Weiterer Einblick in Historie
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September 2024, gibt es interessante Termine. Auch in der Region Gießen lohnen sich Ausflüge zu Bauwerken, die ihre Tore geöffnet haben. In Friedberg snd ebenfalls zahlreiche Denkmäler geöffnet.Auftakt 1984 in Frankreich
1984 initiierte der damalige französische Kulturminister Jack Mathieu Émile Lang die „Journées Portes ouvertes monuments historiques“. Die positive Resonanz in der Bevölkerung führte dazu, dass die Idee in den folgenden Jahren von immer mehr europäischen Ländern aufgegriffen wurde und seit 1993 auch in Deutschland jährlich am zweiten Septemberwochenende unter einem wechselnden Motto stattfindet.
In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte.“ Als „Zeichen“ der Region tragen Kulturdenkmale zur Orientierung und Identifikation bei, ziehen als Sehenswürdigkeiten Touristen an und spiegeln als authentische Zeugnisse das „Wahre“ wider. In Zeiten von Desinformation und künstlich erzeugten Bildern sind sie verlässliche Zeitzeugen und Wissensspeicher.
Die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Gießen lädt wie im vergangenen Jahr ein zu Führungen in der Basilika auf dem Schiffenberg und auf dem Alten Friedhof.
Augustiner-Chorherren gründeten Kloster
Basilika auf dem Schiffenberg
11-18 Uhr geöffnet (Verein Ehrenamt)
Führung Dagmar Klein: 11 Uhr, Dauer ca. 60 Minuten,
Treffpunkt vor der Basilika, ohne Voranmeldung
Das von Augustiner-Chorherren im 12. Jahrhundert gegründete Kloster wurde im 14. Jahrhundert eine Kommende des Deutschen Ordens. Architekturgeschichtlich ist die ehemalige Klosterkirche ein hervorragend erhaltenes Beispiel romanischer Kirchenbaukunst in Deutschland, 2012 eingestuft als Denkmal von nationaler Bedeutung. Spätere stilistische Veränderungen entfielen, da das Kirchenschiff bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts vor allem als landwirtschaftliches Nutzgebäude diente. Gutachten bestätigten, dass das Dach des Langhauses zu den ältesten Dachwerken Deutschlands gehört und das Spitzhelmdach des Vierungsturms von 1145 mit großer Wahrscheinlichkeit das älteste erhaltene Dachwerk dieser Art in Deutschland ist. Die aufwendige denkmalgerechte Sanierung durch die Universitätsstadt Gießen wurde 2016 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.
Alter Friedhof
Licher Straße 2, 4
Gelände ist ganztägig geöffnet
Führung Dagmar Klein: 17 Uhr, Dauer ca. 60 Minuten
Treffpunkt Eingang Licher Straße, ohne Voranmeldung
Der um 1530 angelegte Alte Friedhof in Gießen ist ein bedeutendes Zeugnis deutscher Sepulkralkultur. Er dokumentiert anschaulich und eindringlich die Gießener Stadt-, Universitäts- und Familiengeschichte vom 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert und bietet darüber hinaus einen guten Überblick über die Entwicklung der Grabmalkunst. In der heutigen Parkanlage befinden sich zahlreiche Grabstätten berühmter Persönlichkeiten, darunter das Grab des Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen.
Der Alte Friedhof wird von der Stadt Gießen gepflegt und erhalten. Seit 1979 werden Restaurierungsmaßnahmen an den Grabdenkmälern durchgeführt. Diese können von der umfassenden Konservierung in einer Werkstatt, einer Restaurierung vor Ort oder zur dauerhaften Verlagerung in einen geschützten Innenraum reichen. In der gut einstündigen Führung werden die verschiedenen Maßnahmen anhand von Beispielen vorgestellt und dabei die Geschichte des bedeutenden Kulturdenkmals erläutert.
Wo einst Justus Liebig forschte
Liebig-Museum und Laboratorium
Liebigstraße 12
Justus Liebig-Gesellschaft zu Gießen e.V.
10 -15 Uhr geöffnet
Freier Eintritt
Führungen um 11, 12, 13, 14 Uhr ohne Voranmeldung
Das Liebig-Museum ist aufgrund des Brandschadens im historischen Hörsaal geschlossen und wird derzeit denkmalgerecht saniert. Daher stehen in diesem Jahr die Sanierungs- und Konservierungsmaßnahmen sowie die Baugeschichte des Gebäudes im Mittelpunkt der Führungen. Mitglieder des Vorstandes der Justus-Liebig-Gesellschaft und Dipl.-Restaurator Hanno Born bieten dazu stündlich Führungen an. Das klassizistische Gebäude stellte ursprünglich eines der beiden Wachhäuser der 1818/1819 errichteten „Neuen Kaserne auf dem Seltersberg“ dar. Nach dem Umbau zum Laboratorium 1824 forschte, lehrte und wohnte hier der wohl bedeutendste deutsche Chemiker Justus Liebig und entwickelte die „Mutter aller Laboratorien“, hielt Vorlesungen mit Experimenten und forschte mit seinen Studenten und Doktoranden. Auf Liebigs Veranlassung zweimal erweitert (1833/34, 1839) ist diese Forschungsstätte seit 1920 als Museum in der Trägerschaft der Justus Liebig-Gesellschaft ein bedeutender Ort der Wissenschaftsgeschichte.
Untere Hardthof war zuerst Brauerei
Unterer Hardthof
Verein Unterer Hardthof e.V.
14 -17 Uhr geöffnet
Führung Dieter Hoffmeister: 14 Uhr, bei Bedarf um 15.30 Uhr Wiederholung,
ohne Voranmeldung
Kaffee und Kuchen werden gegen Spende angeboten
Der Untere Hardthof in Gießen gehört zur Route der Industriekultur Mittelhessen. Als Brauerei Mitte des 19. Jahrhundert gegründet, wurde er bis zum Ersten Weltkrieg unter drei Besitzern ständig erweitert und beeindruckt heute mit aufwendig gestalteten Fassaden aus Klinker und Putz. Die Brauerei Textor, zuletzt Union-Brauerei AG war mit großem Biergarten, einer Radrennbahn und weiteren Sportanlagen ein beliebtes Ausflugsziel. Nach dem Verkauf an die Stadt 1924 wurde das Gelände bis in die 1970er Jahre von der Universität Gießen landwirtschaftlich genutzt. Als Abrisspläne bekannt wurden, setzten sich Kulturschaffende der „Interessengemeinschaft Unterer Hardthof“ für den Erhalt der ehemaligen Brauerei ein und begannen ab 1977 mit dem Umbau der Gebäude zu Wohnungen, Ateliers und Büros.
Der Verein Unterer Hardthof e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die denkmalgeschützte Anlage für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen und zu erhalten.
Als Neuerscheinung ist das Buch „Der Untere Hardthof“ von Dieter Hoffmeister erhältlich. Nach umfangreichen Recherchen und auf Grundlage zahlreicher Quellen stellt der Autor die Geschichte der Brauerei und ihrer Besitzer sowie die Entwicklung des Geländes seit 1924 dar. Das Hardcover-Buch umfasst 208 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und kann für 28,- € erworben werden.
Bismarckturm
Förderverein Bismarckturm Gießen e.V.
Geöffnet: 14 -18 Uhr
Erläuterungen durch Mitglieder des Fördervereins Bismarckturm-
Der Bismarckturm wurde 1904 durch Spenden von Studierenden und Lehrenden der Universität errichtet. Seit dieser Zeit diente der Turm als ein beliebtes Ausflugsziel mit einem einzigartigen Panoramablick über Gießen und die Umgebung. Das monumentale Bauwerk aus mächtigen Lungsteinquadern überstand den Zweiten Weltkrieg, geriet jedoch in Vergessenheit und wurde ab den 1970er Jahren immer wieder Opfer von Vandalismus. Bis 2005, als sich der Förderverein gründete und mit der grundlegenden Sanierung begann, war der Turm jahrelang geschlossen. Seit der Wiedereröffnung im August 2014 ist er jeden ersten und dritten Sonntag von Juli bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Förderverein Bismarckturm Gießen e.V. wurde 2021 mit dem von der Hessischen Staatskanzlei gestifteten Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Auch am diesjährigen Tag des offenen Denkmals stehen die Mitglieder für Fragen zur Verfügung und bieten auf Wunsch Führungen an.
Moderne und Mittelalter
Oberhessisches Museum
Brandplatz 2, Altes Schloss
Geöffnet: 11-18 Uhr
Freier Eintritt
Führung: 11.30-12.30 Uhr durch die Sonderausstellung:
„Moderne und Mittelalter. Die Baukunst des Hugo von Ritgen“
Das Oberhessische Museum erstreckt sich über drei historische Gebäude deren Geschichte bis ins 14. Jh. zurückreicht: Das Alte Schloss am Brandplatz, sowie das Leib’sche Haus und das Wallenfels’sche Haus am Kirchenplatz, die beide derzeit umfassend saniert und modernisiert werden. Zu besichtigen ist das Alte Schloss, eine rekonstruierte, ehemalige landgräfliche Burg als Erweiterung der Stadtbefestigung, mit einer Sonderausstellung „Moderne und Mittelalter: Die Baukunst des Hugo von Ritgen“. Der Architekt, bildende Künstler, Denkmalpfleger und Kunstsammler Hugo von Ritgen (1811-1889) erlangte überregionale Bekanntheit durch die Wiederherstellung der Wartburg bei Eisenach im historistischen Stil. Auch in Gießen hat Ritgen mit seinem vielfältigen Wirken nachhaltig Spuren hinterlassen. Die Ausstellung präsentiert erstmals die gesamte Bandbreite der baukünstlerischen Projekte Ritgens.
Evangelische Johanneskirche
Goethestraße 14
35390 Gießen
Geöffnet: 13-18Uhr
Führung: 14 und 15.15 (Orgelführung), 16 Uhr
Als zweite und größte evangelische Kirche in Gießen wurde die Johanneskirche 1892-93 nach Plänen des Berliner Architekten Hans Grisebach (1848-1904) an prominenter Stelle in der Südanlage errichtet. In Baukörper, Gliederung, Detaillierung und Materialisierung ist sie das Pendant zur etwas größeren Peterskirche in Frankfurt, die Grisebach 1895 fertigstellte. Der das Stadtbild Gießens prägende Bau mit seinem 72 Meter hohen Kirchturm ist in einem historisierenden Mischstil aus Elementen der Gotik und der Renaissance errichtet und weist einen reichen ornamentalen und figürlichen Fassadenschmuck auf, der durch die Materialien Sandstein und Basaltlava hervorgehoben wird.
Besuch beim Beratungs- und Informationszentrum
Wenn am Sonntag, 8. September, deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals begangen wird, ist auch das im Bau befindliche Altbau Beratungs- und Informationszentrum (Albiz) in Grünberg mit von der Partie, kündigt die Pressestelle des Landkreises Gießen an. Zwischen 10 und 16 Uhr öffnet eines der ältesten, noch erhaltenen Häuser in Grünberg in der Barfüßergasse 5 seine Pforte und bietet der breiten Öffentlichkeit Gelegenheit zu einem Besuch.
Seit etwa zwei Jahren wird das Baudenkmal aus dem Jahr 1444 saniert. Jahrelang zuvor stand es ungenutzt leer, entsprechend war der Zustand. Schon heute bekommen Besucher einen guten Eindruck davon, was eine fachgerechte Sanierung alter Häuser leisten kann: Das Alte besteht weiter, gleichzeitig zieht die Moderne ein.
Wer möchte, kann sich davon nun selbst überzeugen. Die Untere Denkmalschutzbehörde als Koordinatorin für das Albiz-Vorhaben lädt gemeinsam mit der Stadt Grünberg als Eigentümer des Gebäudes und dem Albiz-Förderverein zu einem Rundgang ein.
Bei den Führungen, die zum Tag des offenen Denkmals angeboten werden, wird nicht nur ein Blick auf die spannende Baugeschichte des ehemaligen Wohnhauses gelenkt, sondern auch die aktuelle Gebäudesanierung wird ein Thema sein sowie die geplante Nutzung als Info- und Beratungszentrum.
Die Führungen finden um 10.30, 12, 13.30 und um 15 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: udb@lkgi.de. Da das Albiz aktuell noch eine laufende Baustelle ist, erfolgt das Betreten auf eigene Gefahr. Zudem werden Besucher:innen darauf hingewiesen, dass die Veranstalter Fotos für die Pressearbeit machen.
Neben den Rundgängen bietet eine kleine Messe mit Ausstellern aus dem regional ansässigen Handwerk und dem Fachhandel Einblicke in die fachgerechte Altbausanierung. Die Aussteller zeigen ihr Können, präsentieren ausgewählte Produkte und stehen für Gespräche bereit.
In diesem Jahr werden ein Fensterbauer, ein Türenrestaurierer, ein Heizungsfachmann, ein Zimmereibetrieb, ein Lehmbaubetrieb, ein Energieberater sowie der Stand eines ausgewiesenen Fachhändlers erwartet. Zusätzlich wird es um 11:15 Uhr von einem Ingenieurbüro einen Fachvortrag zum Thema „Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden“ geben.
Fachleute zeigen traditionelles Handwerk
Auch praktische Vorführungen können Besucher:innen erleben und unter anderem dem Fensterbauer über die Schulter schauen, der ein historisches Holzfenster verglast und neu verkittet. Er zeigt, wie wertvoll historische Fenster sind, da sie fachgerecht repariert werden können – und danach noch viele Jahrzehnte auch nach modernen Maßstäben ihren Dienst tun.
Der Tür-Restaurierer wird zeigen, wie man historische Türen im Sinne moderner Ansprüche ertüchtigen kann. Die Zimmerleute und auch der Lehmbauer zeigen ebenso ihr Können und bringen Interessierten den praktischen Einsatz der Materialien Holz und Lehm näher.
Alte Bauteile können oft saniert werden
Christian Zuckermann, Dezernent für Denkmalschutz im Landkreis Gießen, erklärt: „Die Handwerker machen deutlich: Reparieren von alten Bauteilen lohnt sich. Denn oft sind alte Türen, Fenster und andere Stücke von hoher Qualität und können im sanierten Zustand mit neuen Materialien mithalten, denn sie sind hochwertig, meist ökologisch sinnvoll und lange haltbar. Auch bestehende Gebäude, egal welchen Alters, sollten möglichst erhalten bleiben. Denn die für den Bau aufgewendete Energie ist dadurch weiter nutzbar – das spart erhebliche Ressourcen und schont somit die Umwelt.“
Eine Erkenntnis, die auch die Mitstreiter des Albiz und dem gleichnamigen Förderverein verfolgen. Denn für sie steht vor allem das Bewahren historischer Substanz und der schon eingesetzten sogenannten „grauen Energie“ sowie die Einsparung von CO2 im Vordergrund. Hier verfolgt das Albiz besonders drei Ziele: 1. Erhalten geht vor Abriss, 2. Wiederverwenden und reparieren geht vor Wegwerfen und neu kaufen, 3. seriöse fachliche Beratung geht vor Baumarktinfo.
Mikwe, Stadtkirche und Museum in Friedberg
In Friedberg werden von der Stadt, dem Friedberger Geschichtsverein, dem Förderverein Stadtkirche, der Evangelischen Kirchengemeinde sowie der Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad Führungen angeboten.
In der Reihe des Wetterau-Museums zum“Exponat des Monats“stellt Stadtführer Roland Reichl ein Objekt vor, das sich einstmals in der Türmerstube der benachbarten gotischen Stadtkirche befand. Ein „Sprachrohr“, mit dem der Türmer sich aus der großen Höhe verständlich machen konnte, um Warnungen an die Bevölkerung zu richten. Die Führung beginnt um 11:30 Uhr.
Das Wetterau-Museum, das selbst ein eingetragenes Kulturdenkmal ist, ist am Tag des offenen Denkmals bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zu sehen sind die Dauerausstellung mit ihren außergewöhnlichen Exponaten aus Friedberg und der Wetterau sowie die verlängerte Sonderausstellung „Jüdisches Leben in der Wetterau heute“. Passend zur Wiedereröffnung des Alten Hallenbades werden im Wetterau-Museum fünf Original-Entwürfe von Ludwig Roth für das große, 1909 für das Schwimmbad geschaffene Wandbild „Wellenspiele“ ausgestellt. Im Alten Hallenbad selbst konnte eine Rekonstruktion bzw. Montage des Wandbildes in Originalgröße verwirklicht werden.
Ebenfalls von 10 bis 18 Uhr und bei freiem Eintritt kann in die Friedberger Mikwehinabgestiegen oder auf den Adolfsturm hinaufgestiegen werden. In der Mikwe aus dem 13. Jahrhundert steht Museumsmitarbeiterin Heidrun Schatanek zwischen 10 und 14 Uhr nach Bedarf für Kurzführungen bereit. Um 15 Uhr wird der Kunsthistoriker und Burgenspezialist Dr. Rainer Zuch den Adolfsturm in seiner Funktion als mittelalterlicher Bergfried vorstellen und die verschiedenen Räume im Inneren begehen und erläutern. Im Blick auf das Jahresmotto wird er zudem auf den Adolfsturm als Wahrzeichen für Friedberg und Identifikationsobjekt eingehen.
Das Römerbad, Teil des UNESCO-Welterbes Limes, das sich in den Kellerräumen des Burggymnasiums befindet, ist normalerweise nur im Rahmen von Stadtführungen zu besichtigen. Am Tag des offenen Denkmals ist es von 13 bis 16 Uhr zugänglich, Mitglieder des Friedberger Geschichtsvereins stehen nach Bedarf für Kurzführungen bereit.
An der Stadtkirche wird um 13 Uhr im Rahmen einer Führung mit Dr. Rainer Zuch der Frage nachgegangen, warum die Stadtkirche nur einen Turm hat: Streitigkeiten zwischen Burg und Stadt Friedberg, beide selbständige reichsunmittelbare Gemeinwesen, durchziehen die Geschichte Friedbergs vom 13. bis 18. Jahrhundert. Ein bis heute sichtbarer Ausdruck dieses Zwistes ist das unvollendete Projekt einer Doppelturmfassade der Friedberger Stadtkirche. Warum die Burg etwas gegen den Bau der Kirchtürme hatte und wie es ihr gelang, um 1400 zuerst einen Baustopp und dann einen königlichen Schiedsspruch zu erwirken, wird in der Führung erläutert.
Titelbild: Johanneskirche in Gießen um 1910. (Bilder und Fotos: Stadt Gießen 4, Landkreis Gießen: 1, Jörg-Peter Schmidt: 1)