Rewe-Logistikzentrum

Aktionsbündnis kritisiert Management

Das Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau, ein Zusammenschluss von Naturschutzverbänden, Kirchen und Landwirtschaft, dass das Rewe-Management am Bau des Logistikzentrums bei Wölfersheim-Berstadt Berstadt feshält. Die von dem Unternehmen angekündigte Umlagerung des wertvollen Ackerbodens sei sinnlos.  Von der Regionalversammlung fordert das Bündnis, die wertvollen Böden der Wetterau zu schützen.

Umlagerung des Bodens sinnlos

Protest auf dem Acker gegen das geplante Zenrallager. (Foto: Nissen)

Es sei zwar bei Rewe mittlerweile angekommen, dass mit dem gigantischen Bau mitten in der Landschaft bestes Ackerland zerstört werde. Aber die von dem Unternehmen vorgeschlagene Umlagerung des Oberbodens stelle keinen Bodenschutz dar, heißt es in einer Pressemitteilung des Aktionsbündnisses. Eine Schwarzerde-Parabraunerde sei ein gewachsener Boden; viele seiner Eigenschaften seien durch seinen Aufbau begründet, der bis in mehrere Meter Tiefe reiche. Der Standort sei aus gutem Grund im Regionalentwicklungsplan nicht als Gewerbestandort vorgesehen gewesen. Obwohl Rewe mittlerweile von der besonderen Bodenqualität wisse, halte es an dem Vorhaben fest. Bei den Gesprächen mit Rewe habe sich immer mehr gezeigt, dass keine umfassende Prüfung von Alternativstandorten vorgenommen worden sei. Dies widerspreche allerdings den Anforderungen der Raumordnung. Daher sehe auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) gute Chancen, das Projekt durch seine Klage im Namen des Aktionsbündnisses auf dem Gerichtswege zu stoppen.

Guter Ackerboden ist knapp

Als noch gravierender als die Haltung von Rewe empfindet das Aktionsbündnis die der Gemeinde Wölfersheim. Die sei es gewesen, die Rewe aktiv den geplanten Standort trotz des hervorragenden Bodens angeboten habe, zudem ohne im Besitz der Fläche zu sein. Dass „nur“ ein kleiner Teil des Wölfersheimer Ackerbodens betroffen seien, hält das Aktionsbündnis für kein gutes Argument. Weltweit sei guter Ackerboden derart knapp, dass eine Vernichtung der besten Standorte unverantwortlich sei. „Woher kommen dann die Nahrungsmittel, die bisher auf dem Boden angebaut werden?“ fragt das Bündnis und liefert eine Antwort: „Irgendwo anders wird dann Ackerbau in Gebiete ausgeweitet, die dafür nicht taugen, zum Beispiel in den Regenwald oder in Hanglagen.“

Weitere Logistikunternehmen warten schon

Das Aktionsbündnis fordert vor diesem Hintergrund von den Verantwortlichen für die Regionalplanung Klarheit über einen künftigen Schutz der hervorragenden Böden in der Wetterau für die Lebensmittelerzeugung. Die Wetterau dürfe kein riesiger Logistikstandort im Vorhof von Frankfurt werden. Denn auch weitere Logistikunternehmen stünden in den Startlöchern. Man müsse die Frage stellen, wo die Grenzen seien, und vor allem, wie die von der Politik sogar beschlossene Begrenzung des Flächenverbrauchs umgesetzt werde. Vor allem gehe es nicht an, mit dem möglicherweise nicht einmal berechtigten Argument der Arbeitsplätze auf die Wünsche jedes Unternehmens einzugehen, zumal diese in diesem Fall nur von anderen Standorten verlagert werden.

Das Rewe-Logistikzentrum auf bestem Ackerboden sei schlecht für die Region Wetterau, stellt das Aktionsbündnis fest und fordert von der der Regionalplanung: „Das Gemeinwohl muss vor privatwirtschaftliche und Einzelinteressen gehen, sonst kommen wir nicht zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.“

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