Kreis Gießen erhöht Förderung
Der Landkreis Gießen unterstützt den Erhalt und Ausbau von Streuobstwiesen schon seit vielen Jahren. Es sind Orte, an denen die Natur noch ungestört funktioniert.Ideale Fläche für Tiere und Pflanzen
Im Frühjahr locken die Blüten eine Vielzahl an Insekten an, Raupen ernähren sich von den Blättern und werden dann von Vögeln und anderen Tierarten verspeist. Auf der mageren Wiese findet die Eidechse ein neues Zuhause, während sich der Specht in einem alten Baumstamm häuslich einrichtet.
Streuobstwiesen sind ein Paradies für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Ungestört finden sich hier viele ein, deren Überlebensraum andernorts stark eingeschränkt oder gar bedroht ist.
Geld für Neuanpflanzung und Pflegeschnitt
Der Landkreis verteilt jedes Jahr Mittel aus der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen und fördert damit die Neuanpflanzung und den Pflegeschnitt von Hochstammobstbäumen. Knapp 1300 Bäume haben dadurch ihren Platz innerhalb des Landkreises eingenommen und tragen dazu bei, dass Streuobstwiesen als artenreiche Biotope gesichert werden können, erläutert die Pressestelle des Landkreises.
Erhöhung aufgrund Änderung der Richtlinie
Auch 2022 nimmt der Landkreis die Besitzer von Streuobstflächen in den Blick. Wurde die Anschaffung eines Hochstammobstbaumes bisher mit 20 Euro gefördert, so erhalten die Antragstellenden nun eine Förderung in Höhe von 50 Euro.
Die entsprechende Förderrichtlinie hat der Kreisausschuss nun geändert und damit auf das Regierungspräsidium Gießen reagiert, das für das Jahr 2022 einen Betrag von 10.000 Euro aus Mitteln der Biodiversitätsstrategie des Landes für die Pflege und Instandhaltung der Streuobstwiesen zur Verfügung gestellt hat.
Engagement zugunsten des Ökosystems
Christian Zuckermann, Naturschutzdezernent des Landkreises, begrüßt die zusätzlichen Mittel und den damit verbundenen Beschluss des Kreisausschusses: „Streuobstwiesen sind für viele nicht nur mit einem ausgeprägten Heimatgefühl verbunden, sie sind gleichzeitig ein idealer Lebensraum für unser Ökosystem, den es dringend zu erhalten gilt. Dafür werden wir uns auch in den kommenden Jahren mit Nachdruck einsetzen.“
Auch Gerrit Oberheidt, Leiter des Naturschutzdezernats des Regierungspräsidiums Gießen, lobt die Entscheidung: „Die Weiterführung des Projektes und die Erhöhung der Mittel dienen dem Erhalt von Streuobstbeständen, die wiederum eine signifikante Bedeutung im Rahmen der nachhaltigen Förderung der Biodiversität besitzen.“
Wo man sich informieren kann
Weitere Informationen zur Erhaltung von Streuobstwiesen gibt es im Internet unter Streuobstwiesen (lkgi.de) sowie bei Melanie Guthörl vom Fachbereich Naturschutz unter 0641 9390-1462 oder per E-Mail an melanie.guthoerl@lkgi.de.
Titelbild: Gemeinsam für Pflege und Erhalt der Streuobstwiesen im Landkreis Gießen: (v. l.) Gerrit Oberheidt, Dezernatsleiter Naturschutz im Regierungspräsidium Gießen, Kreis-Naturschutzdezernent Christian Zuckermann und Katharina Habenicht, Fachdienstleiterin Naturschutz beim Landkreis Gießen. (Foto: Landkreis Gießen)