10. Saison eröffnet
Die zehnte Auflage von „Friedberg zum Anbeißen“ ist gestartet. 25 Hochbeete schmücken 2024 den Burggarten, den Elvis-Presley-Platz und die Altstadt der Wetterauer Kreisstadt.Technische Hochschule dabei
Ein weiteres Hochbeet steht am Wartfeld und auch eines mit Küchenkräutern vor der Mensa auf dem Gelände an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Initiiert hat das Professor Holger Rohn, der schon länger mit der Urban Gardening-Aktion privat liebäugelte und jetzt seinen Fachbereich und Fachschaft Wirtschaftsingenieurwesen für die Teilnahme begeistern konnte. Bei der Pflanzaktion bekamen die Studierenden unerwartet Unterstützung. Bürgermeister Kjetil Dahlhaus packte mit an, genauso ein finnischer Lehrender, der über das Austauschprogramm „Erasmus“ mit zwei weiteren Kollegen an der THM Mittelhessen weilt und sich daran erfreute, schon im Mai pflanzen zu können. In Finnland sei dies um diese Zeit undenkbar. Für Bürgermeister Dahlhaus und Professor Rohn dagegen reiht sich diese Aktion in einen bereits eingeschlagenen Weg ein. “Raumtausch“ heißt der räumlich und gedankliche Austausch – zwischen der Stadt Friedberg und der THM Mittelhessen.
Nektarbuffet für Schmetterlinge
Einige der Friedberger Hochbeet-Paten können auf 10 Jahre zurückblicken, manche sind nach Auszeiten wieder dazu gekommen, wie die Friedberger Tafel, die gemeinsam in diesem Jahr mit der Glinka-Stiftung ein Hochbeet bepflanzt. Pegasus Spiele, sind auch wieder dabei. Im vergangenen Jahr hatten sie ausgesetzt, um alle Kraft in ihren großen Erweiterungsanbau zu stecken. Jetzt ist er fertig und die beiden Auszubildenden Jessica Edelmann und Justus Erdmann haben sich an der Pegasus Farbe Rot orientiert und im Hochbeet der Firma Erdbeeren und Tomaten gesetzt.
Neu ist in diesem Jahr das Hochbeet der Klimaschutz-Stelle Friedberg, vertreten durch Alena Rohn-Nemudrova. Es geht hier um Klimaschutz und Gartentipps für den heimischen Garten. Zum Beispiel wie Gärtner Schmetterlingen ein Nektarbuffet kredenzen oder die Bedeutung von Nisthilfen über das ganze Jahr. Ob sich die Bienen auch im zweiten Hochbeet, das die THM im Burggarten betreut und von den Studierenden, die in der Burg wohnen, bepflanzt wird, die Bienen angelockt fühlen, wird man erst später sehen können. Wenn der Samen aufgeht, den die Studenten, jeder nach seinem Geschmack, gesät haben.
Die Bepflanzung der beiden Hochbeete vor der Friedberger Mikwe indes geben einen Einblick in die aschkenasische (jüdischen) Küche. Dazu gehören zum Beispiel Gurken, Dill und Kohl und Petersilie. Letzteres gehört unbedingt zum Sederteller, der am Abend vor dem Pessachfest gefeiert wird. Auf dem Elvis-Presley-Platz gibt es ein Hochbeet mit Arzneipflanzen für Frauen der Apotheke zum Mohren, im Burggarten steht das bisher allerschönste Holzbett von Betten Decher, die Familie Kamprad-Kamin lockt mit einer äußerst liebevollen Dekoration. Kurzum. Ein großes Angebot vieler sinnlicher Erfahrungen: sehen, fühlen, riechen.
Richtig sattessen an Pflanzlichem kann man sich am 8. September 2024, wenn das Burggarten-Café wieder für einige Stunden eröffnet wird. Dann stehen schmackhafte Gemüse-Salat-Variationen von Kraftfeld aus Bruchenbrücken geerntet und von HR-Koch Reiner Neidhart zubereitet, genauso auf der Speisekarte wie die Obstkuchen vom Mörler. Dazu gibt es ein kleines Konzert der Friedberger Stadtkapelle.