Bad Nauheim

Wahlkampf mit Bulli

Von Petra Ihm-Fahle

Mit seinem VW-Bus zieht SPD-Kandidat Axel Bertrand ins Rennen um den Posten des Bad Nauheimer Bürgermeisters, der am Sonntag, 7. Mai gewählt wird. Der 42-jährige Diplom-Ökonom lädt unter dem Motto „Axels Wohnzimmer“ in seinen Bulli ein.

Bertrand will ans Steuer

Axel Bertrand am Steuer seines VW-Busses. Noch lieber würde er die Geschicke der Stadt lenken. (Fotos: Ihm-Fahle)

Im VW Bulli von Axel Bertrand denkt man an Camping und Sommer. Gerade ist darin allerdings „Axels Wohnzimmer“ angesagt, wo man mit dem Sozialdemokraten über die Stadtpolitik debattieren kann. Ort sind wechselnde Stationen in Bad Nauheim.

Vom VW-Bus-Virus wurde Bertrand als Teenager bei der Jugendfeuerwehr in Rosbach-Rodheim infiziert, wo er aufwuchs. „Die Feuerwehr hatte einen Bus, mit dem wir die ganzen Ausflüge gemacht haben. Danach wollte ich immer einen haben.“ Nun hat er einen, schon den zweiten. „Ich habe ihn in Holland gekauft. Er wurde aus Kalifornien zurückimportiert. Er hat sein Leben in den USA verbracht“ – und setzt dieses Leben im Wahlkampf des 42-jährigen fort. Bertrand will sich am Sonntag, 7 Mai, zur Wahl stellen, um Bürgermeister von Bad Nauheim zu werden. Weitere Kandidaten sind bislang der parteilose Klaus Kreß und Christdemokrat Alexander von Bischoffshausen.

„Ich fühle mich bereit“

„Politik war mir immer ein Anliegen, und ich will es dort machen, wo ich mich auskenne und etwas bewirken kann“, erklärt Bertrand. Die Herausforderung reize ihn sehr. Seit über zehn Jahren ist er aktives Mitglied der Genossen, seit fünf Jahren in Bad Nauheim, wo er Vorsitzender ist. Schon in Gießen war er in der Vorstandsspitze aktiv. „Somit ist es jetzt Zeit, ich fühle mich bereit“, lächelt er.

Zu Besuch am VW Bus bei Axel Bertrand (links) sind Genosse Georg Küster (Mitte) und Markus Philipp von der FW/UWG.

Charme ist sein Kennzeichen, gepaart mit einer großen Sachlichkeit. Seit der Kommunalwahl im März ist Bertrand Mitglied des Stadtparlaments, wo er die  neunköpfige Fraktion führt. Kommt es zu Kontroversen am Rednerpult, hält er zwar dagegen, bleibt dabei aber höflich. Eine Eigenschaft, die er auf sein berufliches Know-how zurückführt. „Ich bin seit Jahren im Vertrieb aktiv, habe Trainings gemacht und bin ruhig in mir.“ Er sei es gewöhnt, sich Kundenansturm zu stellen, konfliktfähig zu agieren und Druck auszuhalten.

Für bezahlbares Wohnen
Zwecks Wahlkampfs wird die gute Stube in den VW-Bus verlegt.

Bertrand ist Bezirksleiter bei der Finanzberatung eines großen Geldinstituts. Er ist Diplom-Ökonom, hat in Gießen studiert, unter anderem mit den Schwerpunkten Internationales Management, monetäre Ökonomik und Arbeitspsychologie.

Drei besonders wichtige Themen für Bad Nauheim beschreibt er wie folgt: „Es ist eins der Hauptanliegen von mir, dass die Therme mit Anbindung so schnell wie möglich realisiert wird.“ Auch auf bezahlbares Wohnen werde er immer wieder angesprochen. Letztes Jahr habe er am eigenen Leib erfahren, wie gering die Angebote seien – und wie hoch die Preise. Und: „An die Zukunft des Eissports müssen wir ran. Wir müssen daran arbeiten, dass es da weiter geht.“ Ein Punkt, der sich um die veraltete Technik des Colonel-Knight-Stadions dreht.

Bertrand geht mit Lebensgefährtin Cecilia Steinhäuser gern aus, ist ein geselliger Typ. In seinem VW-Wohnzimmer überschlagen sich die Besucher an diesem Samstagmorgen auf dem Kaufland-Parkplatz noch nicht, das Angebot müsse sich erst herumsprechen, sagt Bertrand. Wer kommt, sind Kollegen, so Georg Küster von der SPD. Dabei hat er eine Tasche Anziehsachen, denn Bertrand sammelt warme Kleidung fürs Deutsche Rote Kreuz. Am Samstag, 17.12 und 31.12. steht er mit seinem Bulli auf dem Aliceplatz, sowie am Samstag, 14.01.17 auf dem Buxton Platz im Stadtteil Schwalheim (jeweils 10-13 Uhr).

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