Grünausschuss wichtig für Kurstadt
Die Bad Nauheimer Grünen sind sauer auf die neue Mehrheit von FW/UWG und CDU, die den parlamentarischen Grün- in den Bauausschuss eingliedern will. Die neue Fraktionsvorsitzende und ehemalige Ausschussvorsitzende der Öko-Partei Claudia Kutschker betont: „Ich spreche mich für den Erhalt des Gremiums aus, denn wir haben sehr konstruktiv gearbeitet und konnten vieles für die ‚Kurstadt im Grünen’ erreichen.“
Christdemokraten warben vor grüner Kulisse
Bis kurz vor der Kommunalwahl waren die Grünen Koalitionspartnerin der CDU, stiegen wegen eines Streits um Tempo 30 aber aus. Dass die Union mit ihrem neuen Partner nun ausgerechnet den Grünausschuss der Kurstadt auflösen möchte, finden die Grünen abwegig. Betrachte man die Homepage der Stadt, sei die hohe Bedeutung des Grünwesens in Bad Nauheim schnell auszumachen, erklärt Kutschker. Mit zahlreichen Attraktionen werde geworben, die die Kommune als „Kurstadt im Grünen“ kennzeichneten. Da der Grünausschuss plötzlich abgeschafft werden solle, frage sich die Fraktion, ob die Stadt diese Glanzstücke nun vernachlässigen will. „Ich finde es erstaunlich, wie schnell sich die Meinungen der nun regierenden Fraktionsmitglieder ändern können“, kritisiert Kutschker. Fast auf Knopfdruck seien Umweltbelange nicht mehr wichtig. Das sei nicht nachvollziehbar, insbesondere, weil CDU und FW/UWG in ihren Wahlprogrammen auf die Grünanlagen eingegangen seien. Speziell die Christdemokraten hätten ihre Wahlplakate vor grüner Kulisse aufgenommen. „Warum wohl? Weil es dort schön ist und es das Aushängeschild Bad Nauheims ist.“ Daran trage der Grünausschuss erheblichen Anteil, „die Mitglieder haben sich regelmäßig ausgetauscht, kontrolliert und neue Ideen eingebracht“. Bei durchschnittlich drei Sitzungen pro Jahr seien zahlreiche Themen beraten und abgestimmt worden, angefangen beim Grün- und Parkwesen über die Kinderspielplätze und Naturschutzgebiete bis hin zur Sportplatz- und Stadtbildpflege.
Kurstadt im Grünen
Wie Fraktionskollege Dr. Martin Düvel erklärt, leitete er den Bauausschuss während der letzten Wahlperiode, „es waren dort sehr viele Themen abzuhandeln“, sagt er. Manche Punkte hätten bis zur nächsten Sitzung vertagt werden müssen. „Wenn ich mir vorstelle, dass alle Inhalte aus dem Grünausschuss dort diskutiert und beraten werden sollen, können sie nur zu kurz kommen.“ Fürs Ansehen und die Entwicklung der Stadt seien die Themen aber äußerst wichtig. „Die zahlreichen grünen Kleinode der ‚Kurstadt im Grünen’ ziehen Gäste, neue Einwohner und Investoren an – sie sind Teil der wirtschaftlichen Prosperität“, betont auch Düvel. Kutschker: „Die neue Koalition will wohl ihre Mehrheit zur Machtdemonstration nutzen. Der Umweltschutzgedanke wird in unserer Stadt sprichwörtlich unter die Räder kommen.“ Klar sprächen sich die Grünen gegen die Abschaffung des Ausschusses aus.
Wie Manfred Jordis (CDU) im Gespräch mit dem Neuen Landboten hingegen schildert, sei beim Grünausschuss fast jede Sitzung ausgefallen. Die Themen seien wichtig und würden weiterhin genauso wertgeschätzt, seien aber nicht so zahlreich, dass sie nicht im Bauausschuss mitbehandelt werden könnten. „Mit Machtdemonstration hat die Entscheidung nichts zu tun“, weist der Christdemokrat den Vorwurf zurück.
falsche Behauptung von Manfred Jordis, denn es waren immer nur 3 Sitzungen im Jahr angesetzt, Wie kann dann laut seiner Aussage „beim Grünausschuss fast jede Sitzung ausgefallen.“ es fanden 16 Sitzungen in 5 Jahren statt, das sind 3,2 im Schnitt.