Aktion zugunsten behinderter Menschen
An jedem 5. Mai finden seit mehr als 30 Jahren bundesweite Aktionen anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Aktuell steht Deutschland vor großen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung oder Energiewende. Da die Infrastruktur vielfach überaltert ist, muss oftmals neu gebaut und gedacht werden.
Vorhandene Barrieren überwinden
Das ist eine Chance für die Überwindung häufig vorhandener Barrieren – denn Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen und ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit einer vielfältigen Gesellschaft, unterstreicht die Lebenshilfe Gießen in einem Pressebericht. Der Protesttag ist daher ein Aufruf an alle Bürger*innen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, für ihre Rechte einzustehen.
Kirchenplatz in Gießen Veranstaltungsort
Bundesweit laden zahlreiche Verbände, Organisationen und Aktivist*innen zu Aktionen ein – auch die Lebenshilfe Gießen und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e. V. (BSBH), unterstützt durch den städtischen Behindertenbeauftragten Samuel Groß, mit einer Veranstaltung am 5. Mai von 13 bis 17 Uhr auf dem Gießener Kirchenplatz.
Für eine inklusive Zukunft
„Mit unserer Aktion wollen wir die breite Öffentlichkeit für das wichtige Thema barrierefreie und klimaneutrale Mobilität sensibilisieren und uns für eine barrierefreie und inklusive Zukunft im Gießener Land einsetzen“, sagen Daniela Bauernfeind und Jörg Luckert vom Lebenshilfe-Projekt Vereine werden inklusiv. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit und ohne Behinderung in Vereinen zusammenzuführen.
Beratung mit Hilfe der Simulationsbrille
Beim Aktionstag auf dem Kirchenplatz stellen Luckert und Bauernfeind die barrierefreien Freizeit- und Vereinsangebote ihres Projekts sowie verschiedene sogenannte „Inklusionsräder“ vor. Darunter ist eine kürzlich von der Lebenshilfe angeschaffte E-Bike-Rikscha, mit der auch Menschen mit erheblich Mobilität das Radfahren genießen können. Gezeigt werden soll, anhand von Schnupperfahrten, unter anderem die Vielfalt der inklusiven Radkultur in Gießen.
Abrundung findet das Programm durch die „Rollende Beratung“ von Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust, ein neues und mobiles Angebot des BSBH. Besucher*innen können neben Beratungen unter anderem mit der Simulationsbrille Augenerkrankungen verstehen lernen, mit der Dunkelbrille sich in blinde Menschen hineinversetzen oder mit dem Blindenstock Hindernisse im Alltag bewältigen. Durch die Sensibilisierung können Barrieren verstanden und abgebaut werden. Dies ermöglicht Menschen mit Seheinschränkungen mehr Mobilität, Selbstbestimmung und Teilhabe.
Kontakt:
Vereine werden inklusiv (Daniela Bauernfeind und Jörg Luckert): vwi@lebenshilfe-giessen.deBlickpunkt Auge (Kerstin Germann): k.germann@blickpunkt-auge.de
Titelfoto: Der Kirchenplatz in Gießen ist am 5. Mai Veranstaltungsort des Protestes und wird sich mit Leben füllen. (Archivfoto: Jörg-Peter Schmidt)