Geschichten vom Ankommen
Wie ergeht es Menschen, wenn sie ihre Heimat verlassen und in ein völlig fremdes Land kommen? In dem Buch „Ausgewundert – Geschichten vom Ankommen“ erzählen sechs Frauen über ihre unterschiedlichen Erfahrungen. Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch stellte gemeinsam mit Mahnaz Mehdizadeh-Jafary das Buch jetzt vor. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ förderte das Projekt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Wetteraukreises hervor.
Frauen schreiben Lebensgeschichten
Auf die Idee, die Lebensgeschichten der Frauen festzuhalten, kam Angela Klein, Deutsch-Dozentin in der Erwachsenenbildung. Sie lernte die Frauen mit Migrationshintergrund in ihren Deutschkursen in der Wetterau und ihrem neuen Wohnort Neckarsulm kennen. Dabei konnte sie sie dazu motivieren, die Geschichten ihrer ersten Zeit in Deutschland zu schreiben.
Die “Initiative bunte Frauen Wetterau“ trägt das Projekt, in Kooperation mit Cornelia Wenk, von der Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Wetterau. Insgesamt arbeiteten sechs Migrantinnen aus dem Iran, Irak, Kolumbien, Rumänien und Russland ein Jahr lang an dem Buch. Der überwiegende Teil der Frauen ist aus der Wetterau, zwei Autorinnen sind aus Neckarsulm.
Von Ängsten und Hoffnung
„Wir wollen mit dem Buch andere Menschen für die Situation der Ausgewanderten sensibilisieren“, erklärt Mahnaz Mehdizadeh-Jafary. Nichts sei spannender als Geschichten aus dem realen Leben. „Die einzelnen Berichte zeigen, wie viel Verantwortung getragen wird. Sie erzählen von Ängsten und Schwierigkeiten, von Einsamkeit und Verlust, aber auch von Hoffnung und dem Mut, in einem fremden Land sein Zuhause neu aufzubauen“, erklärt sie. „Durch das Buch wollen wir auch anderen Zuwanderern helfen, den Weg zur Integration leichter und mit weniger Hindernissen zu gehen.“ Mehdizadeh-Jafary ist die Leiterin der „Initiative Bunte Frauen Wetterau“.
Schicksale näher gebracht
Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch sagt: „Das Buch ist sehr beeindruckend. Es bringt uns die Schicksale der Menschen näher. Die Frauen schreiben offen über ihre Schwierigkeiten in der neuen Heimat und zeigen gleichzeitig, dass sich die Migrationserfahrungen der Frauen deutlich von denen der männlichen Migranten unterscheiden.“ Dieses Projekt zeige, wie wichtig es ist, Migrantinnen bei der Integration und der interkulturellen Vielfalt einzubinden. „Daher freut es mich sehr, dass ‚Demokratie leben‘ das Projekt fördern konnte.“
Die Förderer
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ kommt aus dem Bundesfamilienministerium, kofinanziert durch das Hessische Ministerium des Inneren und Sport.
Im Eigenverlag erschienen
Das Buch ist im Eigenverlag verlegt. Bei Interesse an dem Buch kann Kontakt über: ausgewundert@gmail.com aufgenommen werden.