Wie wird Getreide zum Brot?
Wie wird das Getreide vom Feld zum Brot? Wie wird aus dem Rind auf der Weide ein regional produziertes Steak auf dem Teller? Das alles können Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort in landwirtschaftlichen Betrieben erfahren, die an der Initiative „Der Bauernhof als Klassenzimmer“ teilnehmen.Neue Partnerbetriebe
Sowohl der Biobetrieb Hornischer in Ettingshausen als auch der Milchvieh- und Ackerbaubetrieb Ehleben in Lehnheim gehören nun als neue Partnerbetriebe dazu. Sie vermitteln Kindern und Jugendlichen praxisnah und anschaulich den Ursprung von Nahrungsmitteln und Abläufe in der Landwirtschaft, schreibt die Pressestelle des Landkreises Gießen in einer Reportage.

Lärm hinter sich lassen
Familie Hornischer bewirtschaftet rund 100 Hektar, hält unter anderem Limousin-Rinder und erzeugt regional Rindfleisch in Bio-Qualität. Der Hof von Lena Ehleben und ihrem Partner in Lehnheim ist in siebter Generation ein Milchvieh- und Ackerbaubetrieb mit 65 Hektar Fläche. Lena Ehleben ist es wichtig, dass Kinder während des Besuchs den “Lärm der Gesellschaft“ zumindest für eine kurze Zeit hinter sich lassen können. Dafür hat sie verschiedene Themen im Angebot: den Anbau des Getreides, den Ablauf der Milcherzeugung, das Blühen der Obstbäume und die Obst-Ernte im Herbst. Besonders wichtig ist ihr die Vermittlung des Anbau- und Lebenszyklus: ohne Getreide kein Brot, ohne Milch keine Butter, ohne Apfel kein Apfelsaft und ohne Tiere kein Fleisch.
Kinder erfahren Hintergründe
Christian Zuckermann, Dezernent für den ländlichen Raum des Landkreises Gießen, überreichte beim Besuch des Hofes Hornischer symbolisch die Auszeichnung als „Bauernhof als Klassenzimmer“. „Kinder und Jugendliche erhalten auf den teilnehmenden Höfen ein realistisches Bild der täglichen Arbeiten im Stall und auf dem Feld. Das ist besonders wichtig, weil vor allem junge Menschen häufig Zusammenhänge aus der Landwirtschaft, den Rhythmus von Saat und Ernte oder die Notwendigkeit einer Schlachtung zur Fleischerzeugung nicht mehr aus erster Hand kennen. Darum tragen die Bauernhöfe als Klassenzimmer auch dazu bei, den Wert eines Lebensmittels zu vermitteln.“
So erfahren Kinder und Jugendliche auch Hintergründe über Preisgestaltung, nachhaltigen Konsum, Agrarpolitik oder die Sicherstellung der Ernährung der Weltbevölkerung. Die Themen bieten direkte Anknüpfungspunkte für Schulfächer – angefangen von Biologie und Chemie über Geographie und Mathematik bis hin zu Politik, Wirtschaft und Ethik.
Hessenweit machen fast 300 landwirtschaftliche Betriebe bei der Initiative „Bauernhof als Klassenzimmer“ mit. Mit den Betrieben Hornischer und Ehleben sind es nun 18 Partnerbetrieb im Landkreis Gießen.
Weitere Informationen zu dem Projekt und viele Tipps und Materialien gibt es unterwww.bak.hessen.de. Informationen für interessierte Betriebe gibt es unter www.landvolk-hochschule.de/bauernhof-als-klassenzimmer.
Titelfoto (Symbolaufnahme): Limousin-Kuh (Foto: Wikipedia, Markus Braun)