Besuch im Wohnheim
Lange hat es nicht gedauert, bis sich die 55 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Friedberg-Fauerbach eingewöhnt haben. Nachdem sie einige Wochen im Jugendgästehaus Hubertus gewohnt haben, sind sie Ende November ins ehemalige Jobcenter umgezogen. Hier ein Bericht der Kreis-Pressestelle:
Bei jungen Flüchtlingen
In dem ehemaligen Verwaltungsgebäude wurden 60 Plätze für Kinder und Jugendliche geschaffen, die ohne Eltern und Verwandte nach Deutschland geflohen waren. Insgesamt 90 Wohnplätze soll es demnächst im früheren Jobcenter geben.
Der Kreis-Sozialdezernent Helmut Betschel hat sich einen eigenen Eindruck von der Einrichtung verschafft. „Ich bin sehr zufrieden, was dort in den wenigen Tagen erreicht wurde. Das pädagogische Konzept stimmt“, so der Grünen-Politiker. Neben dem täglichen Deutschunterricht gibt es eine ganze Reihe von Angeboten zur Freizeitgestaltung für die jungen Leute. Gleichzeitig werden sie dazu angehalten, für Sauberkeit und Ordnung im Haus zu sorgen. Wie gut das funktioniert, zeigte der unangemeldete Besuch von Helmut Betschel, als die jungen Leute dabei waren, den Speiseraum wieder aufzuräumen.
Die Jugendlichen haben Hausausweise, die sie abgeben, wenn sie die Einrichtung verlassen. „So haben wir immer einen Überblick darüber, wer gerade im Haus ist und wer unterwegs“, erläutert Heimleiter Maik Wiese, der noch einiges vorhat in der Einrichtung. So will er für die jungen Leute mehr Sportmöglichkeiten schaffen. Dabei hilft ihm eine Spende des Kulturpreisträgers Dietrich Faber, der die Hälfte seines Preisgeldes in Höhe von 2 500 Euro für die Anschaffung von Sportgeräten für jugendliche Flüchtlinge gespendet hat. Auffallend ist, dass die jungen Leute sich nach kurzer Zeit schon relativ gut verständigen können. „Die Sprachkurse sind offensichtlich erfolgreich. Die Kommunikation funktioniert schon ganz gut“, freut sich erster Kreisbeigeordneter Betschel.
Junge Flüchtlinge werden vom Jugendamt betreut
Derzeit werden 225 unbegleitete minderjährige Ausländer im Wetteraukreis betreut. 95 Prozent von ihnen sind männlich, mehr als die Hälfte (54 Prozent) kommen aus Afghanistan und sind überwiegend zwischen 15 und 17 Jahre alt, in Ausnahmefällen jünger. Das Jugendamt hat die Aufgabe, für ihre Betreuung zu sorgen. Diese Aufgabe wird an gewerbliche Träger delegiert. Der Wetteraukreis sucht auch Pflegefamilien für die Jugendlichen.