Spenden können Leben retten
Eine Delegation aus der ukrainischen Partnerkommune nahm jetzt Spenden aus dem Landkreis Gießen entgegen. Nachfolgend eine Reportage darüber der Pressestelle des Landkreises Gießen.Unterstützung mehrerer Seiten
„Die Spenden aus dem Landkreis Gießen retten Menschenleben, wenn Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten in der Ukraine angegriffen werden. Wir wissen das Mitgefühl sehr zu schätzen und bedanken uns vielmals für die Unterstützung. Wir werden die Hilfsgüter in Ehren halten“. Mit diesen eindringlichen Worten überbrachte Tetiana Kuznetsova, Leiterin des Bezirksrats von Tschernihiw, ihren Dank während der offiziellen Spendenübergabe des Landkreises Gießen auf dem DRK-Gelände am Stolzenmorgen.
Solidaritätspartnerschaft seit 2023
Ihre Heimat und die Heimat von 450.000 ihrer Landsleute ist der Rajon Tschernihiw: Eine 10.000 Quadratkilometer große Region im nördlichen Teil der Ukraine, die im Nordosten an Russland grenzt. Mit Tschernihiw verbindet den Landkreis Gießen seit dem Sommer 2023 auf Beschluss des Kreistags eine Solidaritätspartnerschaft.
Verheerender russischer Angriff
„Nachdem unsere ukrainische Partnerkommune im Frühjahr 2024 von einem verheerenden russischen Raketenangriff getroffen wurde, haben wir verschiedene Akteure zu Spenden aufgerufen“, erklärte Landrätin Anita Schneider. Im Dialog mit dem Rajon Tschernihiw habe man in Erfahrung bringen können, dass insbesondere medizinische Sachspenden, aber auch elektronische Geräte wie Laptops dringend benötigt werden. „Für die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung bedanken wir uns ganz herzlich – unter anderem gingen 120 Verbandskästen, 90 Paar Krücken, 20 Gehstöcke, zehn Rollatoren und sechs Rollstühle in der Kreisverwaltung ein. Aber auch den Organisationen und Unternehmen, die sich an der Spendenaktion beteiligt haben, gilt unser großer Dank. Hierzu zählen medizinische Einrichtungen wie die Vitos Klinik Gießen, die Asklepios Klinik Lich und die Agaplesion Stiftung sowie die Leistungserbringer im Rettungsdienst.“
Zwei Rettungswagen gehen in Ukraine
Sowohl der DRK Kreisverband Marburg-Gießen als auch der JUH Regionalverband Mittelhessen spenden jeweils einen Rettungswagen inklusive Ausstattung. „Wir möchten dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird“, sagte DRK-Vorstandsvorsitzender Christian Betz. „Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern stellen wir neben den einsatzbereiten Rettungswagen auch medizinische Sachspenden wie Infusionen, EKG- und Beatmungsgeräte zur Verfügung.“
Dass die Rettungswagen nun einen neuen Einsatzort ansteuern, freute auch JUH-Regionalvorstand Marco Schulte-Lünzum: „Nachdem die Rettungswagen unzählige Patienten im Landkreis Gießen befördert haben, erleben sie jetzt eine zweite Verwendung und können hoffentlich dazu beitragen, viele Menschenleben in der Ukraine zu retten.“
Weitere Spender helfen
Zusätzlich zu den Rettungsdiensten unterstützt auch die Feuerwehr Gießen die Spendenaktion des Landkreises mit Ausrüstung wie Schläuchen und Werkzeugen. Weitere Spender sind die Voraushelfer Buseck und die Ekom21 mit einer Laptop-Spende. Darüber hinaus stellt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit auf Antrag des Landkreises Gießen zwei Beschaffungspakete im Wert von insgesamt 120.000 Euro bereit. Gemeinsam mit der ukrainischen Partnerkommune wurde sich für die Hilfspakete „Bauhof“ und „Sporteinrichtungen“ entschieden – Werkzeuge für den Wiederaufbau und Sportgeräte, um besonders jungen Menschen eine Auszeit vom Krieg zu ermöglichen.
Titelbild: Zwischen dem 9. und 16. Oktober besuchte eine Delegation aus Tschernihiw den Landkreis Gießen und nahm die Spenden auf dem DRK-Gelände am Stolzenmorgen in Gießen offiziell entgegen: (v. l.) Hryhorii Tkachenko (Mitglied des Gebietsrats von Tschernihiw), Niko Gerth (DRK), Serhii Harus (Vorsitzender des Gemeinderats von Ripkyne), Thomas Hose (DRK), Landrätin Anita Schneider, Christian Betz (Vorstandsvorsitzender DRK Kreisverband Marburg-Gießen), Alexander Mack (DRK Vorstand), Tetiana Kuznetsova (Leiterin des Bezirksrats von Tschernihiw), Udo Liebich (Büroleiter der Landrätin), Lesja Maltseva (Leiterin Angelegenheiten der Exekutive des Bezirksrats von Tschernihiw) und Marco Schulte-Lünzum (Regionalvorstand JUH Regionalverband Mittelhessen). (Fotos: Landkreis Gießen)