Versammlung im Feld
Ein Rudel von 25 Rehen war am 29. Dezember 2021 im Feld zwischen Gambach und Rockenberg zu beobachten. Die Tiere schließen sich im Herbst zu größeren Verbänden zusammen. Durch den Klimawandel gibt es ungewöhnlich viele Rehe.Das milde Wetter sorgt für gute (Über-) Lebensbedingungen für das Capreolus capreolus, so die lateinische Bezeichnung für das Tier, das wie Elche und Ren zoologisch zu den Trughirschen zählt. Ursprünglich bevorzugten Rehe Waldränder und -lichtungen, mit zunehmender Zahl ließen sich aber immer mehr in der ausgeräumten Agrarlandschaft nieder. Die Feldrehe, wie jene bei Gambach, halten sich auf den Äckern auf und flüchten bei Störungen nicht wie ihre Artgenossen ins Gebüsch oder in den Wald, sondern sie gehen auf Distanz.
Der Rehbestand in Hessen ist enorm gewachsen. 104.170 Rehe sind in den hessischen Revieren im Jagdjahr 2020/2021 von Jägern abgeschossen worden, berichtet das hessische Umweltministerium. Es war das erste Mal, dass in einem Jagdjahr über 100.000 Rehe erlegt wurden. Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) lobte die Jäger dafür in einer Pressemitteilung vom 6. Juni 2021: „Ich danke allen Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz, mit dem sie einen wichtigen Beitrag zum Wildtiermanagement leisten und damit auch zum Gelingen der Wiederbewaldung auf Kahlflächen beitragen. Denn für den Aufbau eines klimastabilen Mischwaldes müssen Wildbestände den Kapazitäten des Lebensraumes angepasst sein.“