CDU und Freie Wähler trauen sich
In Bad Nauheim kommt es wie erwartet: Die CDU-Fraktion will Koalitionsgespräche mit der stärksten Fraktion aufnehmen, der FW/UWG. Wie die Christdemokraten aktuell mitteilen, fiel eine einmütige Entscheidung im Rahmen eines Klausurtags am Samstag im Teichhaus. (Foto)
Größte inhaltliche Übereinstimmung
Laut Fraktionsvorsitzendem Manfred Jordis berichtete zu Beginn der Tagung die Sondierungsgruppe über die Gespräche, die sie mit allen Bad Nauheimer Fraktionen seit der Kommunalwahl geführt hatte. Anschließend, so Jordis, sei im Teichhaus über die weitere Vorgehensweise beraten worden. „Mit der FW/UWG haben wir die größten inhaltlichen Übereinstimmungen. Ferner war es mit den Freien Wählern möglich, zügig zu einer Einigung bezüglich der Aufstellung der Gremien zu kommen“, beleuchtet Jordis die Gründe für das Ja-Wort. Ziel sei, die Anzahl der Mitglieder in den parlamentarischen Ausschüssen auf zehn Personen zu reduzieren sowie den Grün- mit dem Bauausschuss zusammenzulegen. „Wir gehen davon aus, dass die Koalition in Kürze unter Dach und Fach ist“, bekräftigt Jordis. In den Magistrat entsende die Union voraussichtlich Kerstin Eisenreich, Armin Kreuter und Sonja Rohde.
Seit Jahren zerstritten
Die FW/UWG hatte bei der Kommunalwahl am 6. März dreizehn Sitze geholt und anschließend um die CDU als Partnerin geworben, die fast die gesamte letzte Legislaturperiode mit den Grünen koaliert hatte. Brisant: Bei der Kommunalwahl wurden der ehemalige Bürgermeisters Bernd Witzel und der Vorsitzenden des Fördervereins der Kurstadt, Klaus Neuhöfer, in die FW/UWG-Fraktion gewählt. Beide waren auf den letzten Listenplätzen angetreten und wurden vorkumuliert – beide haben ein hochambivalentes Verhältnis zum CDU-Bürgermeister Armin Häuser. Witzel und Häuser sind seit Jahren zerstritten; Neuhöfer erklärte neulich sogar, der Rathauschef gehöre abgewählt. Eine Aussage, die er wieder zurückzog und die weder Jordis noch der FW/UWG-Fraktionsvorsitzende Markus Philipp überbewerten möchten. Witzel hat bereits erklärt, mit Bürgermeister Häuser kooperieren zu wollen.