Journalisten-Union fordert Freilassung
Signal für demokratische Grundwerte
„Der jahrelange Versuch der Vereinigten Staaten, Journalismus auch in Europa mit juristischen Mitteln zu bekämpfen, muss definitiv ein Ende haben“, fordert die dju-Vorsitzende Tina Groll. In dieser Woche soll in London vor dem britischen High Court of Justice Assange zu seiner Berufung gegen seine Auslieferung an die USA angehört werden. „Die britische Justiz hat die Chance, mit einer Ablehnung der Auslieferung von Julian Assange endlich ein unmissverständliches Signal für demokratische Grundwerte zu setzen und zu verdeutlichen, dass Journalismus kein Verbrechen ist“, sagt Groll.
Assange habe Kriegsverbrechen aufgedeckt und der Öffentlichkeit damit einen großen Dienst erwiesen. „Es ist bereits ein Skandal, dass Julian Assange nach jahrelangem erzwungenen Exil in der ecuadorianischen Botschaft in London bereits seit 2019 in England schwerkrank in Untersuchungshaft sitzt“, so Groll. Sollte der High Court of Justice den Weg für eine Auslieferung des Wikileaks-Gründers endgültig frei machen, so wären die Folgen für den Journalismus weltweit unabsehbar. Investigativer Journalismus, der Missstände aufzeige und staatliche Verbrechen offenlege, würde kriminalisiert werden. Über Whistleblower, die sich mit brisanten Informationen an Medienschaffende wenden, schwebe „das Damoklesschwert einer strafrechtlichen Verfolgung“.
dju-Ehrenmitglied
Der dju-Bundesvorstand hatte sich bereits 2023 zusammen mit 18 europäischen Journalisten-Gewerkschaften von Portugal bis Armenien und Großbritannien bis Griechenland zur Solidarität mit Julian Assange bekannt. Die dju hat Julian Assange zum Ehren-Mitglied erklärt.
Titelbild: Julian Assange. (Foto: Wikipedia/Von David G. Silvers, Cancillería del Ecuador – https://www.flickr.com/photos/dgcomsoc/14933990406/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77947969)