Hessischer Bauernverband

Bodenversiegelung stoppen!

Der Hessische Bauernverband warnt vor weiteren Flächenversiegelungen. In Zeiten des Klimawandels sei das gefährlich.

Böden sind Wasserspeicher

Die aktuelle Hitzewelle zeigte deutlich, dass der Klimawandel ist längst in Hessen angekommen ist. „Trockene Böden, sinkende Grundwasserstände und gestresste Pflanzen belasten die heimische Landwirtschaft zunehmend“, beklagt der Bauernverband in einer Pressemitteilung.

„Die Versiegelung von Flächen ist ein unterschätzter Risikofaktor in dieser Entwicklung“, warnt Sebastian Schneider, Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes. „Unsere Böden sind ein wichtiger Wasserspeicher. Jeder Quadratmeter Ackerfläche, der durch Asphalt, Beton oder Gebäude verloren geht, kann kein Wasser mehr aufnehmen und speichern – das verschärft die Trockenheit weiter“, erklärt er. Die Folgen reichten von niedrigeren Ernteerträgen über schlechtere Bodenqualität bis hin zur Gefährdung der regionalen Lebensmittelversorgung.

Umdenken in der Flächenpolitik gefordert

Der Hessische Bauernverband fordert ein Umdenken in der Flächenpolitik. „Es darf nicht immer weiter gebaut werden, ohne Rücksicht auf fruchtbare Böden. Städte und Gemeinden müssen sorgsamer mit Flächen umgehen und vorrangig auf Innenentwicklung statt Neubau auf der grünen Wiese setzen“, betont Schneider.

Die Landwirtschaft könne selbst aktiv zum Klimaschutz beitragen, und das bereits. Durch die Land- und Forstwirtschaft seien im Jahr 2023 bundesweit 74 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen durch die Nutzung von Bioenergie vermieden worden, mehr als sie selbst ausstoße.

Weitere wichtige Beiträge leiste die Landwirtschaft durch sogenannte Kohlenstoffsenken: Durch Maßnahmen wie Humusaufbau, pfluglosen Ackerbau oder Agroforst werde Kohlendioxyd im Boden gebunden. Das sei eine natürliche Bremse für den Klimawandel. Auch Produkte aus Holz oder Stroh könnten langfristig Kohlenstoff speichern. Seit 1990 habe die deutsche Land- und Forstwirtschaft ihre Emissionen bereits um 28 Prozent reduziert. Moderne Düngetechniken und eine sparsame Bewirtschaftung trügen dazu bei, klimaschädliche Emissionen zu senken.

Der Bauernverband betont: „Wir Landwirte sind nicht nur Betroffene des Klimawandels – wir leisten auch einen aktiven Beitrag zur Lösung.“ Damit dies auch in Zukunft möglich sei, brauche die Landwirtschaft aber vor allem Raum zum Arbeiten. „Jeder Hektar zählt“, betont der Verband in seiner Pressemitteilung.

Titelbild: Archivbild.

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