Andreas Arnold und sein Plastic Diary
Der Mann traut sich was: Andreas Arnold aus Friedberg lebt ohne Fernseher, momentan auch ohne Kühlschrank. Er hat den Ehrgeiz, möglichst wenig Strom zu verbrauchen und will eines Tages ganz ohne Plastik auskommen. Ob und wie das gelingt, protokolliert er in einem Online-Tagebuch.
Ein Leben ohne Kühlschrank
Sein Beruf als Kriminalstatistiker bei der Frankfurter Polizei lastet den 40-Jährigen nicht völlig aus. In seiner Freizeit macht der große, schlanke Mann mit dem gewinnenden Lächeln gerne radikale Experimente. Er schlüpft zum Beispiel in andere Identitäten, wenn er beim Helden-Theater aktiv wird. Momentan arbeitet die Schauspielertruppe an der Kishon-Komödie „Zieht den Stecker raus, das Wasser kocht!“ Sie wird am 20. Mai im Theater Altes Hallenbad in Friedberg aufgeführt – wo sich Andreas Arnold ohnehin schon als Mitglied der Kultur-AG für ein möglichst vielseitiges Kulturprogramm engagiert.
Den Stecker hat Andreas Arnold schon längst gezogen. Er nimmt seit Jahren die vielen allgemeinen Energiespar-Appelle persönlich. Und versucht, möglichst ökologisch zu leben. Ob und wie das klappt, protokolliert der Mann in seinem Online-Blog „Plastic Diary“. Gerade ist die 64. Folge erschienen. Sie dreht sich ums Stromsparen: Wie kann man die monatliche Energiebilanz von 73 auf 48 Kilowattstunden verringern? Die Antwort: Mit radikalen Maßnahmen.
So verbannte Andreas Arnold den Fernseher aus seiner Wohnung. Der ist nach seiner Auffassung nicht nur Strom-, sondern auch Zeitfresser. Und weil es draußen gerade ziemlich frisch ist, zog er auch den Stecker seines Kühlschranks aus der Steckdose. So lange draußen noch keine zweistelligen Temperaturen erreicht sind, lagert er seine Lebensmittel einfach auf dem Balkon.
Kein WLAN mehr nötig
Es geht auch ums W-Lan. Bei den meisten Menschen blinkt der Internet-Router 24 Stunden am Tag, obwohl sie nicht ununterbrochen surfen. Andreas Arnold schaltet ihn ab, wenn er zur Arbeit geht. Und wenn er ins Bett geht, ebenfalls. Anfangs schaltete er ihn morgens wieder ein. Bald verzichtete er aber darauf, denn das Hochfahren der Internet-Maschine dauert ihm zu lange. „Einen interessanten Effekt hat die Wartezeit: Morgens beim Frühstück hörte ich oft Musik über einen Streamingdienst. Da ich mich morgens als zu faul erwiesen habe, die Fritzbox an- und, bevor ich das Haus verlasse, wieder auszuschalten, höre ich nunmehr morgens FM-Radio, indem ich meine kleine Box nicht mehr über Bluetooth, sondern über Kabel an das Handy anschließe. Das spart in mehrfacher Hinsicht Energie: Kein WLAN nötig, kein Streaming über das Internet nötig, kein Bluetooth nötig.“
Weitere radikale Maßnahme: Der Kronleuchter im Wohnzimmer ist nun mit LED-Lampen ausgestattet, die nur einen Bruchteil des bisher benötigten Stroms verbrauchen. Das und viele andere Dinge kann man auf Andreas Arnolds Blog plastic-diary.blogspot.de nachlesen.
Davon abgesehen, pflegt der Friedberger weitere Aktivitäten, die ihn über die Wetterau hinaus immer bekannter machen. In den nächsten Tagen erscheint sein erstes Kinderbuch. Es heißt „Fionrirs Reise“ und wird vom Autor am 12. Februar 2017 im Alten Hallenbad an der Haagstraße in Friedberg vorgestellt. Mehr über das Buch hier.
Die Frankfurter Rundschau hat Andreas Arnold deshalb im Dezember 2016 porträtiert. Nachzulesen ist der Artikel über den „Hansdampf der Wetterau“ hier.
Die Facebookseite von Andreas Arnold steht hier.