185 Fälle in Erstaufnahmeeinrichtung
Nach weiteren positiven Ergebnissen bei Corona-Reihentestungen in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) in Gießen hat das Kreisgesundheitsamt eine Ausweitung der Quarantänemaßnahmen angeordnet. Stand Donnerstag, 15. April 2021 gab es in der Erstaufnahmeeinrichtung am Gießener Standort 185 SARS-CoV-2-infizierte Personen und 235 Kontaktpersonen in Quarantänegruppen.Verfügung an das RP
In einer Verfügung an das Regierungspräsidium Gießen ordnete das Gesundheitsamt nun unter anderem die Entwicklung konkreter Maßnahmen an, welche auch eine Verkleinerung und striktere Trennung der Quarantänegruppen vorsehen, berichtete die Pressestelle des Landratsamt.
Testkonzept soll vorgelegt werden
Zudem sind die Sicherheitsmaßnahmen anzupassen, um die Quarantäneanordnungen sicherzustellen. Außerdem soll ein Testkonzept vorgelegt werden, welches die regelmäßige Testung der Bewohner in der EAEH vorsieht, um symptomlose Infektionen frühzeitig zu erkennen.
Leichtbauhallen als Ausweichquartier
Auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung werden nun zwei Leichtbauhallen vorübergehend errichtet. Damit soll dem aktuellen Corona-Ausbruch in zwei Gruppen begegnet werden, die sich in der Ankunftsquarantäne befanden, teilt das Regierungspräsidium (RP) Gießen in einem Pressebericht mit. Alle Flüchtlinge, die neu nach Hessen kommen, durchlaufen diese Quarantäne 14 Tage lang vor der eigentlichen Aufnahme in die Einrichtung. Damit soll bei einer Infektion eine Verbreitung begrenzt bleiben. Die 185 Bewohnerinnen und Bewohner, die positiv auf das Virus getestet worden sind, befinden sich ausnahmslos in einem Absonderungsbereich. Die Leichtbauhallen werden kurzfristig errichtet und mit dem Ende der Pandemie wieder abgebaut werden.
Bei den betroffenen zwei Gruppen in der Ankunftsquarantäne muss abgewartet werden, bis keine neuen positiven Fälle mehr auftreten. Dies verlängert die Quarantänepflicht und reduziert die Aufnahmekapazitäten. Die im Spätherbst vom Land Hessen angemietete Jugendherbergen in Büdingen und Grävenwiesbach sowie die im März wiederertüchtigte Einrichtung in der ehemaligen Starkenburg-Kaserne in Darmstadt können wegen der Hygienevorgaben nicht dichter belegt werden.
Die beheizten Leichtbauhallen werden auf einer Parkplatzfläche sowie im Bereich des Sportplatzes innerhalb von drei bis vier Tagen errichtet. Fußboden, Dach und Wände sind massiv und wärmegedämmt. In jeder Leichtbauhalle entstehen 18 Räume mit einer Größe von rund 30 Quadratmeter und einem Fenster.