Schulstreik Gießen

Jugend gegen AfD

von Bruno Rieb

Die AfD will in Gießen ihre neue Jugendorganisation gründen. Der Jugend in Gießen gefällt das nicht. Mit einem Schulstreik demonstrierte sich am Freitag, 28.11.2025, dass sie mit der extrem rechten Partei nichts zu tun haben will. 800 Schüler zogen mit Parolen wie „Für eine bunte Zukunft ohne Faschismus“ durch die Gießener Innenstadt.

Bildung statt Bosheit

Von mehreren Schulen waren die Streikenden sternförmig zum Berliner Platz gezogen und hatten sich dort zu einer großen Demonstration vereint. Auf ihren Transparenten und Plakaten stand zu lesen: „Kein Bock auf Nazis“, „AfD-Verbot jetzt“, „Bildung statt Bosheit. Haltung statt Hetze“ oder „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Schulstreik gegen Rechts am 28. November 2025 in Gießen. (Film: Bruno Rieb)

Die AfD will am 29./30. November 2025 in Gießen ihre neue Jugendorganisation „Generation Deutschland“ gründen. Das will sie tun, weil die „Junge Alternative“ vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft worden war.

Transparente und Plakate an zahlreichen Gebäuden in Gießen, wie hier am Stadttheater, wenden sich gegen die Gründung der AfD-Jugendorganisation. (Foto: Rieb)

Zivilgesellschaft wehrt sich

Gegen die Neugründung der extrem rechten Jugendorganisation wird es in Gießen zahlreiche Protestveranstaltungen geben, zu denen zigtausende Menschen erwartet werden. Das Bündnis „widersetzen“ erklärt in einem Offenen Brief an die Bürger der Stadt, „dass es unsere Pflicht als Zivilgesellschaft ist, die Demokratie gegen die Gründung einer rechtsextremistischen Jugendorganisation zu verteidigen und der Neugründung entschlossen entgegenzutreten“.

Dazu würden auch „Mittel des zivilen Ungehorsams“ eingesetzt, „insbesondere das gemeinsame Hinsetzen zum Verhindern einer Durchfahrt von AfD-Autos und Bussen“. Die Polizei müsse dann zwischen zwei Rechten abwägen: „Dem Recht der Generation Deutschland sich zu gründen und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit der Sitzenden“. Wenn sich genügend Menschen an den Sitzblockaden beteiligen, werden die Polizei die Entscheidung treffen müssen, „alles versucht“ zu haben und die Gründung der AfD-Jugend absagen.

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