Protest im Lahnauer Parlament
von Ursula Wöll
Die Gemeinde Lahnau mit ihren 8200 EinwohnerInnen besteht aus den Ortsteilen Atzbach, Dorlar und Waldgirmes. Sie liegt an der längst stillgelegten „Kanonenbahn“, die der Kaiser aus militärischen Gründen zwischen Berlin und Metz bauen ließ. Etwa 80 Robinien auf dieser gemeindeeigenen Trasse wurden kürzlich abgeholzt. Damit die Stümpfe nicht austreiben, wurde bereits Glyphosat eingesetzt. Die Fraktion „geo“ forderte nun einen sofortigen Stopp. Denn nicht nur Erwachsene spazieren entlang diesem grünen Band, auch Kinder spielen dort gerne. Kein Wunder, dass die Eltern, und nicht nur sie, vor dem Glyphosat-Pestizid Angst haben. Zur Gemeinderatssitzung am 8. November 2018 kamen sie zuhauf mit ihren Sprösslingen.
Kommune gibt schlechtes Beispiel
Ich höre in der Wissenschaftssendung des WDR 5, dass sich die Menge der Insekten und Ameisen um etwa 70 % verringert hat. Das bedeutet weniger Nahrung für Vögel und letzten Endes auch für Menschen. Gleich danach lese ich den Aufruf der Bürgerinitiative „Schützt die Lahnau eV.“ zu einer Demonstration am 8. November um 19 Uhr. Der drohende weitere Einsatz von Glyphosat auf dem Bahndamm soll gestoppt werden. So der mit wissenschaftlichen Studien untermauerte Antrag der geo-Fraktion (grün-ehrlich-offen) an das Gemeindeparlament. Weit über 100 Lahnauer folgen dem Aufruf, obwohl er sehr kurzfristig kam. Es sind vor allem junge Eltern. Sie haben nicht nur etwa 40 Kinder mit Laternen mitgebracht, sondern auch viele Plakate. Auf ihnen steht meist schlicht „Gegen Glyphosat“, aber auch „Kein Gift“. Manche Schilder haben die Kinder selbst gemalt und sind ganz stolz darauf. Später, im Sitzungssaal, wird ein erregter Redner den Eltern vorwerfen, sie würden die Kinder für ihre Zwecke missbrauchen.
SPD für den Gifteinsatz
Die öffentliche Sitzung des Gemeinderats beginnt um 19.30 Uhr. Die im Hof versammelten BürgerInnen quetschen sich in die hintere Hälfte des großen Saales. Die Kinder auf dem Boden genießen die ungewohnte Situation. Der Leiter der Versammlung ist wohl so viel Interesse nicht gewohnt. Ohne ein Willkommen stellt er als erstes klar, dass er den Saal räumen lassen wird, sobald hinten nicht mehr völlige Ruhe herrscht. Zuerst begründet der Vorsitzende der SPD-Fraktion deren Antrag, mit der Glyphosat-Behandlung fortzufahren. Er sei „mittelfristig“ für den Einsatz dieser Chemikalie, natürlich wissend, dass es auf europäischer Ebene in wenigen Jahren aus ist mit diesem Gift. Die hessische Landesregierung rät bereits heute von seinem Einsatz ab. Auch das Lahnauer Gemeindeblatt rät ab, Glyphosat in den Gärten zu verwenden. Und das, obwohl es die Kommune selbst auf ihrem Grund ausbringt.
Ängste der WählerInnen ernster nehmen!
Nur die Fraktion „geo“ (grün, ehrlich, offen) argumentiert strikt gegen den weiteren Einsatz des Pestizids. Weil die Eltern Angst um ihre auf dem grünen Band spielenden Kinder haben, weil etwas davon ins Grundwasser sickern kann, weil das Insektensterben befördert wird. Eine ihrer Rednerinnen begrüßt endlich die zahlreichen Gäste, die sich nach den mehrmaligen Drohungen, den Saal räumen zu lassen, nur ab und an zu zaghaftem Klatschen hinreißen lassen. Das hindert den Vertreter des SPD-Antrags nicht, mehr Respekt einzufordern. Auch er sei Vater und Opa und wolle seine Nachkommen keineswegs vergiften.
Es bleibt mir schleierhaft: Warum beharren SPD und CDU so sehr auf dem Einsatz des Glyphosats? Mit ihm sollen Austriebe der umgehauenen Robinien verhindert werden, da das Gift das Wurzelgeflecht abtöte. Warum schickt man nicht einmal im Jahr einen Arbeiter vorbei, der die Austriebe abhaut? Wenn es denn unbedingt sein muss, dass dort tabula rasa herrscht. Ja, warum wurden die Robinien überhaupt gefällt? Der Vorschlag der manuellen Entfernung der Austriebe wurde nicht aufgegriffen, die Reden waren vorbereitet, kaum jemand ging auf den Vorredner ein. Die CDU-Bürgermeisterin flüchtete sich in die Behauptung, dass Robiniern selbst hoch giftig seien und dass es ein Glück sei, 80 davon umgehauen zu haben. Nach über einer Stunde solcher „Argumente“ wurde eine Pause gemacht. Und danach wurden geo-Antrag und SPD-Gegenantrag in den Umweltausschuss verwiesen, so dass wohl eine weitere Glyphosat-Behandlung der Baumstümpfe ins Haus stehen wird.
Nicht so stur beharren
Es war meine erste Teilnahme an einer Sitzung von VolksvertreterInnen auf kommunaler Ebene. Warum nahmen sie die Ängste ihrer WählerInnen – bis auf diejenigen der geo-Fraktion – nicht einmal ernst? Vor allem schmerzte mich, dass sich gerade die SPD für Glyphosat stark machte. In manch anderer Kommune lehnt sie das Gift allerdings ab. In Lahnau erlebte ich realiter, warum diese alte stolze Partei im Niedergang begriffen ist. Gewünscht hätte ich mir, dass CDU und SPD die begründeten Ängste ernst nehmen und auch das Wohl der Kinder nicht dem allerleisesten Risiko aussetzen. Dass man also auf das Gift ab sofort verzichten würde und nicht so stur beharrt hätte.
Super formuliert und Alles sehr treffend festgehalten, was da gestern im Gemeindeparlament pasiert ist in Lahnau. Mir ist das Beharren der SPD und CDU auf weitere verwendung von Glyphosat nur mit den ausstehenden Ökopunkten für die Pflegemaßnahme entlang der Kanonenbahn erklärbar und damit rein finanziell zu erklären aus meiner Sicht.
Allerdings, und da haben sie vollkommen recht auch meiner Meinung nach, könnte man diese Pflegemaßnahme der LPG Giessen und der Gemeinde Lahnau auch ohne Glyphosat weiterführen.
Von daher war da gestern jede Menge Sturheit, Borniertheit und auch teilweise scheinbar wenig Intelligenz anwesend in Form von Volksvertretern, die diesen Begriff nicht verdient haben.
Ein ausgesprochenes Trauerspiel der Feiglinge von SPD und CDU, deren Parteigenossen nicht nur durch auffälliges, bis hin zu ausfälligem Verhalten, einmal mehr bewiesen haben, dass Versprechen wie „Bürgernähe“ und sich für den „Umweltschutz einsetzten wollen“, nur Floskeln sind, deren Gültigkeit mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen sind, welches nach den Wahlen endet.
Die Robinie als giftigen Baum zu deklarieren schien wie ein letzter Ausweg, um die Beseitigung zu begründen.
Ich nenne nur mal auf die Schnelle 15 Pflanzen und Sträucher die “giftig” sind, aber sogar in Gärten zu finden sind … bestimmt auch im Garten der Bürgermeisterin.
Beginnen wir mit beliebten Gehölzen für Hecken: Thuja (Lebensbaum), Kirschlorbeer und Eibe. Oder Solitärgehölze wie Gold- und Blauregen. Als Blumen sind zu nennen: Eisenhut, Engelstrompete,Christrose,Fingerhut oder Maiglöckchen.
Und nicht zuletzt sind an der Bahntrasse wachsende Sträucher wie Tollkirsche, Pfaffenhütchen und Seidelbast aufzuzählen.
Grüne Tomaten und ungekochte Gartenbohnen sind auch giftig. Müssen wird diese Pflanzen deswegen jetzt alle beseitigen ?
Dieser Abend war in der Tat ein unrühmlicher Vorgang in der Lahnauer Kommunalpolitik im Hinblick nicht nur auf den Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern und beschämend für SPD und CDU. Insbesondere das völlige Ausrasten des CDU Gemeindevertreters Mondre mit seiner Beschimpfung der Anwesenden war Grund für ein Fremdschämen. Fragen aus dem Publikum, ob der Mann krank sei, waren nicht unberechtigt. Beachten muss man aber, der Antrag von Geo wäre gestern abend abgelehnt worden. Deshalb ist der Gang, nochmals in den Ausschuss zu verweisen, ein durchaus sinnoller Weg, um Zeit und Sachverstand zu gewinnen. Nicht vergessen darf man aber, die Fraktion von FW und FDP war ebenfalls auf der Seite der Glyphosatgegner, hätte aber mit GEO keine Mehrheit erzielen können. Insofern bleibt abzuwarten, was jetzt in Zukunft noch entschieden wird bei diesem Thema. Über den Winter dürfte erst mal Ruhe sein mit Glyphosatauftragung.
…ja Heinz Wagner, da hast Du recht, geo hätte keine Mehrheit bekommen. Unser Antrag wäre abgelehnt worden. Ausser die SPD und CDU hätten eingelenkt. Ich denke sie hätten sich damit mehr Sympathie geschaffen. Ich möchte aber auch noch einmal einen Punkt aus unserem Antrag nennen, da sich gestern alles doch sehr auf die Robinie und deren Glyphostabehandlung 1 x im Jahr bezogen hat:
Die Gemeindevertretung beschließt, mit privaten Unternehmen, die von der Gemeinde mit der Pflege kommunaler Flächen beauftragt werden, ist der Verzicht auf Glyphosat und glyphosathaltige Herbizide ab sofort zu vereinbaren. Ist die Durchführung beauftragter Leistungen durch Subunternehmer statthaft, muss sichergestellt sein, dass zwischen dem beauftragten Unternehmen und dem ausführenden Subunternehmer ebenfalls entssprechende Vereinbarungen abgeschlossen werden.
Dieser Punkt ist nun fortlaufend.Hier wissen wir nicht inwieweit Glyphosat auf gemeindeeigenen Flächen aufgebracht wird.
….und eines noch, der geo Antrag ist vor 9 Monaten eingereicht worden. Jede Gemeindevertreterin und jeder Gemeindeverterteter hatte in dieser Zeit die Möglichkeit sich kundig zu machen und zu recherchieren. …..und es gilt immer noch das Vorsorgeprinzip der Umwelt – und Gesundheitspolitik: Denkbare Belastungen bzw. Schäden für die Umwelt bzw. die menschliche Gesundheit sollen auch bei unvollständiger Wissensbasis vermieden werden.
Das eigentlich Schlimme an dem ganzen Vorgang:
Ängste und Sorgen von Eltern werden von dem einen Vertreter der „Volkspartei“ (CDU) mit Beschimpfungen quittiert, der Vertreter der anderen „Volkspartei“ (SPD) „glänzt“ durch seine typische Art von politischer Arroganz. Bürgernähe sieht anders aus. Da ist der Weg zu den modernen Rattenfänger nicht mehr weit. Den politischen Schaden von einer Stunde politischer Dummheit kann nur schwer in nächster Zeit wieder gut gemacht werden. Zum Glück leben wir in Lahnau (noch) in einer politisch aufgeklärten Bevölkerung, die diesen Rattenfängern bisher nicht auf den Leim gegangen sind. Wir haben bis jetzt unser Hirn eingesetzt. Fragt sich wie lange noch! Das ist der politische Flurschaden dieser Veranstaltung. Den Eltern sei Dank für ihren Einsatz. Dem Landbote Dank für diese Plattform, nach diesen schlechten Berichten von Gießener Anzeiger und Wetzlarer Neuen Zeitung heute. Eine gute Alternative.
Die Einschätzung von Wagner teile ich. Beratungsresistent waren die Fronten zementiert. Die Bäume sind leider ab. Wenn das Dreckzeug Glyphosat erst wieder im Herbst 2019 aufgebracht wird, gibt es eine Chance des Stopps, wenn sich Einsicht durchsetzt. Auch hier stirbt die Hoffnung zuletzt. Wäre gut, wenn diese Plattform weiter im Netz verbreitet würde.
Ich, als Vertreter der Fraktion FW/FDP in der
Gemeindevertreterversammlung, fand diesen Tagesordnungspunkt, bzw das Drumherum und das Verhalten mancher zu diesem ohnmächtig!
Zurecht merkte Brigitte Sauter-Hill an, dass die Parlamentarier ca. 9 Monate Zeit hatten sich umfassend zu informieren. Dies scheint nicht oder unzureichend passiert zu sein!
Es gibt sehr viele Studien zu dem Thema, unabhängige wenige. Die, die ich fand, sprachen nicht von direkten Folgen, weshalb der Kommentar „Das ist nicht giftig, man kann sogar seine Hand reinstecken“ erstmal vordergründig gar nicht so falsch ist. Was nicht bedacht wird sind mögliche Langzeitfolgen, wie z.B. Veränderungen der DNA, von denen in den eher unbekannten Studien gesprochen wird. Eventuell gab es seitens der Vertreter der CDU und SPD sogar Punkte, die den Anwesenden unbekannt waren, die wollten zumindest die Gäste aber gar nicht hören.
In Gänze vermisste ich eine sachliche Diskussion zu dem Thema. Der Kommentar aus den Reihen der geo’s, dass Bayer/Monsanto pleite gehen solle war genauso daneben, wie Kinder dafür einzuspannen gegen etwas zu protestieren, über das sie sich gar keine objektive Meinung bilden können (der Zuruf „wir haben darüber gesprochen“ sagt nichts über die Objektivität der Gespräche aus). Auch wenn der Vertreter der CDU meiner Meinung nach dazu im Kern recht hatte, war seine Wortwahl mehr als unpassend.
Herr Hill’s Kommentar, dass Ängste und Sorgen der Bürger von Manchen nicht wahrgenommen wurden, teile ich. Nicht aber seine polemisierte Aussage, seiner Meinung folgen zu müssen. Richtig wäre gewesen bereits im Vorfeld umfassend und neutral zu berichten bzw. zu diskutieren. Die vom Vorsitzenden vorgeschlagene Bürgerversammlung wäre dafür ideal! Fand sie Anklang? Den Eindruck hatte ich nicht. Zumindest nicht bei den Gästen der Gemeindevertreterversammlung. Und was bedeutet das? Ist der Kommentar der WNZ Reporters Mario Glotz so zutreffend? Darf nicht mehr sachlich diskutiert werden, um Pro und Kontra abzuwägen? Wenn ja, dann wäre das ein gravierender Eingriff in unsere Demokratie!
Die Ausführungen der Bürgermeisterin, dass die Robinie giftig ist, war zwar richtig, das Risiko in meinen Augen allerdings super gering, denn in den letzten 50 Jahren ist mir kein Vorfall bekannt.
Auch wurde nicht darüber diskutiert, was passieren würde, wenn die Rubinie bliebe.
Ich wünsche mir sachliche Diskussionen zu diesem und allen anderen Themen, anstelle immer gleich alles zu polemisieren!
Fakt ist aber auch, dass Gefahren für Lebewesen jedweder Art abzuwenden sind.
Hier gilt es mit höchstem Maße an Vernunft vorzugehen. Weder einseitige Interessen, noch Ideologien dürfen hier Maß der Dinge sein. Und manchmal können auch Kompromisse vernünftig sein…
Meine persönliche Meinung ist, dass Herpizide jeder Art vermieden werden sollten, es sei denn es gibt keine Alternative.
Und genau die Diskussion um die Alternativen fehlte! Die werden wir jetzt im Ausschuss einfordern!
Beruhigend zu wissen, dass die FDP in Lahnau „Herbizide jeder Art“ vermeiden will. Die Meinung von Herrn Wenzel teile ich nicht, dass die Diskussion nicht sachlich verlaufen sei und spricht hier die geos an (Hinweis am Rande: die Mehrzahl von geo ist nicht geo‘ s, sondern geos, wenn das gemeint war. Die deutsche Sprache kennt kein Apostroph, außer bei Abkürzungen wie „gleich geht’s los“ für „gleich geht es los“!) Ebenso der Vorwurf „dafür Kinder einzuspannen“ kann ich nicht nachvollziehen. Das riecht nach Kindermissbrauch. Das sehen die Eltern anders. Hätte sich Herr Wenzel die Mühe gemacht, die „eingespannten“ Kinder an diesem Abend mal zu befragen, dann hätte er hier nicht seine Vorurteile zum Besten gegeben. Da ganze Familien mit all ihren Kindern anwesend waren, meinte er wohl die vielen Kleinkinder auf dem Arm der Eltern? Die Schulpflichtigen waren stolz auf ihre erste Demo und haben objektiv ihre Meinung vorgetragen. Die sind durchaus in der Lage zu denken. Mehr Achtung vor Kindermeinung wäre hilfreicher. Darauf bin ich stolz für soviel politisches Selbstbewusstsein von Kindern und daran ändert auch der einseitig blöde, naiv politische Bericht in GA und WNZ nichts von Malte Glotz (bei allem Respekt vor der Pressefreiheit). Jeder blamiert sich so gut er kann, das gibt unsre geliebte Freiheit durchaus her.
Solche Stellungnahme mag Herr Wenzel wieder als Hills Polemik verunglimpfen (auch hier Hinweis: der Genitiv heißt Hills und nicht Hill’s, wie Herr Wenzel schreibt, s.o.)
Das Mittel der Polemik ist für mich nicht negativ besetzt. Es ist nach alter griechischer Kultur ein Zeichen von Streitkultur in der politischen Auseinandersetzung, mit der wohl einige etablierten Politker ihre Schwierigkeiten haben. Ich pflege gerne mit wachsender Begeisterung das Mittel der Streitkultur. Vielleicht kann mir aber Herr Wenzel erklären, wo ich angeblich eine „polemisierte Aussage“ nach seiner Einschätzung getroffen habe. Es bleibt sein Geheimnis bisher.
Selbstverständlich werbe ich weiter für meine Meinung, habe und werde nie verlangen, meiner „Meinung folgen zu müssen“. Hier ist bei Herrn Wenzel etwas schief gelaufen.
Stichwort „Bürgerversammlung“. Der klägliche Versuch des Vorsitzenden, die Anwesenden nach der Abstimmung in dem Emotion geladenen Tumult mit einer Bürgerversammlung zu beruhigen, wurde kaum gehört bzw. wahrgenommen. Doch, wer will denn eine Bürgerversammlung, in der die Bürger nicht ernst genommen werden nach dem Motto „lasst sie mal reden“ wir entscheiden sowieso wie wir wollen! In diesem Zusammenhang verweise sich nur auf die Bürgerversammlung aufgrund des Amthofes.
Die Gemeindevertretersitzung der Gemeinde Lahnau war ein Trauerspiel und beschämend. Wir Bürger mussten wieder einmal feststellen, dass wir ein Parlament gewählt haben, das auch noch die Bürger beschimpft, anstatt deren Ängste ernst zu nehmen und entsprechende Entscheidungen zu treffen! Wenn Frau Bürgermeisterin sich ihre Informationen schon bei Google holt, da hätte sie sich besser über die Schädigungen durch Glyphosat informieren sollen!
Als Autorin bin ich gar nicht so erfreut über diese Kommentarflut. Sie zeigt die tiefen Gräben, die offenbar in Lahnau politisch bestehen. Von denen wusste ich vorher nichts, ich wohne in der Nachbargemeinde und erhielt die Einladung über meine BI „Schützt die Lahnaue“. Ich hätte sonst das starre Verhalten der pro-Glyphosat-Fraktion besser einordnen können. Nun, da das Waschen schmutziger Wäsche im Internet fortgesetzt werden soll, sehe ich als Außenstehende offenbar besser, dass auch die contra-Pestizid-Fraktion starr ist. Eine Kritik an einem Schreibfehler oder die Vermutung einer Krankheit haben nichts in einer Streitkultur zu suchen. Außerdem ist eine Zeitung nicht die Fortsetzung der Gemeinderatssitzung. Kommentare sollten Neues zur Sache selbst bringen.
Ich bitte als Außenstehende b e i d e Seiten, sich mit mehr Respekt zu begegnen und vielleicht das Schreiben weiterer Kommentare einzustellen, da wohl nix Neues zur Sache kommt. Einen Gruß nach Lahnau, mit dem Wunsch
a) dass weiteres Glyphosat nicht ausgebracht wird und
b) dass bei aller Meinungsverschiedenheit der politische Friede einkehrt. Ursula Wöll
Der Kommentar von Frau Wöll ist für mich vollkommen unverständlich. Wo wird/bzw. wurde hier schmutzige Wäsche gewaschen? Oder wo wurde hier eine Krankheit unterstellt bei Anwendung von Streitkultur? Alles unverständlich. Neu für mich, dass Maßregelungen einer Autorin als Leitrahmen von Kommentaren zu gelten haben. Wo leben wir denn eigentlich? Ihr Kommentar ist selbsterklärend und erübrigt jeden weitere Kommentare. Als Konsequenz werde ich auf dieser Plattform weitere Kommentare persönlcih einstellen und werde für diese merkwürdige „Anleitungen“ keine Reklame mehr machen. Tipp an Frau Wöll: bitte fügen Sie das nächste Mal bei Ihren Veröffentlichungen eine Handreichung an, wie Sie Ihre Kommentare wohlfeil gerne hätten. Polemik? Oder nur ein praktischer Tipp für den zukünftigen Umgang? Wäre gespannt, wie dieser Vorgang vom Redaktionsteam des Landboten gesehen wird.
Sehr geehrter Herr Hill,
selbstverständlich können Autoren des Landboten Kommentare zu ihrem Artikel kommentieren. Unsere Autorin Ursula Wöll hat das getan und dabei ihre Bitte „als Außenstehende“ geäußert, dass sich in diesem Streit beide Seiten mit mehr Respekt begegnen „und vielleicht das Schreiben weiterer Kommentare einstellen“ sollten, „da wohl nix Neues zur Sache kommt“. Die Stellungnahme unserer Autorin darf selbstverständlich kommentiert werden, wie sie es ja getan haben, Herr Hill. Jeder Kommentar wird von der Redaktion vor der Veröffentlichung gelesen. Rassistische und nationalistische Kommentare veröffentlichen wir nicht, ebenso Kommentare mit strafbaren Inhalten (Beleidigung, üble Nachrede etc.).
Mit freundlichen Grüßen
Bruno Rieb
Frau Wöll, Sie haben als „Außenstehende“, wie Sie sich selbst bezeichnen, einen Artikel geschrieben, der mehr Inhalte berücksichtigt als einige der vermeintlichen „Insider“ während der Sitzung von sich gegeben haben.
Ihre Bitte, das Schreiben weiterer Kommentare einzustellen, kommt allerdings einer „Maulschelle“ gleich und trägt den Charakter einer Zensur. Verantwortlich für die Inhalte ihrer Kommentare sind die Verfasser und diesen, in Anführungsstrichen, journalistischen Freiraum, sollte man ihnen unbeschnitten lassen. Der Sinn, hier Kommentare schreiben zu können, ist sonst in Frage zu stellen.
Frau Wöll ist keine „Außenstehende“, wie sie sich selbst beschreibt. Sie ist u. a. Mitglied in der Bürgerinitiative Schützt die Lahnaue“ und durch den BI Verteiler an sich bestens informiert. Jedenfalls stellt sie das immer so dar. Mit Befremden haben viele Mitglieder der BI ihre Maßregelungen in ihrem Beitrag registriert und ihre Verwunderung darüber ausgedrückt.
Ihre Antwort in Ehren, sehr geehrter Herr Rieb. Stimmt alles, was Sie schreiben, ändert aber nichts an dem unglücklichen Verhalten von Frau Wöll. Selbstverständlich kann sie schreiben, was sie will. Stelle ich nicht ansatzweise in Frage. Wir von der BI haben uns nur über diesen Beitrag gewundert, da wir dachten, dass wir Mitglieder an einem Strang ziehen. Anscheinend ist dem nicht so.