Fahrradstraße

Preis für Projekt Daubringen/Lollar

Ein gutes Konzept und die richtige Herangehensweise: Das bescheinigt eine Fachjury dem Landkreis Gießen für die Einrichtung der Fahrradstraße auf der K 29 zwischen Staufenberg-Daubringen und Lollar. Kürzlich wurde das Projekt als gelungener Beitrag zur Verbesserung der aktiven Mobilität im Wettbewerb „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ als eines von 20 beispielhaften Vorhaben bundesweit ausgezeichnet.

Teilnahme am Bundeswettbewerb

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben den Wettbewerb im Programm „Region gestalten“ initiiert, teilt die Pressestelle des Landkreises Gießen mit. Mobilität ist für alle Bereiche des Alltags bedeutend – und dazu zählt auch sichere und komfortable Infrastruktur für Wege mit dem Fahrrad und zu Fuß. Aus diesem Grund hat der Landkreis die erste außerörtliche Fahrradstraße eingerichtet und das Projekt für den Bundeswettbewerb eingereicht.

Zunächst war es Verkehrsversuch

Im Mai 2022 begann nach der gemeinsamen Entscheidung von Landkreis Gießen und den Städten Lollar und Staufenberg zunächst ein Verkehrsversuch. Seitdem hat sich auf der K 29 einiges verändert. Motorisierte Fahrzeuge dürfen die Strecke zwar weiter nutzen, wenn sie sich an die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und das Überholverbot halten und maximale Rücksicht auf den Radverkehr nehmen, Vorrang hat jedoch der Radverkehr.

Nach einer Evaluation wurde die Fahrradstraße inzwischen verstetigt. „Der Verkehrsversuch hat gezeigt, dass die Fahrradstraße die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer auf der Strecke deutlich erhöht hat. Seit Mai 2022 hat es hier keine Unfälle mehr gegeben, die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich auf etwa 40 km/h reduziert und der Radverkehr konnte deutlich gesteigert werden“, freut sich Christian Zuckermann, Verkehrsdezernent des Landkreises Gießen.

Lob Parlamentarischer Staatssekretärin

Das Projekt der Einrichtung einer Fahrradstraße auf der K 29 und die anderen Gewinnerprojekte erhalten als Preis jeweils 5000 Euro und werden im Online-Nachschlagewerk für Mobilitätslösungen Mobilikon (www.mobilikon.de) vorgestellt. Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen. Für die drei besten Projekte wurde jeweils ein Kurzfilm produziert, der den Eintrag auf Mobilikon ergänzt und die Projekte in besonderer Weise würdigt.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Kaiser sagte anlässlich der Auszeichnung: „Für gleichwertige Lebensverhältnisse brauchen wir innovative Konzepte für die Lebensqualität in ländlichen Räumen. Mobilität ist dafür eine der wichtigsten Voraussetzungen.“ „Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs ist nicht nur ein Großstadt-Thema“, ergänzte BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges. „Auch kleinere Städten und Gemeinden können damit punkten und die Menschen dazu animieren, das Auto häufiger stehen zu lassen. Der Wettbewerb wirft ein Schlaglicht auf das Engagement vor Ort und lädt dazu ein, sich von den guten Beispielen inspirieren zu lassen.“

Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms „Region gestalten“ statt. Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik des Bundes. Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab. 

Weitere Informationen und eine Übersicht aller prämierter Projekte bundesweit gibt es unter https://www.mobilikon.de/wettbewerb-gemeinsam-aktiv-mobil-laendlichen-raeumen-2023 

Titelfoto: Die Fahrradstraße aus Richtung Lollar (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)

Ein Gedanke zu „Fahrradstraße“

  1. Herzlichen Glückwunsch zur Geldverschwendung! Es gibt auch noch den Feldweg zwischen Lollar und Daubringen entlang der Lumda, bzw. durch die Wiesenlandschaft (hier sogar befestigt).
    Jetzt kommt die Forderung, diesen Weg für Radfahrer im Winter zu streuen und sogar zu beleuchten! Soviel zur (Licht-) Umweltverschmutzung. Reißt doch die Schienen der Lumdatalbahn ab und macht einen Fahrradweg daraus.
    Alternative? Oder wartet noch jemand auf das „Wunder von Mainzlar?“

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