Im Wandel in Bad Nauheim
Der demografische Wandel hat die Nachbarschaftshilfe Bad Nauheim erreicht. Besorgt stellte der Vorstand in der Jahreshauptversammlung des Vereins eine Tendenz zu deutlich mehr Hilfesuchenden und immer weniger Hilfeleistenden fest. Dazu komme die Altersarmut, eine Herausforderung, der sich die Nachbarschaftshilfe ebenfalls stellen müsse.Alles ehrenamtlichen
Die Nachbarschaftshilfe lebt von der ehrenamtlichen Arbeit. Im Jahr 2018 widmete sich das Büroteam an 153 Tagen über 300 Stunden den Anliegen der Mitglieder und vermittelte über 1350 Stunden Hilfeleistungen, berichtete der Vorsitzende Steffen Hensel.
Zum Thema immer mehr Hilfesuchende und immer weniger Helfende hatte der Vorstand Thomas Eymann, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Oberer-Rheingau, eingeladen. Eymann berichtete, dass die dortige Nachbarschaftshilfe seit Jahren erfolgreich ein System umsetzt, in dem den ehrenamtlichen Helfern eine Aufwandsentschädigung für ihre Einsätze gezahlt wird. Damit seien zwar die Kosten für die Inanspruchnahme der Hilfe für Betroffene gestiegen, doch diese würden teilweise durch Unterstützung auf Basis haushaltsnaher Dienstleistungen sowie nach dem Sozialgesetzbuch ermöglicht. Bei der Beantragung arbeitet der Verein eng mit Kommune und Kreis zusammen. Insgesamt würde die Hilfe trotz eines höheren Entgelts gut angenommen. Insgesamt sei durch dieses System die Nachbarschaftshilfe ausgebaut und für die Kommune und den Kreis ein wesentlicher Beitrag zur Entlastung in der Betreuung beigesteuert worden.
Erhöhung des Mitgliedsbeitrages
Nach Aussprache und auf Basis der Entwicklungen beschloss die Mitgliederversammlung der Nachbarschaftshilfe Bad Nauheim die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages ab 2020, um den finanziellen Rahmen für die Arbeit der Nachbarschaftshilfe zu sichern. Der neue Vorstand wurde beauftragt, ein Konzept für die Trennung von Punkte- und Bezahlsystem zu erarbeiten und zu erproben. Damit will die Nachbarschaftshilfe die Weichen für eine zukunftsorientierte Nachbarschaftshilfe und den wachsenden sozialen Aufgaben stellen. Derzeit beträgt der Mitgliedsbeitrag zwölf Euro pro Jahr. Für jeden Dienst an anderen Mitgliedern oder in unseren Sprechstunden und Bürodiensten erhalten die Mitglieder Zeitgutschriften von einem Punkt pro halber Stunde. Diese Punkte können sie bei eigenem Bedarf für sich selbst einlösen können.
Die Mitgliederversammlung wählte auch den neuen Vorstand: Steffen Hensel, Vorsitzender, Traugott Arens, stellvertretender Vorsitzender, Reiner Guse, Kassenwart, Silke Lahr, Schriftführerin, sowie die Beisitzer Irmgard Guse, Helmut Michatz und Nancy Becher. Als Kassenprüfer wurden Gabriele Arens und Richard Wells gewählt.
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