Photovoltikanlagen

Was beim Bau zu bachten ist

Was beim Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen zu beachten ist, war Thema eines Vortrags, der vom Sonnenstromverein Hessen (SVH) in Kooperation mit den Naturfreunden in Bad Vilbel organisiert worden war. Im überfüllten Saal im Haus der Begegnung referierte Marcel Späth, TÜV-zertifizierter Sachverständiger für Photovoltaik-(PV)-Anlagen, der auch PV-Gutachten über die von ihm gegründete Firma Grüngelb erstellt.

Späth erläuterte den Zusammenhang von PV-Anlagen, Speichern, den Verbrauchern im eigenen Haus und dem öffentlichen Stromnetz, berichtet Diethardt Stamm vom Vorstand des Sonnenstromvereins. Darauf aufbauend habe Späth die Notwendigkeit von Vorplanungen in Abhängigkeit von der Stromeigenverbrauchsquote, der Wirtschaftlichkeit bis hin zu einer Verschattungsanalyse vorgestellt. Auch ein Verkabelungsplan gehöre zu den Grundanforderungen, leider werde heute aus Kostengründen oft auf diesen verzichtet.

Mit diesen Vorgaben könne man dann auch eine detaillierte Kostenanalyse anfertigen. Diese beinhalte dann auch die Montagekosten in denen zum Beispiel die Notwendigkeit von einem Gerüst oder eines Krans stecke. Natürlich müßten auch die statischen Verhältnisse geprüft werden. Dabei gehe es nicht nur um die Auflast der PV-Module mit ihren Untergestellen, sondern auch um die Soglast, die sich durch eingeblasene Winde unterhalb der Module ergeben kann. Zu beachten sei in manchen Kommunen auch der Denkmal- und Naturschutz.

Späth wies auch darauf hin, dass ein nutzbares Dach nicht primär nach Süden ausgerichtet sein muß, wie es häufig immer noch dargestellt wird. Er sagte: „Heute ist eine Ost-West-Ausrichtung eher die Regel weil man dann die Sonne länger über den Tag vom Sonnenaufgang bis zum -untergang nutzen kann“. Späth erläuterte die Berechnung der Eigenstromnutzung einer PV-Anlage bei einer zu nutzenden Dachfläche von etwa 60 Quadratmetern. Da die Stromnachfrage in einem Haushalt nicht identisch mit der Stromproduktion durch die Sonne sei, könne man etwa ein Drittel des Ökostroms

selbst nutzen und der Rest gehe in das Netz.

Stamm, der die Veranstalutng moderierte, sagte, in seinem Haushalt würden deshalb Großverbraucher wie Spül- oder Waschmaschiene nur dann eingeschaltet, wenn die Sonne scheint. Späth ergänzte das mit einem weiteren „Gerät“, nämlich einem evtl vorhandenem Elektrofahrzeug. Aber auch ein Speicher spiele eine große Rolle und zusammen mit diesem könne man zwei Drittel seines Strombedarfs abdecken.

Matthias Glock von den Naturfreunden sagte: „Aufbauend auf diesem Basiswissen werden nun hoffentlich in Bad Vilbel noch viele weitere PV-Anlagen installiert.“

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