Neonazi-Konzert in Villingen
Auf einem Privatgrundstück im Hungener Stadtteile Villingen hat am Samstag, 30. August 2019, die Rechtsrockband Kategorie C gespielt. Zuerst wollte die Rechtsrockband in einer Gaststätte in Wölfersheim spielen, das sei jedoch verhindert worden. Zum Ersatz-Veranstaltungsort auf einem abgelegenen Gartengrundstück in Villingen seien etwa 70-100 Rechtsrock-Fans gekommen, berichtet die Antifaschistische-Bildungsinitiaive (Antifa-BI). „Neonazis aus Hessen und den angrenzenden Bundesländern waren vor Ort. Die Polizei war mit etwa 60 Beamt/innen da und hat den Neonazis sichtlich den Spaß am Feiern genommen“, so die Antifa-BI.
Hessenweit den Veranstaltungort gesucht
Einige Menschen aus Hungen-Villingen haben sich laut Antifa-Bi bei ihr gemeldet und seien entsetzt. „Es wird nun in Hungen festzustellen sein, wieso das Konzert dort stattgefunden hat und wer Eigentümer des Gartengrundstückes ist“, erklären die Antifaschisten. Die Antifa-BI stellte der Gemeinde hierzu ein Info-Paket zusammen. „Wir als Antifa-BI e.V. sagen, dass dieses Konzert für uns einen eindeutigen öffentlichen Charakter hatte, somit selbst auf einem Privatgrundstück auch öffentlich im Ortskern hörbar war und somit immer untersagbar ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Antifa-BI, die sich bei der Polizei in Gießen für die gute Zusammenarbeit und die schnelle Reaktion bedankt, nachdem das Konzert entdeckt worden war. Die Bildungsinitiative hatte von dem Konzert erfahren und aufgerufen, ihre den Veranstaltungsort zu melden. Sie bedankt sich „bei den vielen Menschen und Gruppen, die hessenweit nach dem Konzert gesucht haben“.
Hungen hat Rechtsrock-Vergangenheit
In Hungen hat es laut Antifa-BI vor mehreren Jahren eine Rechtsrock-Band und ein Rechtsrock-Konzert gegeben. „Aus dem Landkreis Gießen selbst ist vor allem die Band ‚Rachezug‘ mit Bandmitgliedern aus Hungen, Rabenau und Usingen zu nennen. Die offen rechtsextrem auftretende Band ist, neben anderen rechtsextremen hessischen Bands wie ‚Nordglanz‘ (NSBM aus dem Rhein-Main-Raum) und „Hauptkampflinie“ (aus Kassel), mit zwei Liedern auf einem Rechtsrock-Sampler vertreten, der 2007 erschien und heute noch im einschlägigen Internet-Versandhandel erworben werden kann“, berichtet die Antifa-BI. 2014 habe es schon einmal ein Rechtsrock-Konzert in Hungen-Villingen gegeben. Damals seien etwa 90 Neonazis aus ganz Hessen zu einem „Liederabend“ gekommen. Michael Regener, mehrfach vorbestrafte Sänger der inzwischen aufgelösten Neonazi-Band ‚Landser‘ sei aufgetreten.
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