Nistkästen für Rückzugsorte
Der Frühling kommt und mit ihm die Brutzeit heimischer Vogelarten. Mauersegler, Haussperling, Mehlschwalbe, Hausrotschwanz und Fledermäuse haben in den vergangenen Jahren jedoch immer häufiger ihre Brutplätze verloren. Deshalb setzt sich der Landkreis Gießen bereits das zweite Jahr in Folge für die gebäudebewohnenden Arten ein und beschafft Nistkästen.Vogelfreunde im Einsatz
Der Fachdienst Naturschutz hat diese nun an die NABU-Ortsgruppen aus Villingen, Staufenberg und Langgöns sowie an den Verein für Natur- und Vogelschutz Villingen und die Natur- und Vogelfreunde Alten-Buseck übergeben. Die Ehrenamtlichen werden die Kästen an Hausfassaden von Vogelfreunden anbringen, die sich dazu bereit erklärt haben, berichtet die Pressestelle des Landkreises Gießen.
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Engagement der Naturschützer
Naturschutzdezernent Christian Zuckermann ist dankbar für das Engagement der Naturschutzgruppen, denn die genannten Vogelarten sowie die Fledermausarten seien auf die alternativen Brutplätze angewiesen. „Die sogenannten Gebäudebrüter nutzen Hauswände, Dachspalten und Hohlräume als Rückzugsorte. Diese gehen allerdings durch Abrisse und Sanierungen zunehmend verloren – die Nistkästen können dann Ersatz schaffen“, erklärt Zuckermann.
Arten sind streng geschützt
Zwar sind die genannten Arten streng geschützt und die Nester dürfen nicht zerstört werden. Wenn es jedoch aufgrund einer Sanierung nicht vermeidbar ist, muss in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde zuvor ein Ersatz mittels Nisthilfe geschaffen werden. Die rund 65 neuen Nisthilfen im Wert von 3600 Euro sollen dafür sorgen, dass die Vogel- und Fledermausarten auch künftig im Landkreis Gießen heimisch bleiben.
An wen man sich wenden kann
Wer Interesse hat und den betroffenen Tieren ebenfalls etwas Gutes tun möchte, kann Nisthilfen an seinem Haus anbringen. Ein kleiner Restbestand an Kästen für Mauersegler, Mehlschwalben und Fledermäuse aus der Anschaffung des Landkreises ist noch vorhanden.
Interessierte können sich an Rosina Weber vom Fachdienst Naturschutz per E-Mail an rosina.weber@lkgi.de oder per Telefon unter 0641 9390-1944 wenden.
Titelbild: Fütterung der Hausrotschwanz-Jungvögel durch das Weibchen. (Foto: Wikipedia, Stefan-Xp)