Solidarität ist Zukunft
von Ursula Wöll
Wie weltweit um den Erdball, so wurde auch an etwa 300 deutschen Orten demonstriert, und zwar für mehr Solidarität. Ich habe mich der Demonstration in Gießen angeschlossen.Ich interpretiere den etwas allgemeinen Slogan „Solidarität ist Zukunft“ auf dreifache Weise: Solidarität mit meinen individuellen Bekannten, Solidarität in Form von Gerechtigkeit auf gesellschaftlicher Ebene und Solidarität auf globaler Ebene zwischen reichen und armen Ländern. Generell ausgedrückt sollen die Stärkeren mit den Schwächeren solidarisch sein. Man könnte meine Beispiele also weiterführen: Solidarität mit den Tieren usw…
Damit die ArbeitnehmerInnen stärker sind bei der Vertretung ihrer Interessen, haben sie sich in Gewerkschaften zusammengeschlossen. Und die gingen wie jedes Jahr nun auch in Corona-Zeiten auf die Straße. Das war auch in Giessen ehrenamtlich gut vorbereitet: Man beachte die auf Abstand gestellten Stühle auf dem Kirchenplatz. Hier fand die Auftakt-Kundgebung vor der Demo statt. Und der schön große Platz war auf derart lockere Weise gut gefüllt.
Die vier Fotos stammen von Katharina Nesseler.
Ein Beispiel für Solidarität:
„Wir solidarisieren uns mit den Reinigungskräften, die eine Corona-Prämie fordern“, so heißt es auf einem Flugblatt, das ein „Aktionsbündnis Gemeinsam für unser Klinikum“ am 1. Mai verteilte. Darin wird gezeigt, wie wichtig das Saubermachen in einem Krankenhaus ist und wie anstrengend. Trotzdem haben die Reinigungskräfte offenbar keine Prämie erhalten wie die übrigen Beschäftigten des Uniklinikums UKGM. Sie sind nämlich einem Subarbeitgeber unterstellt. Das Aktionsbündnis fordert überdies, dass der Verkauf des Klinikums an einen privaten Betreiber rückgängig gemacht wird: „Rückkauf Jetzt!“ Die Gestalt auf dem letzten Foto soll wohl die Forderung nach einer Prämie unterstreichen, denn ohne Ärzte läuft nichts, aber auch ohne Putzfrau oder Putzmann müsste das Klinikum schließen.