 400 Hektar großen Vorranggebiet am Winterstein nicht genug. Das meinen mehrere Organisationen, die sich zu einem Bürgerbündnis zusammengeschlossen haben. Sie kritisieren den gemeinsamen Bebauungsplans „Natur- und Erholungsgebiet Winterstein“ der Kommunen Friedberg, Ober-Mörlen, Rosbach und Wehrheim, den sie als „Verhinderungsentwurf“ ansehen. Das Bündnis wirbt für den Bau eines größeren Windparks auf 400 Meter hoch gelegenen Taunusrücken.

Trommeln für Windpark am Winterstein

Das Land Hessen hat im im Regierungsbezirk Darmstadt nur 1,4 Prozent der Fläche als Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen. Davon ist das Areal auf dem Winterstein mit 414 Hektar die größte Fläche der Region, schreibt Hans-Dieter Wagner von der Initiative „Querstellen Friedberg“. Es zeichne sich durch eine hohe Windhöffigkeit aus.

Auf den blau und rot schraffierten Flächen zwischen Pfaffenwiesbach und Ober-Rosbach könnten und dürften mehr als zehn Windkraftanlagen gebaut werden. Doch die Anlieger-Kommunen planen nur Standorte für drei Anlagen. Dagegen wendet sich das neue Bürgerbündnis. Grafik: Regierungspräsidium Darmstadt.

Die vier Anliegerkommunen müssten eine möglichst optimale Nutzung für die Windenergie ermöglichen – doch im Bebauungsplan „sind gerade einmal drei Windenergieanlagen vorgesehen, obwohl rund 20 möglich wären. Die zahlenmäßige Begrenzung und die vielen technischen  Einschränkungen der Windenergieanlagen entlarvten den Bebauungsplan als „Verhinderungsentwurf“. Aus Verantwortung für das Klima und zum Schutz des Waldes fordert das neue „Bündnis Windpark Winterstein“ in einem Positionspapier  die Ausschöpfung aller Möglichkeiten zum Bau von Windkraftanlagen. Dazu will das Thema im anstehenden Kommunal-Wahlkampf auf den Tisch und die Plätze bringen.

Dieses Plakat ist ironisch gemeint.

Als Mitglieder des Bündnisses nennt Wagner die Gruppen Wetterau im Wandel, Fridays for Future Friedberg/Bad Nauheim und Hochtaunuskreis, die BUND-Kreisverbände Wetterau und Hochtaunus, mehrere BUND-Ortsverbände, der NABU Wetterau, das Bürger*innen-Bündnis WIR, den Energiebildungsverein, den Verein So´ne Kraft Hochtaunus, die Mittelhessische Energiegenossenschaft, die Energiegenossenschaften pro regionale Energie eG und Main-Kinzigtal eG, Querstellen-Friedberg  sowie die Grünen in Friedberg, Rosbach, Butzbach und im Wetteraukreis und die Linke in Friedberg und im Wetteraukreis. Weitere Gruppen seien in diesem Bündnis willkommen. Nähere Informationen gibt es auf der Webseite

http://www.querstellen-friedberg.de

Die Regionalversammlung Südhessen hat im September 2020 die Offenlage des geänderten Sachlichen Teilplans Erneuerbare Energien (TPEE) für den Regierungsbezirk Darmstadt beschlossen. Die Pläne für die sogenannten Weißflächen, über die bislang noch nicht entschieden wurde, liegen bis zum 14. Dezember 2020 zur Einsicht- und Stellungnahme aus. Die Festlegung auf alle Windkraft-Flächen ist für 2021 geplant, teilt Christoph Süß vom Regierungspräsidium Darmstadt mit.

0,1 Prozent der Fläche kommt für neue Masten hinzu


Der ursprüngliche, 2019 von der Regionalversammlung beschlossene Plan, weist unter anderem 1,4 Prozent des Regierungsbezirks als Vorrangfläche für die Windkraft aus und schließt im Gegenzug die übrigen Flächen des Bezirks hierfür aus. Lediglich über 0,8 Prozent ist noch nicht entschieden („Weißflächen“).
Ein Großteil der Weißflächen soll nach dem vorgelegten Entwurf frei von Windkraftanlagen bleiben. Demzufolge soll die Windkraft in weiteren 0,1 Prozent der Fläche Südhessens Vorrang bekommen. Insgesamt geht es noch um 100 (Teil-)Flächen, von denen sich 17 im Bereich des Regionalverbands Frankfurt/Rhein-Main befinden.

Details stehen auf der Webseite des Regierungspräsidiums Darmstadt:

https://rp-darmstadt.hessen.de/1.-Aenderung-TPEE

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