Conny-Nix-Preis

Licher Initiative geehrt

von Jörg-Peter Schmidt

Die 2005 gegründete in Linden ansässige Cornelia-Patricia-Nix-Stiftung verleiht jährlich den Conny-Nix-Preis für Projekte und Initiativen in Mittelhessen, die sich für benachteiligte Mädchen und Frauen einsetzen. Der diesjährige Preis geht an die Initiative „Asyl in Lich“.

Spontanes ehrenamtliches Wirken gewürdigt

„Wir machen uns für Frauen und Mädchen stark“ ist das Motto der Stiftung. 

Während einer Feier in den Räumen der ZAUGgGmbH wurde die mit 2000 Euro datierte Anerkennung von Monika Mootz und Dr. Gerhard Freiling (beide vom Vorstand der Stiftung) an die Licher Initiative überreicht. Die Freude bei Daniela Gillert und ihren Kolleginnen war groß über diese Auszeichnung. Sie ist eine Würdigung des ehrenamtlichen Wirkens der Gruppe, die 2015 gegründet wurde. Damals strömten  besonders viele Flüchtlinge nach Deutschland – auch in Lich wurden sie aufgenommen

Durch das bis heute andauernde Engagement der Initiative von „Asyl in Lich“ gibt es wöchentlich feste Angebote in den Räumen zweier Kirchengemeinden, auch Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Treffen zum Austausch und Kennenlernen, Beratungen und auch Dolmetscherhilfen in der Gemeinschaftsunterkunft oder das Deutsch-Café an Freitagnachmittagen, das hauptsächlich von Frauen besucht wird.

Mutter-Kind-Treff mit Kinderbetreuung

Aktuell hinzugekommen ist auch ein Mutter-Kind-Treff mit Kinderbetreuung. Neben diesen festen Angeboten gab und gibt es immer wieder auch Projekte ausschließlich für Frauen, meistens mit Kinderbetreuung. Seien es Ausflüge in den Vogelpark Schotten, in die Stadtbibliothek Lich, Tanzabende, aber auch zwei Fahrradkurse – in Kooperation mit dem ADFC, der Ausländerbehörde und Zaug. Aus den anfangs 60 bis 80 privaten Unterstützerinnen und Unterstützern ist über die Jahre ein stabiler Kern von ca. 30 Ehrenamtlichen entstanden.

Auch Verein „Auszeit“ Herborn wurde geehrt

In Abwesenheit wurde an diesem Abend nachträglich noch der Preisträger von 2020 geehrt, was damals aus Corona-Gründen leider nicht möglich war: Die Anerkennung gibt es für  den Verein „Auszeit“ e.V. aus Herborn  (Lahn-Dill-Kreis), der vorwiegend Frauen betreut, die  aus einem schwierigen sozialem Umfeld kommen. Die Mütter sind besonders dankbar,  wenn sich der Verein beispielsweise um die Kleinkinder kümmert,  während sie wichtige Termine auf den Ämtern oder in Arztpraxen wahrnehmen. Auch werden Wochenendfreizeiten für Mütter und ihre Kinder organisiert. Beratung in allen Lebenslagen  auch zum Thema „Häusliche Gewalt“ wird von den Ehrenamtlichen geleistet.

Schnelle und unbürokratische Hilfe

Während der Feier, an der auch frühere Preisträgerinnen sowie die Gießener Stadträtin Astrid Eibelshäuser teilnahmen, stellten sich mehrere von der Stiftung geförderte Initiativen vor. Dabei wurde deutlich, wie viele Menschen auch in Mittelhessen sich unbürokratisch  spontan zusammenschließen, um zu helfen. Da gibt es nicht  nur die wichtigen Sprachkurse, Familienberatung  sondern auch Stricktreffen, Kinderbetreuung, Ausflüge, Beratung für Flüchtlinge und vieles mehr.

Die Initiativen und Vereine die in den letzten zwei Jahren von der Cornelia-Patricia-Nix Stiftung unterstützt wurden, stellten ihre beeindruckende Arbeit dar. Dies sind sind der Deutschkurs für Frauen im „Sofa“ (Sozialer Ort für alle) in Grünberg mit 500 Euro, die Aktion Perspektiven für das Frauenwohnheim in Gießen mit 1000 Euro, das Frauencafé des Vereins An.ge.kommen e.V. in Gießen mit 1000 € und ein kreativer Empowerment Workshop für Frauen in Hungen mit 580 €.

Das Multikulturelle Orchester  mit Georgi (Geige), Marco (Akkordeon) und Nurcihan (Gitarre), begleitet von der Sängerin Mehtap Arstan,  erhielt langen, herzlichen Applaus. (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)
Multikulturelles Orchester begeisterte

Das kleine, feine Programm wurde abgerundet mit Liedern in griechischer, türkischer und jiddischer Sprache, vorgetragen vom Multikulturellen Orchester  mit Georgi (Geige), Marco (Akkordeon) und Nurcihan (Gitarre). Sängerin Mehtap Arstan begleitete das Trio.

Soziales Wirken im Sinne von Conny Nix
Nach der Diplom-Sozialarbeiterin Conny Nix, die 2004 aufgrund eines Verkehrsunfalls verstorben ist, ist die Stiftung benannt, die ganz im Sinne der Namensgeberin wirkt. (Foto: privat)

Es gab langen Applaus für den Musikbeitrag und die ehrenamtliche Leistung der  verschiedenen ehrenamtlichen Gruppen, die alle im Sinne von Conny Nix wirken, nach der – wie eingangs erwähnt – die Stiftung benannt ist. Die Diplom-Sozialarbeiterin, die 2004 aufgrund eines Verkehrsunfalls verstorben ist, hatte die Abteilung Frauenförderung bei Zaug seit 1999 wesentlich geprägt und gestaltet, stets mit dem Ziel, die strukturelle Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Region Gießen zu verbessern. Unvergessen ist, als sie einmal sagte: „Unser Ziel ist es, aus jeder Frau eine Lotusblume zu machen, aber ein Gänseblümchen ist auch was Schönes“.

Titelbild: Große Freude bei der Initiative „Asyl in Lich“, die von Monika Mootz (rechts) und Dr. Gerhard Freiling (links) geehrt wurde. (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)

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