Radeln für besseres Klima
Während des Globalen Klimastreiks von „Fridays For Future“ am 19. März 2021 will ein Bündnis von Klimaschutzgruppen aus Gießen, Linden, Wetzlar, Friedberg und Bad Nauheim ein Zeichen für eine echte Verkehrswende setzen. Ab 9.30 Uhr radeln die Klimaaktivisten an diesem Tag nach Gießen und drehen zum Abschluss eine Runde auf dem Gießener Autobahnring.„Wirksamen Klimaschutz dürfen wir nicht weiter aufschieben. Gegen den Klimawandel gibt es keinen Impfstoff und im Jahr 2021 wird weltweit wieder ein Anstieg der Kohlendioxid-Emission auf Rekordhöhe prognostiziert“, wird Laura Gerspacher von „Health For Future“-Gießen in einer Pressemitteilung des Bündnisses zitiert. Die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie dazu beitragen würde, einen sozial-ökologischen Wandel voranzubringen, habe sich bis jetzt noch nicht bewahrheitet.
Hessische Grüne zerstören Klima mit
Im Widerspruch zu Klima und Umweltschutz stehe nach wie vor die Verkehrspolitik, mit den unzähligen Autobahnaus- und Neubauprojekten wie sie im Bundesverkehrswegeplan festgehalten sind, heißt es in der Pressemitteilung. Bei den Protesten gegen den Ausbau der A49 habe sich im vergangenen Herbst eindrücklich beobachten lassen, wie auch die Grünen in der Landesregierung bereit sind, diese zukunftszerstörende Verkehrspolitik mitzutragen. Sie seien sogar dazu bereit gewesen, mitten in der Corona-Pandemie, bei der eigentlich alle Zeichen auf zu Hause bleiben standen, die Rodungen mit einem riesigen Polizeiaufgebot durchzusetzen. „Die hessische Landesregierung, an der auch die Grünen beteiligt sind, hat aktiv ‚Fridays For Future‘ und die Klimabewegung kriminalisiert, um das riesige Polizeiaufgebot und Polizeigewalt während der Räumung der Dannenröder Waldbesetzung zu rechtfertigen“, erklärt das Bündnis.
Mit der Fahrrad-Sternfahrt will das Bündnis die Verkehrswende im Raum Gießen, Wetzlar und Friedberg voranbringen. Es fordert von den neu in den Stadtparlamenten und den Kreistagen sitzenden Mandatsträgern, alles Nötige zu unternehmen, um die Erderwärmung auf 1,5-Grad zu begrenzen. Dafür gebe es auch in den Kommunen erhebliche Handlungsmöglichkeiten. Mit seinen Fahrraddemos will das Bündnis verhindern, dass die von vielen Parteien gemachten Versprechungen, den Wandel des Weltklimas zu Verlangsamen, schon eine Woche nach den Kommunalwahlen in Vergessenheit geraten.
Autoverkehr sorgt hauptsächlich für Erderwärmung
Die Verkehrswende müsse aber auch außerhalb der Städte angegangen werden, insbesondere da, wo das Auto schon allein von der Widmung der Straßen unangefochten thront. Nämlich auf dem dichtesten Fernstraßennetz Europas, mit rund 13.000 Kilometern Bundesautobahnen und rund 38.000 Kilometern Bundesfernstraßen. Der Verkehr in Deutschland trage mit knapp 20 Prozent der gesamtdeutschen Treibhausgasemissionen einen großen Teil zur Klimaerwärmung bei. Von den knapp 20 Prozent der aus dem Verkehr emittierten Kohlendioxid-Emissionen seien laut Umweltbundesamt etwa 95 Prozent vom Straßenverkehr verursacht. „Die Verkehrsemissionen müssen dringend gesenkt werden, wenn wir das Ziel des Pariser Abkommens erreichen und eine lebenswerte Zukunft erhalten wollen. Jetzt, die Zeit drängt mehr denn je!“, erklärt das Bündnis.
Die Fahrraddemos starten am 19. März 2021 um 9.30 Uhr am Bahnhof in Friedberg, um 10.35 am Bahnhof in Bad Nauheim, um 11 Uhr am Parkplatz am neuen Rathaus in Wetzlar, um 11.30 Uhr am Bahnhof in Butzbach, um 12.45 Uhr am Freibad in Linden, um 12.30 Uhr am Berliner Platz in Gießen Die Gießener Demonstration wird auf der Frankfurter Straße, bei der Auffahrt auf die B49, mit den Demonstrationen aus Friedberg und Wetzlar zusammentreffen. Um 13 Uhr ist dort bei tegut eine Kundgebung geplant. Auf den Gießener Autobahnring wird zwischen 13.45 und 14 Uhr aufgefahren. Es geht Ring links herum von der Auffahrt an der Frankfurter Straße auf die B49, über die B429 und über die A480 bis zum Nordkreuz. Von dort geht es wieder nach Gießen hinein und durch die Innenstadt – anders als auf dem Plakat angekündigt – zum Messeplatz (Ringallee). Dort ist ab 15, 30 Uhr die Abschlusskundgebung.
Gut, dass der Landbote vor lauter Corona die ungleich größere Gefahr des KLimawandels nicht vergisst.