Impfquote zu niedrig
von Michael Schlag
Immer weniger Menschen in Deutschland lassen sich gegen Grippe impfen. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) anhand ihrer Daten. Demnach ließen sich im vergangenen Winter 2024/25 nur noch 38 Prozent der TK-Versicherten über 60 Jahre gegen Grippe impfen. Dieser Wert ist so niedrig wie zuletzt in der Impfsaison vor der Corona-Pandemie.
Impfbereitschaft geht zurück
Im Coronawinter 2021/22 war die Impfquote gegen Grippe auf einen Höchstwert von 49 Prozent angestiegen. In den folgenden Jahren ist sie dann jedes Jahr abgefallen. Die Europäische Union nennt als Zielquote für die Grippe-Impfung einen Wert von 75 Prozent der Bevölkerung. Dieser werde aktuell in Deutschland nur zur Hälfte erfüllt. „Die Pandemie hat offenbar nichts an der geringen Impfbereitschaft geändert“, bedauert der Vorstandsvorsitzende der TK, Jens Baas.
Impfquote im Osten doppelt so hoch
Die Impfbereitschaft ist innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich, berichtet die TK anhand ihrer Daten. In den östlichen Bundesländern nehmen die Menschen wesentlich häufiger eine Grippeimpfung in Anspruch als im Süden Deutschlands, die Impfquote ist hier teilweise doppelt so hoch. Die Zahlen beziehen sich auf TK-Versicherte über 60 Jahren. Am höchsten war die Impfquote im Winter 2024/25 in Sachsen-Anhalt, mit einem Wert von 52 Prozent, gefolgt von Sachsen und Brandenburg. Schlusslicht war Baden-Württemberg mit 24 Prozent, gefolgt von Bayern.
Wichtigste Maßnahme gegen Grippe
Mit Blick auf Herbst und Winter hatten in dieser Woche die Kassenärztlichen Vereinigungen, ärztliche Berufsverbände und das Gesundheitsministerium zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. „Impfen ist die wichtigste Maßnahme gegen eine Influenza-Erkrankung“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Stephan Hofmeister. Er appellierte an die Ärzteschaft, ihre Patientinnen und Patienten gezielt auf die Impfung anzusprechen. „Impfen kann Leben retten. Vor allem Risikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und Immungeschwächte sollten sich impfen lassen“.
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