Ein Vater der Hessischen Verfassung
Im Mittelpunkt einer öffentlichen Präsentation in der Universitätsbibliothek Gießen (UB) steht Erwin Stein, eine der Gründerfiguren des Bundeslandes Hessens und der Bundesrepublik. Die Vernissage findet am Montag, 31. Oktober 2016, 18 Uhr, statt; die anschließende Ausstellung dauert bis 16. Dezember 2016. Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek der JLU (Ausstellungsraum), Otto-Behaghel-Straße 8 in Gießen.
Der Name Erwin Stein ist nicht zuletzt durch das ihm benannte Gebäude der Justus-Liebig-Universität in Gießen (JLU) geläufig . Erinnert wird an einen Mann, der zu den Gründerfiguren des Bundeslandes Hessen und der Bundesrepublik gezählt werden kann.
Einblick in Leben und Wirken von Erwin Stein
Die Ausstellung wurde von Apl. Prof. Dr. Anne C. Nagel, Historisches Institut am Fachbereich 04 – Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der JLU, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Erwin-Stein-Stiftung erarbeitet und wird nun in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Gießen der Öffentlichkeit vorgestellt, wird von der Pressestelle der Unibibliothek angekündigt. Die Vernissage beginnt, wie eingangs erwähnt, am 31. Oktober 2016 um 18 Uhr im Ausstellungsraum der UB. Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Franz Reimer, Vorsitzender des Vorstandes der Erwin-Stein-Stiftung, Susanne Kraus, Kanzlerin der JLU, und Dr. Peter Reuter, Leitender Direktor der UB, gibt Prof. Dr. Anne C. Nagel einen kurzen Einblick in Leben und Wirken Erwin Steins.
Einsatz für die Uni Gießen
Erwin Stein, 1903 in Grünberg (Kreis Gießen) geboren und in Heidelberg, Frankfurt und Gießen zum Juristen ausgebildet, verließ 1933 den Staatsdienst. Durch sein Engagement in der Verfassungsberatenden Landesversammlung gilt er als einer der Väter der Hessischen Verfassung, die in Kürze ihren 70. Geburtstag feiert. Gezeichnet von den Erfahrungen des Dritten Reichs, hat Stein auch als hessischer Kultusminister unter dieser Verfassung markante Akzente gesetzt. Kurzzeitig war er darüber hinaus hessischer Justizminister und Mitglied des Bundesrats. Zugleich hat er sich beharrlich für die Wiedererrichtung der Universität Gießen eingesetzt. 1951 wurde Erwin Stein nach kurzer Amtszeit am Bundesgerichtshof als Richter der ersten Generation ins Bundesverfassungsgericht gewählt, wo er in seinem zwanzigjährigen Wirken an wichtigen Entscheidungen (wie beispielsweise das KPD-Verbot) mitwirkte. Nach seiner richterlichen Tätigkeit im Jahre 1971 wirkte Stein beratend und schlichtend als Elder Statesman. Am Ende seines Lebens – vor 25 Jahren – gründete er die nach ihm benannte Stiftung.