Aus Rödgen in die ganze Welt
Korea, China, Italien und Amerika: Lakewood Gitarren aus dem Gießener Stadtteil Rödgen sind beinahe auf der ganzen Welt zu finden. Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen hat die größte deutsche Gitarrenbaufirma für Westerngitarren „Lakewood Guitars GmbH und Co. KG“ während ihrer Energietour besucht.Jährlich 1200 Gitarren
Seit 1986 fertigt Firmeninhaber Martin Seeliger Western- und Stahlsaitengitarren in Rödgen. Von dort aus gehen jährlich circa 1200 Gitarren in die ganze Welt, berichtet die Pressestelle des Kreises Gießen. Auf vier Kontinenten verkauft der Zupfinstrumentenmachermeister seine Lakewood-Gitarren. Deren Preis variiert zwischen 1800 und 7000 Euro. „Damit agieren wir im Luxussegment. Die Kunden schätzen unsere Qualität und erfüllen sich mit einer Lakewood oftmals einen lang gehegten Wunsch“, wird Martin Seeliger in der Pressemitteilung zitiert.
Bereits seit 40 Jahren arbeitet Martin Seeliger als Zupfinstrumentenmacher. 1984 machte er seinen Meister und wurde zwei Jahre später mit Lakewood selbstständig. Mittlerweile beschäftigt er über 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch der Aufbau seiner Firma war nicht immer leicht. „Manchmal entstehen Dinge eben nur, wenn man sich auch etwas wagt“.
Leidenschaft und Sorgfalt
Dass die Firma mittlerweile auf einer soliden Basis steht, zeigen für Seeliger nicht nur die guten Umsatzzahlen, sondern auch einige chinesische Plagiate. Er bemüht sich, auch dieser Tatsache etwas Positives abzugewinnen: Schließlich werde nur derjenige kopiert, der auch gut sei. Der gute Ruf der Lakewood-Gitarren ist für ihn zentral. Daher ist es ihm auch so wichtig, in jede Gitarre – unabhängig vom Preis – dasselbe Maß an Leidenschaft und Sorgfalt zu investieren.

Die Vermarktung der Gitarren erfolgt ausschließlich über Fachhändler. Individuelle Unikate lassen sich mit dem „Gitarren-Designer“ auf der Lakewood Internetseite konfigurieren und können über einen Händler bestellt werden; ein Alleinstellungsmerkmal der Firma und Zeichen der fortschreitenden Modernität.
Auch Energieeffizienz und Umweltschutz sind dem Firmeninhaber wichtige Anliegen, wie er der Delegation der Energietour berichtete. So bietet er neben exotischen Hölzern wie Mahagoni und Ebenholz auch heimische Hölzer wie Nussbaum, Kirsche oder Fichte an. Dabei werden alle Hölzer nachhaltig angebaut und man wisse im Betrieb genau, woher welches Holz stammt.
Ebenso informiere sich die Firma beständig über neue Fertigungs-Verfahren, um Strom zu sparen. So war bereits ein Mitarbeiter der Stadtwerke Gießen in der Firma, um Stromfresser zu identifizieren und zu minimieren. Teilweise mangele es aber an Alternativen. Beispielsweise gebe es neue Verfahren beim Härten der Lacke. Diese können theoretisch auch mit LED-Licht anstatt mit UV-Strahlung gehärtet werden, jedoch seien die Lacke dafür technisch noch nicht ausgereift.
Immer am letzten Freitag im Monat bietet die Firma einen Besuchertag mit Werkstattführung. Interessierte sollten jedoch früh sein. Die Anmeldung ist meistens schon fünf bis sechs Monate im Voraus ausgebucht. Anmelden kann man sich online auf der Website www.lakewood-guitars.de.