Weidigausstellung für Schulen
Die Ausstellung über Friedrich Ludwig Weidig kann ab sofort in den Wetterauer Schulen gezeigt werden, teilt der Wetteraukreis mit. Sie zeigt auf zwölf Schautafeln den Lebensweg des Revolutionäres, der 1834 mit Georg Büchner den Hessischen Landboten herausgegeben hatte. Die Ausstellung wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Gegen Willkür und Intoleranz
Weidigs hat sich auch für den Sport engagiert. Auf dem Schrenzer in Butzbach hatte er den ersten Sportplatz Hessens geschaffen. Rolf Lutz, Ehrenvorsitzender des Wetterauer Sportkreises, hat die Ausstellung zusammengestellt. Sie war bis zum 18. Dezember 2018 im Wetterauer Kreishaus zu sehen.
Friedrich Ludwig Weidig wurde im Jahr 1791 in Oberkleen bei Butzbach geboren und absolvierte ein Theologiestudium in Gießen. „Schon in jungen Jahren sah er das Leben als Verpflichtung zu Tugend und Tüchtigkeit an und stemmte sich gegen die Unterdrückung des Vaterlandes, kämpfte gegen Willkür und Intoleranz“, heißt es in der Pressemitteilung des Wetteraukreises. Weidig lehrte an der lateinischen Knabenschule in Butzbach und kritisierte vor seinen Schülern immer wieder die Obrigkeit, gegen ihn wurde deshalb ein Untersuchungsverfahren aufgrund „politischer Betätigung im Unterricht“ angestrengt. Nationale Einheit und politische Freiheit waren zentrale Gedanken für Weidigs politische Aktivitäten. Er kämpfte im Untergrund für Vaterland, Demokratie und Freiheit.1834, kurz nachdem er mit Büchner den Hessischen Landboten veröffentlicht hatte, wurde er verraten und verhaftet. Er kam zunächst ins Gefängnis nach Friedberg, später nach Darmstadt. Dort wurde er verhört und gefoltert. Am 23. Februar 1837 nahm sich Weidig das Leben.
Vorbild für alle Demokraten
„Für die hessische Geschichte und die Identität der Hessen ist Friedrich Ludwig Weidig von sehr großer Bedeutung. Seine Vision von Freiheit und Demokratie ist heute noch aktuell, er ist auch heute noch ein Vorbild für alle Demokraten. Ich möchte heute alle Schulen im Wetteraukreis animieren, diese Ausstellung auszuleihen und im Rahmen der politischen Bildung im Unterricht zu bearbeiten“, wird Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (SPD) in der Pressemitteilung des Wetteraukreises zitiert. .
Zur Ausstellung ist eine 32 Seiten umfassende Broschüre erschienen, die laut Wetteraukreis für gesellschaftspolitischen Unterricht und die Auseinandersetzung mit dem Thema Demokratie und Liberalität geeignet ist.
Die Ausstellung soll Schulen im Rahmen der außerschulischen politischen Bildung zur Verfügung gestellt werden. Interessierte Schulen können ihre Anfragen an Rolf Lutz richten, E-Mail: rolflutz@gmx.de, oder an den Wetteraukreis, E-Mail: Demokratie-leben@wetteraukreis.de