Gästehaus Hubertus

Jugendhilfeausschuss  für Wiedereröffnung

Mit deutlicher Mehrheit hat der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung dem Antrag des Evangelischen Dekanats Wetterau auf Wiedereröffnung des Jugendgästehauses Hubertus zugestimmt, teilt der Referent für gesellschaftliche Verantwortung beim Dekanat Wolfgang Dittrich mitteilt. Der Kreistag wird mit dem Antrag aufgefordert, entsprechendes in die Wege zu leiten, damit der „Hubertus“ schnellstmöglich wieder als Jugendgästehaus betrieben wird.

Kreis erwägt Verkauf

Das Jugendgästehaus in Butzbach/Maibach steht seit fast einem Jahr leer, nach dem zuvor für kurze Zeit junge Flüchtlinge dort untergebracht waren. Beim Kreis hatte man eine Vermietung oder sogar einen Verkauf ins Auge gefasst. Eine Fortführung als Jugendgästehaus war nicht mehr vorgesehen. Vonseiten des Kreises wurde dies vor allem mit dem fehlenden Bedarf bei den Schulen begründet, teilt Dittrich mit.

„Der Jugendhilfeausschuss hat mit Abfragen über den Bedarf bei den Jugendverbänden, Kirchen und den Schulen klar darlegen können, dass es sehr wohl einen Bedarf für ein Jugendgästehaus Hubertus gibt“, so Dittrich. Nachdem das Staatliche Schulamt es abgelehnt hatte, die Abfrage an die einzelnen Schulen weiterzuleiten, wurden die Schulen direkt vom Jugendhilfeausschuss angeschrieben. Viele Schulen haben darauf reagiert und einen hohen Bedarf zurückgemeldet. Zuvor hatte sich schon der Gesamtpersonalrat der Lehrkräfte beim Staatlichen Schulamt in einem Schreiben für den Erhalt des Jugendgästehauses ausgesprochen.

8300 Übernachtungen

Dittrich verweist darauf, dass es im letzten Jahr vor der Schließung des Jugendgästehauses Hubertus immer noch 8.300 Übernachtungen gegeben habe. „Was vonseiten der Politik als ein schlechtes Ergebnis dargestellt wurde, hat sich im Laufe der Beratungen als das Gegenteil herausgestellt.“ Vor allem die Besichtigung des vom Kreis Groß-Gerau betriebenen Jugendgästehauses in Gedern/Ober Seemen habe so manches abwertende Argument aus der Politik gegen den „Hubertus“ relativiert.

Dittrich: „Dort kann man sich sehr gute Anregungen holen, wie es sein kann, wenn der politische Wille zum Erhalt der Einrichtung vorhanden ist. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“. Der Kreis Groß-Gerau hatte sich 2004 dafür entschieden, die Einrichtung selbsttätig weiter zu betreiben und seitdem vier Millionen Euro investiert, wobei man zwei Millionen Euro Fördermittel bekommen habe.

„Die endgültige Entscheidung, ob der Hubertus wiederbelebt wird liegt jetzt bei den Kreistagsabgeordneten. Alle Argumente sprechen dafür. Man darf gespannt sein, wie stark die Lobby für die Kinder und Jugendlichen dort ist,“ so Dittrich abschließend.

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