Kundgebung in Frankfurt
Unter dem Motto „Nie wieder Krieg!“ rufen 15 Organisationen in Frankfurt zu einer Kundgebung am Antikriegstag, 1. September 2025, auf. Die Kriegsgegner versammeln sich am Opferdenkmal in der Gallusanlage.Gegen Hilf- und Sprachlosigkeit
Der diesjährige Aufruf bekenne sich zum Völkerrecht und setze sich ein für die friedliche Beilegung der Konflikte in Ukraine, im Nahen Osten, im Sudan und überall auf der Welt, ohne das Recht der Angegriffenen auf Selbstverteidigung infrage zu stellen. Außerdem würden das individuelle Recht auf Wehrdienstverweigerung und die Ächtung der sexualisierten Gewalt als Kriegswaffe hervorgehoben, erklärt der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks und betont: „Damit kommt das Anliegen des Friedens endlich wieder in der Mitte der Gesellschaft an.“
Zu den Organisationen, die zu der Kundgebung aufrufen, gehören neben dem Frankfurter DGB, die Katholische und die Evangelische Kirche der Mainmetropole, VdK, Awo und Naturfreunde, der Stadtjugendring sowie Grüne, Linke und SPD.
„Dass wir uns für den Frieden versammeln, ist ein Zeichen gegen die Hilflosigkeit und die Sprachlosigkeit die um sich greifen, angesichts des Krieges in Europa und vieler schrecklicher Kriege weltweit. In Frieden zu leben ist Menschenrecht, und wir dürfen nicht müde werden, daran zu erinnern“, sagt Christiane Moser-Eggs, Leiterin der katholischen Stadtkirche.
Russischer Oppositioneller spricht
Hauptredner der Kundgebung ist Jewgenij Stupin, ein russischer Oppositioneller, der wegen seiner couragierten Position gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aus Partei und Parlament ausgeschlossen wurde und nach Deutschland flüchten musste. „Frieden erfordert Mut und Entschlossenheit, das Völkerrecht zu verteidigen. Gemeinsam können wir die Stimme für Gerechtigkeit erheben und für eine Welt ohne Gewalt eintreten“, sagt Holger Kamlah, der Stadtdekan der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach.
Weitere Redner sind Jutta Shaikh (Bundesvorsitzende Omas gegen Rechts), Michael Erhardt (DGB und IG Metall Frankfurt), Amina Bruch-Cincar (Prodekanin Ev. Kirche Frankfurt), Joshua Müller (Vorsitzender DGB-Jugend Frankfurt), Christiane Moser-Eggs (Leitung Katholische Kirche Frankfurt) und Hannelore Schüssler (Vorsitzende VdK Frankfurt).
Die Veranstalter weisen darauf hin, während der Kundgebung keine Nationalflaggen, keine Fahnen von kriegführenden Organisationen und keine kriegsverherrlichenden Symbole erwünscht sind. „Als Friedensbewegung wollen wir keine Parolen auf unserer Kundgebung, mit denen bestehende Konflikte angeheizt oder legitimiert werden. Hierzu zählen ausdrücklich auch Forderungen wie: ‚From the river to the sea’“, heißt es im Aufruf. Darüber hinaus würden keine Personen oder Organisationen geduldet, die der extremen Rechten zuzuordnen sind, oder verschwörungsideologische Weltsicht verbreiten. Hierzu zählen die Veranstalter „explizit Personen aus der Reichsbürgerszene, rechte Influencer sowie Mitglieder der Parteien ‚die Basis‘ und ‚AfD.
Die Kundgebung beginnt am Montag, 1. September 2025, um 17 Uhr am Opferdenkmal an der Gallusanlage. Anschließend ist um 18.30 Uhr im Kaiserdom das Friedensgebet zur Eröffnung der ökumenischen Aktion Wanderfriedenskerze.