Limes-Winterlaufserie

350 starten in Pohlheim

Von Helmut Serowy

„Damit hatten wir nicht gerechnet!“, freuten sich die Organisatoren des Auftakt-Rennens der 48. Limes-Winterlaufserie Pohlheim über die stärkste Teilnehmerzahl seit vielen Jahren.

Das staunten selbst die Streckenposten

Die Veranstalter-Gemeinschaft TV07 Watzenborn-Steinberg, TV08 Grüningen und TV08 Holzheim begrüßte knapp 350 Starter zum 10-Kilometer-Aufgalop ihrer Winterlauf-Serie – gegenüber dem Vorjahr immerhin eine Steigerung um über 100 Läuferinnen und Läufer. Da staunten selbst die Streckenposten. „Das nahm ja gar kein Ende. Ich stehe seit Jahren hier an der Straßenquerung. Aber eine so lange Läuferschlange habe ich noch nicht erlebt!“, zeigte sich einer der vielen fleißigen Helfer höchst verwundert.

Zum Einstieg in die dreiteilige Winterlauf-Serie in Watzenborn-Steinberg spielte aber auch das Wetter mit. Zwar versteckte sich die Sonne. Bei ruhiger, frühherbstlicher Witterung boten sich dafür optimale Laufbedingungen. Entsprechend gelöst war die Stimmung vor dem Start neben der Adolf-Reichwein-Sporthalle in Watzenborn-Steinberg, wo das Moderatoren-Duo Markus Bourcarde und Sven Schnitker von den „Running-Voices“ zusätzlich für Motivation und Stimmung vor, während und nach den Rennen sorgte.

Mittelhessen-Cup im Fokus

Vielfältig dürften auch die Motivationen der Starter gewesen sein. Während viele bereits wieder flotte Zeiten auf den Asphalt brettern möchten, lassen es viele nach Abschluss der Bahn- und Triathlon-Saison oder absolviertem Marathon noch locker angehen. Zumindest gilt es, erste Pflöcke für die Serien-Wertung einzuschlagen und sich zumindest die Option für gute Serien-Platzierungen offen zu halten. Schließlich stehen im Januar und im Februar mit den Wettbewerben über 15 Kilometer und Halbmarathon die längeren Strecken an. Da lässt sich noch viel ausbügeln.

Neben der Winterlauf-Serie stand in diesem Jahr in Pohlheim allerdings auch die Laufserie um den Mittelhessen-Cup 2024 im Fokus. Eigentlich sollte hierfür beim 15-km-Lauf im Januar gepunktet werden. Aufgrund der widrigen Witterung musste dieses Rennen gecancelt werden. So bestand eine Woche vor dem Mittelhessen-Cup-Finale in Alten-Buseck ausnahmsweise hier die Gelegenheit, die Punkte-Konten aufzustocken.

Interessant wird auch wieder die Entscheidung über den teilnehmerstärksten Verein der Laufserie werden. Der „Willi-Daschke-Wanderpokal“ erinnert an den langjährigen Vorsitzenden des TV07 Watzenborn-Steinberg, der auch zu den Mitbegründern der Limes-Winterlaufserie zählte.

10 Kilometer

Nach einem flachen ersten Kilometer erwartet die Läuferinnen und Läufer des 10-km-Laufes durch die Feldgemarkung und Außenbereiche von Watzenborn-Steinberg einige Steigungen, die zu ständigem Tempowechsel führen. Flotte Zeiten werden dennoch immer wieder erzielt.

Bürgermeister Andreas Ruck schickte auch bei der 48. Auflage des Wettbewerbs um 14 Uhr die Athleten vor der Adolf-Reichwein-Sporthalle auf ihre abwechslungsreiche Tour. Früh bildete sich ein Spitzen-Quintett mit Niklas Raffin (TSV Krofdorf-Gleiberg), Mathias Schneider (TeaM TriranhaS), Henrik Apel (TSV Krofdorf-Gleiberg), Philip Scharck (Lauf-Treff Biebertal) und Timo Biedenkapp (SV Saasen). Zahlreiche Verfolger klebten aber weiterhin an ihren Fersen und sorgten für einen spannenden Verlauf des Wettbewerbs.

Der favorisierte Niklas Raffin vom TSV Krofdorf-Gleiberg – der viele Laufveranstaltungen auch als Fotograf verfolgt und damit manchen Start versäumt – sicherte sich schließlich auch in 34:33 min den Gesamtsieg. Der Vorjahres-Zweite und Serien-Sieger 2023/24, der Triathlet Mathias Schneider, folgte nach 34:58 min erneut als Zweiter. Henrik Apel vom TSV Krofdorf-Gleiberg erkämpfte sich mit dem dritten Rang in 35:11 min den Erfolg in der M40. Der Vierte, Philip Scharck vom Lauf-Treff Biebertal, knüpfte an seine aufsteigende Form an. Nach Gold in der M30 im letzten Jahr gewann er mit 35:31 min die M35.

10-km-Sieger Niklas Raffin (links) führt das Spitzenfeld vor dem Dritten Henrik Apel, dem Vierten Philip Scharck und dem M35-Zweiten Timo Biedenkapp an (von links) – verdeckt dahinter läuft Mathias Schneider zum zweiten Rang

Als Fünfter und Hauptklassen-Dritter freute sich Nico Debus vom Team Naunheim: „Mit 35:56 min auf der schwierigen Strecke habe ich endlich wieder zeigen können, was möglich ist“. Er hielt damit das zeitgleich in 36:14 min registrierte Duo Johannes Kohlhepp vom VfL Marburg (M35-Sieger 2023) und Timo Biedenkapp vom SV Saasen in Schach – die Zweiten der M40 und der M35. Der Deutsche Marathonmeister der M50 – Daniel Hoffmann von der LGV Marathon Gießen – der in Frankfurt zusätzlich seinen Marathon-Hessenmeister-Titel in der M50 erfolgreich verteidigte, führte auch in Pohlheim seine Klasse mit 37:23 min an.

Freudestrahlend ließ sie Verena Goldfuß vom TSV Krofdorf-Gleiberg nach ihrem Frauensieg in 39:48 min im Ziel vom Moderatoren-Duo feiern. Mit 3:00:27 Stunden hatte sie zwei Wochen zuvor beim Frankfurt-Marathon um Haaresbreite die markante Drei-Stunden-Marke verpasst. Die Silbermedaille erkämpfte sich die A-Jugendliche Pia Hackstein von der LGV Marathon Gießen in 40:58 min vor ihrer Vereinskollegin Cynthia Morawietz, die nach 41:19 min in der W35 die Spitze übernahm.

Frauensiegerin Verena Goldfuß (Mitte) führt im Pohlheim eine Männer-Gruppe über 10 Kilometer an

Knapp am Podium vorbei lief Bibiane Kronemann von den Y-Runners mit 41:38 min. Nach ruhigem Beginn arbeiteten sich zwei versierte Seniorinnen auf die Plätze fünf und sechs nach vorne. Die vorjährige Serien-Siegerin Jana Schütt vom SF Blau-Gelb Marburg – unter anderem Hessische Marathon-Meisterin der W40 der beiden letzten Jahre – wiederholte ihren W40-Erfolg mit 41:55 min vor Jasmin König (LT Roßbachtal, 44:32 min). Silke Laun vom ASC Licher Wald überzeugte ein weiteres Mal mit dem W50-Sieg in 42:01 min vor der immer frohgelaunten Karin Hahnfeld (MTV Gießen, 44:19 min).

Länger ausgesetzt hatte Michaela Wolf vom Team Naunheim. In der W60 setzte sie nun in Pohlheim mit 49:50 min wieder ein Ausrufezeichen. Das gelang in noch beeindruckender Weise ihrer Vereinskollegin Monika Donges. Die Deutsche Halbmarathon-Meisterin der W65 von 2023 musste wegen langwieriger Verletzung die Saison 2024 weitgehend sausen lassen. Um so glücklicher war sie mit ihrem Einstieg über 10 Kilometer in Watzenborn-Steinberg. Nach ihren überragenden 48:14 min gestand sie: „Ich war nach der langen Pause schon sehr nervös vor diesem Lauf. Aber es ist ausgezeichnet gelaufen!“. Zuversichtlich blickt Monika Donges der weiteren Entwicklung entgegen. Zumal sie in der nächsten Saison in die W70 wechselt und nach diesem Auftakt wieder in der nationale Konkurrenz mitmischen kann.

5 Kilometer

Zwei Steigungen sorgen auch beim 5-km-Lauf der Limes-Winterlaufserie in Pohlheim dafür, dass sich nach dem ersten flachen Kilometer das Starterfeld weit auseinander zieht.

Der hessische Hallen-Jugendmeister über 3000 m – Finn Regina – gewinnt das 5-km-Rennen

Der bereits zu Schülerzeiten auf dem Kurs erfolgreiche A-Jugendliche Finn Regina vom TV Wetzlar hatte zum Auftakt der Serie 2024/25 die Konkurrenz allerdings bereits vom Start weg unter Kontrolle. Der hessische Jugend-Hallenmeister über 3000 m zog souverän seine Bahn und siegte überlegen nach 16:14 min. Vorjahressieger Janek Waldschmidt vom MTV Gießen steigerte sich um zehn Sekunden auf 17:40 min und lief als Schnellster der M30 auf den zweiten Rang. Die M35-Starter führte als Dritter Christian Berger vom VfL Marburg in 18:15 min an. Mit dem sechsten Platz wiederholte Michael Regina vom TV Waldstraße Wiesbaden in starken 19:34 min seinen Erfolg in der M60.

Ihre Erfolgsserie bei den 5-km-Läufen der mittelhessischen Winterlauf-Serien 2023/24 in Pohlheim und Alten-Buseck setzte im Frauenlauf die U16-Schülerin Ronja Schütt vom VfL Marburg fort. Die Zweite der hessischen Straßenlaufmeisterschaften der W15 über 5 Kilometer lief leichtfüßig in 20:03 min zum Gesamtsieg. Über den zweiten Rang in 20:37 min freute sich Tara Kiani von der LGV Marathon Gießen. Bronze holte sich die schnellste W40-Starterin Dinah Mattay aus Friedberg mit 22:03 min.

Erneut schnellste Läuferin über die 5-km-Distanz ist die U16-Schülerin Ronja Schütt

Die Walker führte über 5 km wieder Christian Young vom Treiser LWT mit 32:29 min knapp vor dem neuen Vereinskollegen Jürgen Viehl (32:43 min) an. Uwe Wollenweber vom LSV Porz/Köln erreichte mit 36:16 min den dritten Rang.

Mit zügigen 35:23 min löste Annette Dufner vom TSV Krofdorf-Gleiberg bei den Walkerinnen die letztjährige Siegerin Eva Mombour-Neunzerling vom LC Diabü Eschenburg ab. Diese steigerte sich als Zweite um 29 Sekunden auf 36:32 min. Den Bronze-Rang holte sich Ines Seifried (Wiesecker Kanu Club, 39:08 min) knapp vor Anne Simone Möbus-Lorenz (Die laufenden Nasen, 39:15 min).

Titelbild: Start zum 10-Kilometer-Lauf der Limes-Winterlaufserie Pohlheim

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