Symbolische Geste fand Anklang
Bereits im dritten Jahr in Folge hat sich das Lebenshilfe-Kinder- und Familienzentrum (KiFaz) Anne Frank in Reiskirchen (Kreis Gießen) mit der sogenannten „Sockenaufforderung“ am Welt-Down-Syndrom-Tag beteiligt. Hierbei werden zwei unterschiedliche Socken getragen, um die menschliche Einzigartigkeit zu feiern und zu unterstreichen.
Wie man miteinander umgeht
„Das Ziel ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Menschen mit Down-Syndrom. „Es geht darum, auf die Verschiedenheit von Menschen aufmerksam zu machen“, erklärt in einem Pressebericht der Lebenshilfe Gießen die stellvertretende KiFaz-Leiterin und Koordinatorin Sibylle Kötzel. Sie betont: „Egal, ob man 46 oder 47 Chromosomen hat: Wir sind alle besonders und einmalig.“ Auch losgelöst vom Down Syndrom stehe „die Art, wie man miteinander umgeht“ klar im Fokus.
Auch Zusammenarbeit mit Eltern sehr gut
Dabei sind weder das Datum des seit 2012 offiziell von den vereinten Nationen anerkannten Aktionstages, noch die Socken als Stellvertreter menschlicher Individualität zufällig gewählt: Der 21. März steht symbolisch für das charakteristische Merkmal des Down-Syndroms, das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms. Das Aussehen eines Chromosoms ähnelt zudem dem einer Socke.
Bereits im Vorfeld hatte das KiFaz Anne Frank per Elternbrief über die „Sockenaufforderung“ informiert und dazu aufgerufen, den Kindern am Welt-Down-Syndrom-Tag unterschiedliche Socken anzuziehen. Die Resonanz sei äußerst positiv ausgefallen, fasst Sibylle Kötzel zusammen. Sie lobt insbesondere die Niedrigschwelligkeit der Aktion – schon für die Kleinsten. Das Thema Diversität könne mithilfe der Socken leicht verständlich gemacht und von jedem umgesetzt werden. Die Aufklärung geschehe dann fast wie von selbst. „Die Kinder kommen über die verschiedenen Socken in Austausch miteinander und gehen mit den Erzieherinnen und Erziehern in Kommunikation.“
Kinder mit Down Syndrom werden betreut
Im KiFaz Anne Frank werden aktuell drei Kinder mit Down Syndrom betreut. Eines ist der dreijährige Paul aus der Sternengruppe. Am Aktionstag lächelt der Junge von einem Plakat, das direkt an der Eingangstür angebracht wurde. Zusätzlich haben Kinder und Erzieher*innen zum Welt-Down-Syndrom-Tag ein großes Banner mit Handabdrücken gestaltet. „Nicht ohne uns“ ist darauf in Anlehnung an das diesjährige, internationale Motto „With us not for us – Nicht für uns, sondern mit uns“ zu lesen. Hintergrund ist, dass Menschen mit Down Syndrom an Prozessen, die sie betreffen, beteiligt werden sollen.
Titelbild: Der „Sockenaufforderung“ zum Welt-Down-Syndrom-Tag wird im KiFaZ Anne Frank gerne nachgekommen. (Foto: Lebenshilfe Gießen)