Salamander

Von tödlichem Hautpilz bedroht

Ein für Salamander tödlicher Hautpilz könnte sich in Hessen ausbreiten, warnt die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen. Im benachbarten Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde dieser Hautpilz nachgewiesen, der Salamander und andere Schwanzlurcharten bedroht.

Feuersalamender auf der Roten Liste

Auch Christian Zuckermann, Dezernent für Naturschutz im Landkreis Gießen, mahnt zu Umsicht, damit die gefährlichen Pilzsporen von Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) nicht weitergetragen werden. „Der so genannte ‚Salamanderfresser‘ ist eine Bedrohung der heimischen Salamander und Molche. Wenn der Pilz sich weiterverbreitet, hätte das verheerende Folgen für deren Population und könnte schlimmstenfalls zum Aussterben vieler Arten führen. Denn in den hessischen Mittelgebirgen lebt ein Großteil der Feuersalamander, die es in Europa gibt. Da der Feuersalamander ohnehin schon auf der Roten Liste steht, haben wir eine besondere Verantwortung und ich bitte um verantwortungsvolles Handeln“, wird Zuckermann in einer Pressemitteilung des Landkreises Gießen zitiert.

Spaziergängern in Wald und Wiese werden dort folgende Ratschläge gegeben: „Beachten Sie die Absperrungen vor Ort, bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie keine Uferzonen. Fassen Sie keine Feuersalamander oder andere Amphibien an. Reinigen Sie nach dem Spaziergang die Schuhe und lassen Sie sie durchtrocken, weil die Bsal-Sporen in Schlamm lange überleben können, und über dreckige Schuhe beim nächsten Ausflug in andere Gebiete eingeschleppt werden könnten. Daher sollten auch Autos möglichst nur auf befestigten Wegen geparkt werden.“

Weder für Mensch noch Hund gefährlich

Wer mit Hunden unterwegs ist, soll die Tiere nicht von der Leine lassen und von Bächen, Uferbereichen, und Teichen fernhalten, rät die Naturschutzbehörde, denn an wassergefüllten Wagenspuren und Pfützen könnten Pilzsporen aufgenommen und von den Hunden weitergetragen werden.

Weder für Hunde noch für Menschen sei Bsal gefährlich. Es gehe lediglich um die Eindämmung, damit möglichst viele Salamander und Molche überleben. Für die Amphibien ende eine Ansteckung mit dem Hautpilz tödlich. „Daher ist ein Verbringen von Amphibien ebenso untersagt wie das Aussetzen von gekauften Amphibien im Freiland“, so die Behörde.

Für Personen, die ehrenamtlich Amphibienzäune oder Gewässer und Stollen betreuen, gelten laut Naturschutzbehörde zusätzlich besondere Regeln und Desinfektionsempfehlungen für Kleidung und Ausrüstung. Ebenso für alle, die hauptamtlich in der Natur zu tun haben.

Informationen und Hinweise zur fachgerechten Desinfektion gibt es unter www.feuersalamander-hessen.de/gefaehrdung/bsal/

Wer verendete Tiere entdeckt, sollte dies der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen melden, per E-Mail: naturschutz@lkgi.de. Auch unter feuersalamander-hessen.de/tiere-melden ist eine Meldung möglich.

Titelbild: Salamander sind von einem tödlichen Hautpilz bedroht. (Foto: Landkreis Gießen)

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