Therme Bad Vilbel

Doppel so teuer?

Von Detlef Sundermann

Die Baukosten für die Bad Vilbeler Therme werden voraussichtlich von 200 Millionen auf 400 Millionen Euro steigen, berichtet die Betriebskommission der Stahlwerke. Die Wund-Gruppe hatte jüngst auf die Frage des Landboten nach den Kosten knapp mit „über 200 Millionen Euro“ beantwortet.

Grundstückskauf statt Ebpacht

Das Vorhaben im Bad Vilbeler Stadtteil Massenheim sei wegen der gestiegenen Bau- und Materialpreise nicht unter 300 Millionen bis 400 Millionen Euro zu bekommen, kursierte schon vor Wochen in Branchenkreisen. Wie es nun aus der Betriebskommission weiter heißt, werden auch die Stadtwerke einen höheren Betrag einbringen, statt der geplanten 25 Millionen Euro – etwa für den Bau des Parkhauses – werden nunmehr 85 Millionen Euro aufgerufen, davon 50 Millionen als verzinsliche stille Einlage. Am Donnertag, 12. Dezember 2024, um 19 Uhr wird der Haupt- und Finanzausschuss des Bad Vilbeler Stadtparlamentes über das Vorhaben des städtischen Eigenbetriebs beraten. Dazu gehört auch, dass das Grundstück nicht mehr auf 99 Jahre verpachtet, sondern an den Investor verkauft werden soll. In dem Gremium sollen auch Vertreter des Investors zu Wort kommen.

Die Wund-Gruppe/Holding hat inzwischen bekanntgegeben, dass die bislang von Jörg Wund geführte Therme Erdingen bei München an die international tätige Therme Group verkauft worden sei. Jörg Wund ist der Sohn des mittlerweile verstorbenen Josef Wund, Gründer des Spaßbäderimperiums. Die Münchener Abendzeitung schreibt zur Höhe des Verkaufspreises unter Berufung auf die Süddeutsche Zeitung, die Group habe unter „Einsatz von Eigenkapital in ungenannter Höhe“ ein Darlehen in Höhe von 320 Millionen Euro des australischen Finanzkonzerns Macquarie für den Kauf aufgenommen.

Strategische Partnerschaft

Mit der Übernahme der Therme Erdingen habe die Therme Group die größte Transaktion im Bereich der Wellbeing-Branche abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. „Das Unternehmen plant, baut und betreibt Thermen weltweit mit Büros unter anderem in München, Wien, London, Toronto und New York. Gemeinsam erwarten die beiden europäischen Standorte Therme Erding und Therme Bukarest im laufenden Jahr mehr als 3,5 Millionen Besucher.“

Gründer und CEO der Therme Group ist Robert Hanea, der die Firma 2011 gegründet haben soll. Das Unternehmen stehen in einer „strategische Partnerschaft“ mit der Wund-Holding, unter der laut Therme Group auch das Freizeitbad im Bad Vilbel gebaut werden soll. Wie der Landbote jüngst berichtete, liegen die Anträge zur Baugenehmigung mittlerweile seit vier Jahren beim Bauamt des Wetteraukreises. Vor rund einem Jahr teilte die Wund Gruppe mit, Spatenstich werde wohl noch in diesem Jahr sein. Die Anfrage nun wegen eines Ersatztermins blieb ohne konkrete Antwort.

Titelbild: Animation der Wund-Gruppe aus den Anfängen der Therme-Planung in Bad Vilbel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert