Bischoffshausen und der Faktor Zeit
Von Petra Ihm-Fahle
Alexander von Bischoffshausen (Foto) will den Bürgermeisterposten in Bad Nauheim für die CDU behaupten, nachdem der Christdemokrat Armin Häuser nach nur einer Amtszeit das Handtuch geworfen hat. Lange hatte die CDU nach einem Kandidaten gesucht. von Bischoffshausen ist 57 Jahre alt und engagiert sich bislang im Stadtteil Schwalheim im Ortsbeirat. Beruflich ist er Jurist, privat setzt er sich für Menschenrechte ein. Gewählt wird am 7. Mai 2017.
Er sieht Dinge in der Stadt mit Sorge
Natürlichkeit ist zu spüren, als Alexander von Bischoffshausen im grünen Strickpulli die Tür seines Heims im Bad Nauheimer Dorf Schwalheim aufmacht. Seit Dezember ist bekannt, dass der 57-jährige für das Bürgermeisteramt kandidieren will, was die Christdemokraten überraschend bekanntgaben, nachdem es zunächst so aussah, als finde sich kein Kandidat in der Stadt. Auch von Bischoffshausen hatte schon länger im Vorfeld abgewinkt. „Ich war mit Beruf und Familie zeitlich so eingedeckt gewesen, dass solch ein Amt für mich nicht in Frage kam.“ Umgedacht hatte er, weil er sich über Teilzeitregelungen aus seinem Beruf als Jurist bei einer großen Förderbank in Frankfurt zurückgezogen hatte und verstärkt im familiären Unternehmen seines Schwiegervaters mitarbeitete. „Dann kam die Situation, dass die CDU auf Kandidatensuche für das Amt des Bürgermeisters war. Der zeitliche Faktor war das eine, das andere, dass ich gewisse Dinge in der Stadt mit Sorge sehe.“ Für exemplarisch hält er, dass das Scharnier zwischen Stadtverordnetenversammlung, Bürgern und Verwaltung nicht reibungslos funktioniere.
Seit 2007 in CDU
Zwischen den Fronten zu vermitteln, einen Weg zu finden und voranzugehen, sieht von Bischoffshausen als spannende Aufgabe. Die Probleme mit dem Sole-Schwimmbad seien für viele Bürger ein Symptom für die Zerstrittenheit von Politik, die nichts voranbringe. „So eine gewisse Politikverdrossenheit machen viele an der Therme fest.“ Die Voraussetzungen seien aufgrund der schwierigen Haushaltssituation tatsächlich denkbar schlecht gewesen, deshalb sei es richtig gewesen, alle Möglichkeiten auszuloten.
Seine Kompetenzen beschreibt er wie folgt: Er ist Jurist mit zwei Staatsexamen, könne gut auf Menschen zugehen, Position austauschen und Dingen gerecht werden. „Ich glaube, dass es wichtig ist, die Leute abzuholen“, sagt er. Seit 2007 ist der in Hamburg Geborene in der CDU, „eine Reaktion auf Angela Merkel, die gegen den chinesischen Protest Besuch des Dalai-Lama empfangen hatte“. Ein Bürgermeister solle kein Verwaltungsmeister sein, sagt von Bischoffshausen, auch kein Parteimeister – sondern ein Bürgermeister.
Dorfgemeinschaft leben
Mit dem Wahlkampf begann er wegen einer Blinddarmentzündung etwas später als die Mitbewerber. „Ich glaube, es ist nicht von entscheidender Bedeutung, dass der Bürger schon im Januar mit den Positionen eines Kandidaten konfrontiert werden will“, meint er. Bewusst habe er den Wahlkampf nicht öffentlich gestartet, sondern zunächst das Gespräch gesucht. Er war unter anderem bei den Hospizvereinen, im Usa-Wellenbad, bei den Rosenbauern, in den Seniorenheimen. Im Februar zum Fasching zu gehen gehörte ebenfalls dazu, obwohl ihm das als Hanseat nicht in die Wiege gelegt sei. Es gehe um Dorfgemeinschaft, die sich im Karneval ausdrücke, aber auch die Arbeit der Vereine und des Ortsbeirats, dem er angehört, seien sehr wichtig.
Einsatz für Menschenrechte
Schon seit Schülerzeiten sind die Menschenrechte ein Thema von ihm, das Engagement halte er für wichtig und sei überzeugt, als einzelner Bürger etwas tun zu können. „Das ist vor allem, seit ich mit Freunden vor drei Jahren die Organisation Veto gegründet habe Da habe ich gemerkt, wie effektiv man in der Menschenrechtsarbeit sein kann. Schwerpunkt der Gruppe ist Vietnam. Außer von Bischoffshausen kandidieren Klaus Kreß (parteilos), Axel Bertrand (SPD) und Britta Weber (FDP) für das Bürgermeisteramt.
Im Interview im Pulli, auf Plakaten in Trenchcoat und Schal – das passt zu diesem Mann.
Als erstes fällt mir auf: der Pappbecher:“ Cafe´to go“
Ich lese, sehe und höre in den Medien ständig, wie negativ diese
Sache ist wegen der Entsorgung!
Völlig unpassend für einen zukünftigen Bürgermeister!!
VG Uli Hein
In den wenigen Pappbechern, die ich gesammelt habe, wachsen gut die aus Kernen gezogenen Tomaten- und anderen Gemüsesämlinge für unseren Gemüsegarten. Das gefällt mir, weil ich dadurch die schwarzen Plastikpflanztöpfe vermeide, die ich für schlimmer halte. Deshalb sähe ich auch lieber die bunten Frühlingsblumen wie Primel etc. in Papptöpfchen als in Plastiktöpfe (sie verrotten eher, den ich mal). Dazu gehört auch, dass ich lieber mit dem Fahrrad unterwegs bin als mit einem Pkw. Das ist meine Sicht. (Was mir bei dieser Sicht seit Jahren fehlt ist eine Reduzierung von Plastik bzw. Dämm- und Verpackungsmaterial aus Erdöl usw.)