Neubau in Staufenberg
Ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote stärken Kinder und helfen Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch das braucht Platz und Personal: Ressourcen, die gerade kleine Grundschulen nicht bieten können. Für die Stadt Staufenberg stellt der Landkreis Gießen nun mit einer zentralen Lösung Weichen für die Zukunft: Dort startet der Bau einer neuen Grundschule, mit der der Kreis als Schulträger bisherigen Grundschulen an einem zentralen Standort vereint.Fertigstellung bis August 2022 geplant
Bisherige Grundschulen sind die Goetheschule in Staufenberg, die Lindenhofschule in Mainzlar und die Waldschule in Daubringen. Die vierte Grundschule in dem Stadtteil Treis wird vorerst nicht Teil der neuen Schule. Sollten dort in der Zukunft die Zahlen der Jahrgänge jedoch zurückgehen, gibt es die Möglichkeit, auch diese Kinder in die neue Schule mitaufzunehmen, wird in der Pressemitteilung des Landratsamts erläutert.
„Schulen bestehen nicht nur aus Klassenräumen und reinen Lernorten, sie sind in der heutigen Zeit viel eher ein Lebensraum für Kinder und Lehrkräfte“, sagte Landrätin Anita Schneider anlässlich des kürzlichen Spatenstichs. Daher sei eine Investition in Bildung und Schulen für den Landkreis enorm wichtig. Allein in der Zeit von 2016 bis 2020 habe der Kreis 52 Millionen Euro in Schulen investiert.
Voraussichtlich im August 2022 soll der Bau der neuen Grundschule abgeschlossen sein. Dann können dort dauerhaft 250 Kinder zur Schule gehen. Der Kreis rechnet mit Gesamtkosten von 14,85 Millionen Euro brutto. Davon unterstützt das Land Hessen mit 2,15 Millionen Euro durch das Kommunale Investitionsprogramm II (KIP II). Die restlichen 12,7 Millionen Euro trägt der Kreis.
Offene Lernkonzepte werden realisiert
„Das neue Gebäude bietet die Möglichkeit, neue und vielfältige pädagogischen Konzepte zu nutzen“, sagte Schul- und Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl. „In der neuen Schule sind große Freiflächen zwischen den Klassen- und Fachräumen vorgesehen. Hier können offene Lernkonzepte verwirklicht werden“, so Dr. Schmahl weiter.
Außerdem sind viele Differenzierungsräume zusätzlich zu den Klassenräumen geplant. „Die neue Schule wird eine inklusive Schule für alle Kinder werden, deswegen wird zusätzlich ein Bewegungsraum gebaut, der auch als Therapieraum genutzt werden soll“, erklärt die Schuldezernentin. Auch viel Platz für den Schulhof sei eingeplant, da dieser natürlich umso wichtiger werde, wenn die Kinder dort in Ganztagsbetreuungen sind. So wird der Schulhof verschiedene Bereiche für Bewegung und Spiel bieten.
Bäume bleiben weitgehend erhalten
Neben freier Fläche wird es zum Beispiel ein Sportfeld, eine Kletter-Rutsch-Kombination und einen Verkehrsparcours geben. Ein Schulgarten und üppige Begrünung ergänzen das pädagogische Angebot. Dafür wurden der Neubau und die Außenanlagen so geplant, dass bis auf zwei Bäume der gesamte Baumbestand erhalten bleibt und in den neuen Schulhof integriert wird.
Zuzug vieler junger Familien
Auch Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller ist froh, dass der Neubau nun startet. Denn durch den Zuzug vieler junger Familien in den letzten Jahren platzen die Grundschulen aus allen Nähten. „Mit dem Neubau der zentralen Grundschule schaffen wir neuen Platz und sichern die Zukunftsfähigkeit Staufenbergs“, sagte er.
Gleichzeitig wird die Stadt in den Gebäuden der drei Schulen, die in den Neubau ziehen werden, bezahlbaren Wohnraum schaffen. „Eine bessere Investition als in die Bildung unserer Kinder gibt es nicht. Bildung gehört zu den kostbarsten Gütern, die wir unseren Kindern mitgeben können. Deshalb war der Tag des Spatenstichs ein guter Tag für viele Staufenberger Kinder und Familien“, sagte Gefeller. Dieser Tag zeige, wie ernst es dem Landkreis Gießen gemeinsam mit der Stadt Staufenberg ist, Kinder zu fördern und Eltern dabei zu unterstützen, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Titelbild: Der Spatenstich für die neue Schule. Von links: David Rosenthal vom Architekturbüro Hess, Talhof und Kusmierz aus München, Bürgermeister Peter Gefeller, Ingmar Kupski vom Fachdienst Bauen des Landkreises, Landrätin Anita Schneider sowie Schul- und Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl beim Spatenstich (Foto: Landkreis Gießen)