Nisthilfen für die Krabbler
Aufgrund des Rückgangs von vielen Insektenarten macht es um so mehr Freude, beispielsweise Wildbienen in der Natur zu beobachten. In diesem Zusammenhang macht das Gießener Umweltamt darauf aufmerksam, dass man durch Nisthilfen zum Schutz der kleinen Krabbeltiere beitragen kann.Bauanleitung
In einer Pressemitteilung der Stadt Gießen, in der die Erläuterungen des Umweltamtes enthalten sind, wird die Nisthilfe am Beispiel der Wildbienen beschrieben: Wildbienen lassen sich gut auch durch selbst hergestellte Nisthilfen unterstützen. Unterschiedlich vorgebohrte Löcher in einem Hartholzblock werden gerne als Nistplatz angenommen. Aber auch andere Insekten wie z. B. Käfer, Florfliegen oder Ohrwürmer fühlen sich im Gitterziegel oder in Röhren wohl. In hohlen Pflanzenstängeln oder einer leeren Kaffeedose, gefüllt mit verschieden großen Pappröhrchen aus dem Baumarkt und etwas Gips, können Nisthilfen gebaut und während des gesamten Jahres angebracht werden.
Für Bastlerinnen und Basler hält das städtische Umweltamt Gießen eine Bauanleitung für kleinere Nisthilfen für Balkon oder Terrasse bis hin zu größeren Insektenhotels für den Garten bereit. Hier ist dazu eine Informationsbroschüre . Auf der Internetseite des Naturschutzbundes Deutschland www.nabu.de können Beispiele angeschaut und nachgearbeitet werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Windgeschützter Standort optimal
Einige Hinweise sollten jedoch beachtet werden, wird in der Veröffentlichung der Stadt Gießen unterstrichen. Optimal ist ein windgeschützter Standort mit viel Sonne am Morgen oder am Nachmittag. Vor direktem Regen geschützt sollten die Nisthilfen überdacht bzw. unter einem Schutz mit einem Draht aufgehängt werden. Um auch vor allgemeiner Feuchtigkeit zu schützen, sollten die Nisthilfen nicht unmittelbar auf dem Boden stehen. Die Anflugschneise sollte frei und nicht von Ästen, Pflanzen oder Ähnlichem verdeckt sein.
Auf die richtige Holzart und saubere Bohrlöcher ohne Splitter und Fasern ist unbedingt zu achten. Das anschließende Beobachten der summenden Wildbienen, Hummeln und Co. am fertiggestellten Insektenhotel ist der Lohn für die geleistete Arbeit und bietet einen spannenden und interessanten Einblick in den Alltag unserer Insekten.
Vom Umweltamt Gießern kommen noch nähere Hinweise zu Frage: Welche Insekten leben in einem „Hotel“? Dort siedeln sich hauptsächlich Einsiedlerbienen an. In Deutschland gibt es rund 550 Bienenarten, die zur Abgrenzung von der domestizierten Honigbiene unter dem Begriff der eingangs erwähnten Wildbienen zusammengefasst werden. Darunter gibt es viele Arten, die nicht in Staaten, sondern einzeln leben. Die weiblichen Bienen nutzen die vorgebohrten Löcher als Nistplatz. Weiterhin findet man in solchen Hotels auch Einsiedlerwespen, die – ähnlich wie die Einsiedlerbienen – die Röhren als Nistplatz verwenden. Natürlich können sich auch weitere Insekten ansiedeln, z.B. Käfer oder Ohrwürmer in Porotonsteinen in Erdnähe.
Sind Wildbienen gefährlich?
Wildbienen sind äußerst friedlich, schreibt das Umweltamt. Auch die Hummeln gehören zu den Wildbienen und obwohl die weiblichen Tiere stechen können, ist ihre Friedfertigkeit bekannt. Die meisten Einsiedlerbienen, die sich in einem Insektenhotel ansiedeln, sind nur wenige Millimeter groß und selbst wenn sie angreifen würden, könnte ihr Stachel unsere Haut nicht durchdringen. Weiterhin ist ihr Gift weniger stark als das der Honigbiene. Dasselbe gilt für die Einsiedlerwespen, die sich im Unterschied zu den Wildbienen räuberisch ernähren. Sie sind hervorragende natürliche Schädlingsbekämpfer. Im Übrigen sollte man beachten, dass die Tiere geeignete Futterpflanzen in der Nähe benötigen.