Oldies vom Feinsten
von Jörg-Peter Schmidt
Per Zufall bin ich auf „Schwarzwaldradio“ gestoßen. Im Suchlauf des Empfängers tauchte der Name des in Offenburg stationierten Senders auf. Ich hörte rein und stellte schnell fest, dass hier ein Rundfunkteam Spaß daran hat, Klassiker des Rock und Pop sowie Country-Hits zu präsentieren, von denen man viele nicht jeden Tag hört.Spannendes über Platten und CDs
Das Programm aus internationaler, aber auch deutscher Musik ist über DAB plus digital, über die App und oder im Web zu empfangen. Wie auf Anfrage des „Landboten“ Claudia Roggisch von der Marketingabteilung des Funkhauses berichtete, läuft dieses Programm über UKW leider nur im Mittleren Kinzigtal. „Dennoch“ schalten vor allem digital „Schwarzwaldradio“ täglich über 800.000 Zuhörerinnen und Zuhörer ein. Nachdem ich den Sender nun seit einigen Wochen „studiert“ habe, ergibt sich folgender Eindruck: Die Auswahl zeichnet sich dadurch aus, dass hier Titel (oft auf Hörerwunsch) gespielt werden, die man in der Tat schon sehr lange nicht mehr gehört hat, schon fast vergessen hat oder die selten im Radio gespielt werden. Zudem berichten die Moderatorinnen und Moderatoren Spannendes über die Entstehung der jeweiligen Platten und CD’s.
Pop- und Rockhistorie
Ein Beispiel: Kürzlich präsentierte der Moderator Uwe Carsten in seiner Sendung einige sehr bekannte Songs. Er stellte aber nicht die Versionen vor, die zu Welthits wurden. Zu hören waren vielmehr die Originale dieser Aufnahmen. Kaum bekannt sein dürfte, dass nicht Tina Turner zuerst „Simple the Best“ sang, sondern 1988 Bonnie Tyler. Und nicht „Nazareth“ haben 1975 zuerst „Love Hurts“ aufgenommen , sondern es waren 1960 die „Everly Brothers“.
In der „Uwe-Carsten“-Show durfte man zudem noch erfahren, dass zwar „I Swear“ in der Fassung der US-amerikanischen Gruppe „All-4-One“ enorm populär wurde, die Ballade aber zuerst der Country-Sänger John Michael Montgomery in die Charts brachte. Diese Version erklang dann auch und sie ist richtig gut (vielleicht sogar besser als die von „All-4-One“). Und was den durch Aretha Franklin unsterblich gewordenen Klassiker „Respect“ (1967) betrifft: Die Komposition stammt im Original (1965) von Otis Redding. In der Version von Aretha Franklin wird, wie der Titel sagt, für Frauen „etwas Respekt“ gefordert, so dass dieser Superhit bis heute als eine Art Hymne der Frauenberwegung gilt. Soweit einer Auswahl aus der Uwe-Carsten-Show.
Auch längere Fassungen zu hören
Worüber ich mich beim Hören von „Schwarzwaldradio“ auch noch gefreut habe: Dort wurde kürzlich nicht – wie sonst üblich im Radio – die „Kurzversion“ von „Locomotive Breath“ (1971, Jethro Tull) gespielt, sondern es war auch der sanfte, ruhige Beginn dieser Platte zu vernehmen, bevor der Sound zu dieser Geschichte von der schnaufenden, ungebremst rasenden Lokomotive explodiert.
Markenzeichen: Ruf des Kuckucks
Man sieht also: Dieses Team von rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Senders will weg von der nur auf Quote bedachten Musikroutine (selbstverständlich gibt es auch andere Funkhäuser, die sich in dieser Art durch hohe Qualität auszeichnen).Übrigens ist der mehrmals am Tag erklingende Kuckuckruf das Markenzeichen von „Schwarzwaldradio“, in dessen vielseitigem Programm auch Gewinnspiele und soziale Aktionen integriert sind. Es ist schön, dass es solche Sender gibt.
Mehr ist zu erfahren unter schwarzwaldradio.com