Tokyo Vice

Sei immer auf der Hut

Von Michael Schlag

„Tokyo Vice“ ist eine Krimiserie für Japan-Fans und solche, die es nie werden wollen. Acht Folgen sind in der ARD-Mediathek bis 22. April 2024 zu sehen.

Böses Erwachen aus dem Polizeireporter-Traum

Vorsicht, wenn Dich jemand ins Vertrauen zieht, das ist keine Freundschaft, Du wirst dafür bezahlen. Vorsicht, wenn Dir jemand seine Hilfe anbietet, das wird noch kosten. Vorsicht, wenn Du eine Information annimmst, die Rechnung kommt später. Sei überhaupt vorsichtig und immer auf der Hut, den ganzen Tag, im Job, zu Hause, am besten noch im Schlaf.

Freundliche Einladung zu einem Gespräch in der Nacht
(Bild: HBO Max/Fifth Season, LLC/James Lisle)

Ort der Handlung: Tokyo, Zeit der Handlung: 1999. Der junge Amerikaner Jake Adelstein besteht den Japanisch-Test, besteht auch die Aufnahmeprüfung und wird erster ausländischer Polizeireporter bei einer großen japanischen Tageszeitung. Ein Traum geht in Erfüllung. Doch schnell lernt er, was man in Japan unter Pressefreiheit versteht, nämlich gar nichts. Und lernt wenig später, was man in Japan unter Polizeiarbeit versteht, nämlich genau so wenig.

Ausgesprochen schlechte Gesellschaft für einen Reporter
(Bild: HBO Max/Fifth Season, LLC/James Lisle“)

Im Revierkampf von zwei Yakuza-Banden

Korrupte Presse, korrupte Polizei und die japanische Mafia, die Yakuza, leben einträchtig und einträglich zusammen in Tokyo. Bis der junge „Gaijin“ (Ausländer), der als Polizeireporter das Recherchieren nicht lassen kann, einer perfiden Verbrechermasche auf die Spur kommt, die aus dem Selbstmord überschuldeter Menschen großen Profit zieht. Und der dabei in den Revierkampf von zwei Yakuza-Banden gerät, wobei ihn jeder für sich einspannen will, bis er immer tiefer in den Schlamassel gerät und keinem mehr trauen kann, auch der Polizei nicht und der Presse sowieso nicht.

Informationen kosten, da muss man sich anpassen
(Bild: HBO Max/Fifth Season, LLC/Eros Hoagland“)

Der Titel erinnert an die Serie „Miami Vice“ aus den 80er Jahren, einer der Regisseure von Tokyo Vice war schon damals beteiligt, nur ist Tokyo Vice Klassen besser. „Neo-Noir“ nennt man die Filmgattung, eine Serie für Japan-Fans und solche, die es nie werden wollen. Die Serie basiert übrigens auf dem gleichnamigen Buch des echten Jake Adelstein aus dem Jahr 2009.

Tokyo Vice, USA/Japan 2022. Acht Folgen in der ARD-Mediathek bis 22. April 2024 ardmediathek.de/serie/tokyo-vice

Titelbild: Das Logo von Tokio Vice (Bild: HBO Max/Fifth Season, LLC)

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