Archäologie

Vortrag über „Villa Arnesburg“

Eine mittelalterliche Siedlung ist in den Jahren 2014 bis 2017 bei Lich-Muschenheim ausgegraben worden, die „Villa Arnesburg“. Michael Gottwald, Mitarbeiter von Hessen-Archäologie, der die Grabungen leitete, stellt die Ergebnisse in einem Vortrag am Mittwoch, 14. Februar 2018, in Gießen vor.

Spuren fast aller vorgeschichtlichen Kulturen

Bereits 1990 war bei Muschenheim eine archäologische Fundstelle entdeckt worden, berichtet der Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen (OHG), der den Vortrag von Gottwald organisiert hat. 1993 machte die Kommission für Archäologische Landesforschung in Hessen eine erste archäologische Ausgrabung. Dabei konnte ein Teil einer Siedlung des 8. bis 12. Jahrhunderts untersucht werden. Der mittelalterliche Ort, der nach historischen Schriftquellen höchstwahrscheinlich den Namen „Arnsburg“ trug, lag nur etwa 250 Meter von der gleichnamigen Burg auf dem „Hainfeld“ entfernt. Diese Wehranlage war einer der Stammsitze der mächtigen Herren von Münzenberg, die wichtige Dienstleute und enge Vertraute deutscher Kaiser und Könige waren.

Die Überreste eines hochmittelalterlichen Steingebäudes gehören zu den herausragenden Entdeckungen bei denGrabungen. (Fotos: Rieb)

Seit 2014 setzt Hessen-Archäologie die Forschungen an diesem auch überregional bedeutenden Platz fort. In bislang vier Grabungskampagnen konnten zahlreiche Funde geborgen und Befunde, etwa Gebäudereste, dokumentiert werden. Dadurch gelangen vielfältige neue Einblicke in die mittelalterliche Siedlung. Besonders herausragend ist die Entdeckung eines hochmittelalterlichen Steingebäudes. Außerdem konnten Spuren fast aller vorgeschichtlichen Kulturen seit der Jungsteinzeit nachgewiesen werden.

Der Vortrag ist am Mittwoch, 14. Februar 2018, um 19 Uhr im Netanya-Saal des Alten Schlosses am Brandplatz in Gießen. Der Eintritt ist frei.

landbote.info/archaeologie

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