Nahostkonflikt

Frieden schaffen

Von Dietrich Jörn Weder

Das Militärische Kräftemessen zwischen Israel und dem Iran ist vorerst mit einem Waffenstillstand beendet worden, aber Frieden ist damit nicht eingekehrt. Im Gegenteil: Gibt es keine politische Lösung, wird ein dauerhaft erhöhter Spannungszustand zwischen beiden Ländern eintreten, der sich jederzeit von Neuem entladen kann.

Mullah-Bombe ist Geschichte

Der Griff der Mullahs nach der großen Bombe ist „zuerst einmal Geschichte“. So urteilt der Atomexperte Georg Steinhäuser von der Technischen Universität Wien, und ich vertraue ihm darin. Nur mit sehr großem Aufwand kann Teheran die Vorbereitungen für den Bau von Nuklearwaffen wiederaufnehmen, und auch das nur unter dem ständigen Risiko eines neuen israelischen oder US-amerikanischen Bombardements.

Wird Teheran aus Schaden klug?

Idealer und auch vernünftigerweise würde sich der Iran in einem neuen Abkommen zu einem Verzicht auf die problematische Uran-Anreicherung durchringen, um so auch die strangulierenden westlichen Wirtschaftssanktionen loszuwerden.

Tut dies die Schiiten-Diktatur, hat Donald Trump einen doppelten großen Treffer gelandet. Tut sie dies nicht, sitzt sie gleichwohl vor einem riesengroßen Scherbenhaufen, den zusammenzuleimen Trump ihr kaum durchgehen ließe.

Kann Netanjahu auch Frieden?

Israel seinerseits sollte die gewonnene Militärische Überlegenheit in einen dauerhaften Frieden mit seinen Nachbarn ummünzen. Dieser ist nur mit dem Verzicht auf Annexionen im Westjordan-Land wie auch im Gaza-Streifen zu haben.

Ohne die Zwei-Staaten-Lösung für die Palästinenser gibt es auch für die Bewohner Israels keine Ruhe. Dem zum Himmel schreienden Elend der Gaza-Bevölkerung muss Tel Aviv unverzüglich ein Ende machen. Sonst schmilzt die Sympathie für den Juden-Staat dahin wie Speiseeis in der Sommersonne. – Frieden schmieden ist allerdings eine viel größere Kunst als Bomben werfen. Leider zweifeln selbst in Israel viele daran, ob Netanjahu dazu willens und fähig ist.

Dr. rer. pol. Dietrich Jörn Weder war Jahrzehnte lang leitender Umweltredakteur und Fernsehkommentator des Hessischen Rundfunks. Seit seiner Pensionierung arbeitet er als freier Autor für Print- und Audiomedien. Er betreibt den Blog Wachposten Frankfurt, auf dem er Kommentare zu aktuellen Themen veröffentlicht. Wachposten

Titelbild: Zerstörtes Haus im Gazastreifen nach israelischen Luftangriffen im August 2022. (Bildquelle: Wikipedia)

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