Gleental

Traktorendemo gegen A 49

Die Schutzgemeinschaft Gleental ruft zu einer Traktorendemonstration am 21. Juni 2019 gegen die geplant A 49 auf. Weil es Verzögerungen bei der Ausschreibung des Baus der Autobahn gibt, sieht die Schutzgemeinschaft eine Chance, die Autobahn durch das idyllische Tal zu verhindern.

Naturraum wird zerstört

Die Traktoren sollen ab 14 Uhr vom Sportplatz in Lehrbach (Ortsteil von Kirtorf) aus über die Bundesstraße 62 entlang der geplanten Autobahntrasse nach Niederklein tuckern. „Durch den Protest soll auf die drohende Naturzerstörung im Gleental durch die A49 aufmerksam gemacht werden“, schreibt die Schutzgemeinschaft in einer Pressemitteilung. Die Autobahnplanung gefährdet laut Schutzgemeinschaft ein Trinkwasserschutzgebiet sowie einen Naturraum für viele bedrohte Tiere. Zudem sollen für den Bau 110 Hektar Wald gerodet werden. Mit dem Traktoren Umzug will die Schutzgemeinschaft auf die zerstörerischen Folgen des Autobahnbaus für die Allgemeinheit hingeweisen. Im Gleental liege eine Brunnenkette, die Trinkwasser bis in den Großraum Frankfurt liefere. „Die Wiesen des Gleentals sind ein einzigartiger Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Die geplanten Rodungen im Herrenwald und Dannenröder Forst werden den Klimawandel weiter verschärfen“, erklärt die Schutzgemeinschaft.

Der geplante Abschnitt der A49 soll von Stadtallendorf bis Gemünden/Felda führen. Ein Planfeststellungsbeschluss liegt bereits seit Ende Mai 2012 vor. Klagen des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (Bund) und der Naturschutzbundes (Nabu) dagegen wurden im April 2014 vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen.

Die Planfeststellung aus dem Jahr 2012 habe das Ausmaß der voranschreitenden Klimaveränderung, des Artensterbens und des Wasserschutzes nicht angemessen berücksichtigen können, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Tatsachen nicht bekannt waren, erklärt die Schutzgemeinschaft.

Rodung in 2019 unterbinden

Da sich das Ausschreibungsverfahren der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanung und Bau GmbH) um ein Jahr verzögere, müssten Dannenröder Forst und Herrenwald solange wie möglich als Kohlendioxyod-Senke, Trinkwasserspeicher und Habitat für bedrohte Arten geschützt werden. „Deshalb ist eine Rodung in 2019 zu unterbinden“, fordert die Schutzgemeinschaft. In einem Offenen Brief an den Hessischen Verkehrsminister Tarek A-Wazir (Grüne) hat sie einen Bau- und Rodungsstopp gefordert.

Die Schutzgemeinschaft Gleental setzt sich für eine Alternative für den Trassenverlauf der A 49 ein: Stadtallendorf soll demnach über die ohnehin schon dreispurige Bundesstraße mit Marburg verbunden und an die A 485 nach Gießen angeschlossen werden. Die A 49 sei nicht als Nord-Süd-Magistrale geplant und dürfe keine Alternative zur A5 / A7 werden, erklärt die Schutzgemeinschaft.

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