Schlachthöfe

Film über Regeln am Band

Noch bevor die Zustände in deutschen Schlachthöfen durch die Coronakrise sichtbar wurden, hat Yulia Lokshina einen Dokumentarfilm darüber gedreht. „Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit“ läuft jetzt in den Kinos. Dokumentarfilmer und Landbote-Autor Michael Schlag hat sich den Streifen angeschaut. Hier ist seine Kritik:

Langatmig und beeindruckend zugleich

Der Film ist langatmig, meint Schlag. Er hat mehr Information erwartet: wer spricht gerade, wo sind wir. Die Bilder seien nicht sinnhaft aneinandergehängt. Nach einer halben Stunde wäre er wieder rausgegangen – hätte er dem Landboten nicht eine Besprechung versprochen.

Aber der Film habe auch starke Momente: Lokshina kommt „Leuten sehr nahe, denen man sonst nicht begegnet“, den Wanderarbeitern aus Rumänien oder Polen. Sie lässt sie von ihrem Leben erzählen. Das sind laut Schlag die beeindruckenden Elemente des Films, die „sehr gelungen, dokumentarisch auch sehr gut sind“. Schlags Vorschlag: „Vielleicht bilden sie sich selbst ein Urteil und sehen ihn sich an.“

Wo der Film zu sehen ist, steht hier https://jip-film.de/im-kino/

Ein Gedanke zu „Schlachthöfe“

  1. Danke für die Kritik!
    Kleiner Kommentar eines Filmhochschülers: der Film wird nicht als Dokumentation angekündigt, ist keine und will auch keine sein. Es ist ein Dokumentarfilm. Die Regisseurin hat also eine freiere Form gewählt und sich daher auch bewusst gegen reine „Informationsvermittlung“ entschieden. Sie haben recht, in einer Dokumentation würde man Bauchbinden und eine klarere Einordnung vermissen. In diesem Fall ist es gewünscht, mehr Fragen zu stellen als Antworten zu geben. Darauf muss man vielleicht eingestellt sein…

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