Bestmarken beim Lahnparklauf
von Helmut Serowy
Auf Wendepunkt-Strecken im Lahntal zwischen Wetzlar und Gießen richteten die Veranstalter des Team Naunheim ihre beliebten Lahnpark-Läufe (LPL) aus. Zum 11. Lahnpark-Lauf 2023 verabschiedeten sich die Organisatoren von den Wendepunkt-Strecken und führten einen 10-km-Rundkurs durch das Lahntal zwischen Wetzlar und Gießen ein. „Eine, zwei oder drei Runden auf einer 10-km-Strecke – mehr Party, mehr Power, mehr Applaus, mehr Spaß“ erhofften sich die Verantwortlichen des Team von der Strecken-Änderung.Startschleife durch die Lahnwiesen
Zur Einführung starten die Rennen vor der Sporthalle der August-Bebel-Schule in Wetzlar-Niedergirmes mit einer rund einen Kilometer langen Einführungs-Schleife. Anschließend werden die Läufer vom jubelnden Publikum auf ihre Tour durch die Lahnwiesen geschickt. Während die 5-km- und 10-km-Starter nach ihrer Rückkehr direkt über die Ziellinie laufen, werden die Halbmarathon- und 30-km-Läufer hier noch mehrmals von den Zuschauern begrüßt, angefeuert und gefeiert. Mit einer Zusatz-Schleife kommen die Halbmarathonis auf ihre 21,1-km-Distanz.
Optimale Bedingungen zum 13. LPL
Dass die „Dreizehn“ keine Unglückszahl ist, zeigte sich beim 13. Lahnpark-Lauf. „Wir hatten heute morgen optimale Bedingungen“, freute sich das Organisations-Team, das mit seinem großen Helferstab die Veranstaltung im Lahntal wieder reibungslos durchzog. Einziger Wermutstropfen war die Teilnehmer-Beschränkung auf 500 Starter. Einen Baustellen-Engpass meisterten die Läuferinnen und Läufer allerdings problemlos.

Streckenrekorde auf allen Distanzen
Die herrliche Witterung bei bedecktem Himmel und Windstille nutzten viele Starter für schnelle Zeiten. Die zahlreichen Top-Leistungen krönten gleich vier neue Streckenrekorde. Ihre ohnehin beachtliche Bestmarke schraubte Lisa Schmitt aus Lahnau über 30 Kilometer auf 1:58:32 Stunden. Verena Goldfuß verbesserte den 10-km-Rekord um zwei Sekunden auf 37:09 min. Gleich drei Läufer unterboten den Streckenrekord des Halbmarathon – angeführt von Jannik Weber vom ASC Breidenbach mit 1:08:49 Stunden. Schließlich setzte auch noch Benjamin Lückert vom LAZ Gießen über 5 Kilometer mit 16:31 min eine neue Marke.
Nach der Sommer-Pause konnte mit dem 13. Lahnpark-Lauf in Wetzlar auch wieder die Laufserie um den Mittelhessen-Cup 2025 fortgesetzt werden. Bereits am 14. September können bei der Laufveranstaltung in Garbenteich über 10 und 30 Kilometer sowie Halbmarathon weitere Punkte gesammelt werden.
30 Kilometer
Nachdem der 30-km-Lauf in das Programm aufgenommen wurde, entwickelte er sich zur „Königsdisziplin“. Auf der flachen Strecke im Lahntal hat Andreas Straßner (ART Düsseldorf) im Jahre 2017 mit 1:42:56 Stunden die Latte allerdings recht hoch gehängt. Bei der 13. Auflage des Lahnpark-Laufes prägten Johannes-Sören Gärtner vom TSV Krofdorf-Gleiberg und Clemens Möller vom VfL Marburg den 30-km-Lauf. Obwohl sie lange gemeinsam unterwegs waren, stürmte Johannes-Sören Gärtner schließlich mit 1:50:18 Stunden zum klaren Sieg vor Clemens Möller (1:52:12 Std).
30 km unter zwei Stunden
Ruhiger ließ es dahinter Sangjun Yoon (FFRC) angehen. Erst nach 25 Kilometern schloss er zur bis dahin drittplatzierten Lisa Schmitt auf und zündete den Turbo zu einer Endzeit von 1:56:44 Stunden. Der Männer-Dritte gewann zugleich überlegen die M40. Das M35-Verfolger-Duo der LGV Marathon Gießen sprengte im Finale Andreas Ogrizek mit 1:58:49 Stunden vor Sascha Kern (1:59:34 Std). Dicht beisammen lagen als Sechster und Siebter auch die schnellsten Starter der M30 – Yannik Schäfer von der TSG Leihgestern (2:04:48 Std) und Jakob Möller vom VfL Marburg (2:04:58 Std).
Markus Steinebach (Gemeinsam Unterwegs, 2:09:15 Std) führte die M45 und Dirk Schulz (Hüttenberg, 2:22:35 Std) die M50 an. Ulrich Sieke (Herborn) glänzte in der M55 mit 2:13:37 Stunden. Weitere Senioren-Erfolge feierten in der M60 Jaeyoung Park (FFRC, 2:24:56 Std), in der M65 Dieter Masak (Wetzlar, 2:35:22 Std) und in der M70 der Ultra-Langstreckler Norbert Madry (BG Marburg, 2:38:42 Std).
Obwohl nach langen Verletzungsproblemen immer noch weit vom eigentlichen Trainings-Rhythmus entfernt, hielt sie die 2:48-Marathonläuferin Lisa Schmitt aus Lahnau erstaunlich gut. „Ich bin hochzufrieden und auch nach dieser aktuell außergewöhnlichen Belastung erfreulicherweise schmerzfrei. Bereits bei der Halbmarathon-Marke hatte ich zu meinem bisherigen Streckenrekord soviel Polster, dass ich sicher war, diesen zu verbessern“, freute sie sich nach dem Zieleinlauf. Ihren 2023 aufgestellten Streckenrekord steigerte sie immerhin um 4:09 Minuten auf beachtliche 1:58:32 Stunden.
Stark präsentierte sich als Zweite aber auch Cynthia Morawietz von der LGV Marathon Gießen. Die Dritte der Deutschen Marathon-Meisterschaften der W40 jagte nach 2:06:23 Stunden durch den Zielbogen. Orianne Eloise Perdrix vom TSV Krofdorf-Gleiberg sicherte sich Bronze mit 2:11:16 Stunden vor Katja Richardson vom VfL Marburg (2:15:12 Std). Auf den Plätzen fünf und sechs landeten die Siegerinnen der W35 und der W30 – Lydia Sievers (Braunfels, 2:29:04 Std) und Liz Lindner (TV Wetzlar, 2:32:14 Std). Gerrit-Johanna Lauber (DLRG Wetzlar, 3:04:47 Std) lag in der W50, Christina Seibert (TTG Schadenbach, 3:01:09 Std) in der W55 und Hedwig Hetzer (SV Erfurtshausen, 2:55:54 Std) in der W65 in Front.
Halbmarathon
Den stark besetzten Halbmarathon dominierte Jannik Weber vom ASC Breidenbach. Den von Moritz Weiß (LGV Marathon Gießen) zuletzt 2021 auf 1:12:30 Stunden gezurrten Streckenrekord pulverisierte er mit 1:08:49 Stunden regelrecht. Unter der alten Marke blieben zudem der M30-Schnellste Pascal Fischer vom Laufteam Kassel mit 1:12:13 Stunden und Timo Kortemeyer (Läuferherz Darmstadt) mit 1:12.23 Stunden.
Lokalmatadore vorn
Die auf den Plätze vier und fünf einkommenden Lokalmatadore des Team Naunheim – Jannis Janson und Alexander Claas – freuten sich über neue Jahresbestzeiten. Janson erreichte mit 1:14:08 Stunden in der M30 den zweiten Rang, Claas gewann mit 1:14:31 Stunden wie im Vorjahr die M35. Hinter Richard Rohde (Laufteam Kassel, 1:15:55 Std) überzeugte der M45-Starter Lars Siegmund vom LC Diabü Eschenburg mit 1:15:57 Stunden. Als Achter meldete sich der M50-Sieger Markus Schraub vom TSV Krofdorf-Gleiberg nach langer Verletzungspause und deutlichen Steigerungen bei den 10-km-Läufen in Karben und Florstadt mit 1:17:35 Stunden endgültig zurück.
In der M40 setzte sich Jürgen Murmann (Gießen, 1:21:36 Std) gegen Tobias Roos (VLG Eisenbach, 1:22:08 Std) durch. Die M55 hatte Franz Butz (LGV Marathon Gießen, 1:38:48 Std) ebenso unter Kontrolle wie Stefan Bender (Solms, 1:49:02 Std) die M60 und Ralf Neugebauer (Groß-Umstadt, 1:46:19 Std) die M65. Seine Überlegenheit in der M70 demonstrierte Harald Schick vom Lauftreff Biebertal mit 1:40:20 Stunden.
Ihrer Favouriten-Position wurde beim Halbmarathon der Frauen Lisa Padberg (Trikot-Oase-Der Sportausrüster in Idstein) mehr als gerecht. Mit 1:22:15 Stunden lief sie die bisher zweitschnellste Zeit beim Lahnpark-Lauf – nur Lisa Schmitt war 2022 mit 1:20:13 Stunden noch etwas flotter unterwegs. Ein packendes Duell lieferten sich um die weiteren Podestplätze Anne Trommershäuser vom TV Wetzlar und Vorjahres-Siegerin Laura Vetter aus Braunfels. Vom M40-Dritten und Vereinskollegen Mike Schmidt begleitet, holte sich schließlich Anne Trommershäuser mit 1:25:58 Stunden Silber. Laura Vetter verbesserte sich um 52 Sekunden auf 1:26:16 Stunden und sicherte sich als Dritte erneut den Erfolg in der W35.
Als Neunte wiederholte Stefanie Gocht (Herborn, 1:39:37 Std) den Sieg in der W45. Die W40 gewann Cornelia Kaya (Team Eichhörnchen, 1:52:23 Std), die W55 Michelle Brück. 1:56:38 Std), die W30 Jennifer Krause (Schwanenteich parkrun, 2:11:37 Std), die W50 Henrike Witzel (TSG Leihgestern, 2:05:14 Std) und die W60 Ines Fischer (Gießen, 2:37:03 Std).
10 Kilometer
Über eine Runde führte das 10-km-Rennen des Lahnpark-Laufes, das mit Phil Battenfeld vom VfL Marburg und dem Vorjahres-Zweiten Philip Scharck (LGV Marathon Gießen) zwei gleichwertige Läufer an der Spitze erlebt. Beide setzten sich mit dem Startschuss in Front und lieferten sich einen packenden Zweikampf um den Sieg. Den längeren Atem hatte Phil Battenfeld mit 34:38 min. Philip Scharck bestätigte mit 34:46 min seine aufsteigende Form und sicherte sich als Zweiter den Erfolg in der M35.
Noch heißer umkämpft war der dritte Rang, den ein Trio auf der langen Zielgeraden ansteuerte. Janek Waldschmidt vom MTV Gießen spurtete in 36:15 min auf das Podest und holte sich Gold in der M35. Die Plätze vier und fünf übernahmen die Zweiten der M35 und der Hauptklasse, Timo Biedenkapp vom SV Saasen (36:17 min) und Janis Holz aus Pohlheim (36:20 min).
Tobias Klingelhöfer (Bad Endbach, 38:24 min) gewann die M40, Mike Scharmann (SV Laubach, 45:42 min) die M45, Jörg Käß (TSV Krofdorf-Gleiberg, 39:33 min) die M50, Jose Reina Fernandez (Club Atletisme Sant Just, 40:18 min) die M55, Andreas Dietrich von der LG Langgöns-Oberkleen in ausgezcichneten 41:31 min erneut die M60, Peter Wessendorf (TSV Krofdorf-Gleiberg, 50:13 min) die M65. Die Altersriege dominierte der M75-Starter Günther Scheibehenne (SC Hinterland) mit 54:01 min vor dem M70-Läufer Wilfried Dort (Sparkasse Gießen, 57:46 min) und dem M85-Veteranen Bodo Heil (LT Butzbach, 1:21:28 Std).
Verena Goldfuß vom TSV Krofdorf-Gleiberg trat über 10 Kilometer als Titelverteidigerin an. Mit 37:09 min blieb sie nicht nur 46 Sekunden unter ihrer Vorjahres-Zeit. Sie steigerte außerdem den seit 2014 bestehenden Streckenrekord von Kerstin Stephan (LC Olympia Wiesbaden) um zwei Sekunden. Stark präsentierte sich auf dem zweiten Rang auch die Triathletin Stephanie Weiß vom TSV Krofdorf-Gleiberg. Die Zweite der Deutschen 10-km-Meisterschaften der W45 von 2024 ließ sich nach 38:10 min im Ziel vom Moderatoren-Duo Markus Bourcarde und Sven Schnitker von den Running-Voices feiern. Bronze und Jugend-Erfolg verbuchte die Vorjahres-Zweite Pia Hackstein von der LGV Marathon Gießen nach 40:25 min.
Veronika Wesp vom TSV Krofdorf-Gleiberg übernahm als Vierte mit 41:55 min die Führung in der W35. Souverän übernahm Eva Brandl (TSG Leihgestern) mit 45:57 min die Führung in der W50. Es folgten die Schnellsten der W30 (Lena Isabell Köhler, Solms, 47:40 min), der W40 (Desirèe Lehmann, BSG JVA Butzbach, 48:30 min), der W55 (Anne Paul, Augusta, 56:13 min) und der W65 (Barbara Wiesing, Wetzlar, 57:39 min).
Christina Dintelmann vom LC Diabü Eschenburg überzeugte in der W60 mit 49:53 min. In der W70 glänzte Petra Schladitz vom TV Kesselbach mit ausgezeichneten 54:59 min.
5 Kilometer
Die 5-km-Läufer wurden aufgrund des Baustellen-Engpasses auf dem Kurs gemeinsam mit den 10-km-Läufern auf ihre Wendepunkt-Strecke geschickt. Hier besorgten Benjamin Lückert vom LAZ Gießen und Chris Wolf von der LGV Marathon Gießen die Pace. Die Konkurrenz sorgte dafür, das Benjamin Lückert den 2014 bei den Hessischen Straßenlaufmeisterschaften vom Schüler Sasha Müller (SSC Hanau-Rodenbach) aufgestellten Streckenrekord von 16:57 min auf 16:31 min drückte. Auch M30-Sieger Chris Wolf blieb mit 16:51 min noch unter der alten Marke.
Den Sprung auf das Siegerpodest schaffte noch der U16-Sieger Konstantin Hofmann vom SC Oberlahn mit 18:10 min vor Frederik von Heemskerck (VfL Marburg, 19:03 min). Ben Roos (SC Oberlahn) stürmte in 20:44 min zum umjubelten Erfolg in der Schüler-Wertung U12.
Ungefährdet strebte die B-Jugendliche Regine Tempelfeld vom SV Laubach in 21:07 min zum Frauen-Sieg über 5 Kilometer. Die Vorjahres-Siegerin Bianca Roos vom SC Oberlahn glänzte erneut als Zweite und W-50-Siegerin mit 22:42 min vor der zweiten B-Jugendlichen Emily Kemptner aus Selters (23:2 min).
Titelbild: Das starke Halbmarathon-Feld des Lahnpark-Laufes Wetzlar wird auf die Strecke geschickt