Trump als Friedensstifter
Von Dietrich Jörn Weder
Donald Trump möchte den Krieg in der Ukraine beenden, ohne sich den Friedensschluss selbst etwas kosten zu lassen. Kiew soll sich mit Gebietsverlusten abfinden und die Europäer sollen die verengten Grenzen des Landes künftig alleine sichern. Das sind, auf einen kurzen Nenner gebracht, die erklärten Absichten der neuen Herren im Weißen Haus.Friedensverhandlungen ohne die Europäer?
Was Trump unter diesen Vorgaben Putin noch abverhandeln will, ist unklar. Darf der russische Präsident alles behalten, was er erobert hat? Wer, wenn nicht die Nato, verteidigt die Ukraine gegen einen neuen russischen Überfall? Wenn das alleine den Europäern obliegen soll, müssen sie doch die Bedingungen eines Friedensschlusses mit ausverhandeln.
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Ukrainischer Widerstand erlahmt
Eine Waffenruhe, die das Blutvergießen beendet, ist sicherlich ein Wert für sich. Nicht nur die Männer an der Front, das ganze Land leidet unter den unaufhörlichen russischen Angriffen, nahezu Tag für Tag gewinnen die Angreifer weiteren Raum. Auch weil es an neuen Rekruten fehlt, erschöpft sich die die ukrainische Widerstandskraft.
Es könnte für Kiew noch schlimmer kommen
Ein Waffenstillstand verhindert, dass es für die Ukraine im Kriegsgeschehen noch schlimmer kommt. Die alles überschattende Frage aber ist, wer steht Kiew bei einem erneuten russischen Überfall bei. Mit mehr und besseren Waffen für die Ukraine ist es alleine nicht getan. Aber welches europäische Nato-Mitglied stationiert eigene Truppen entlang der Waffenstillstandslinie? Und schrecken die einen Mann wie Putin ab, wenn es an amerikanischer Rückendeckung fehlt?
Land gewonnen und einen Nachbarn zum Feind gemacht
Die nötigen Ideen und die dazu gehörenden Mittel sollten sich finden lassen, weil das restliche Europa mit einer befriedeten und sicheren Ukraine viel gewinnt. Mit dem Gewinn zertrümmerter und entvölkerter Landstriche, die es nicht braucht, steht Moskau letztlich als Verlierer da. Es hat sich einen immer noch großen Nachbarn und ein früheres Brudervolk zum Feind gemacht.
Dr. rer. pol. Dietrich Jörn Weder war Jahrzehnte lang leitender Umweltredakteur und Fernsehkommentator des Hessischen Rundfunks. Seit seiner Pensionierung arbeitet er als freier Autor für Print- und Audiomedien. Er betreibt den Blog Wachposten Frankfurt, auf dem er Kommentare zu aktuellen Themen veröffentlicht. Wachposten